
Dachdecker Wahlaufruf: Demokratie lebt vom Mitmachen
20. Februar 2025
Die Bundestagswahl steht vor der Tür und natürlich gilt es zu schauen, welche Parteien die Interessen des Handwerks ernst nehmen – in ihrer Politik, nicht nur in ihren Sonntagsreden. Wir haben zusammengefasst, was die Verbände fordern für die Betriebe. Zugleich geht es aber auch um mehr in dieser Wahl am kommenden Sonntag, darum, Werte und Prinzipien der Demokratie gegen Extremismus und Populismus zu schützen. Der Landesinnungsverband der Dachdecker Westfalen hat sich hier mit einem besonderen Aufruf zu Wort gemeldet.

Zur Wahl gehen – Demokratie stärken
Einerseits ruft er alle Dachdecker in den Betrieben und deren Familien auf, ihre Stimme bei der abzugeben, denn eine hohe Wahlbeteiligung ist entscheidend für eine starke Demokratie. Und darüber hinaus heißt es in einer Pressemeldung: „Wir setzen uns für die Werte und Prinzipien der Demokratie ein: Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde. Sie schaffen den Rahmen, in dem wirtschaftliches Arbeiten und freies Unternehmertum gedeihen können. Sie sind das Grundgerüst unseres friedlichen Zusammenlebens und Arbeitens.“

Dachdecker für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Dann gehen die westfälischen Dachdecker noch einen Schritt weiter. Sie fordern: „Kein Platz für Extremismus und Populismus. Wir stehen für Offenheit, Vielfalt, Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das westfälische Dachdeckerhandwerk hat keinen Platz für antidemokratische Strömungen und menschenverachtende Haltungen. Das Handwerk ist nicht immer einer Meinung, aber es tritt entschlossen jeder Art von Extremismus, Demokratiefeindlichkeit und Rassismus entgegen.“ Solche grundsätzlichen Einlassungen zur Bedeutung der Bundestagswahl am 23. Februar sucht man beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) vergeblich.

Dachdecker fordern Rahmenbedingungen für Energiewende
Der ZVDH belässt es bei einigen gemeinsam mit anderen bauhandwerklichen Fachverbänden aufgestellten Wahlprüfsteinen im Sinne der Dachdecker. ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx: „Diese Punkte sind entscheidend, damit das Dachdeckerhandwerk auch künftig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und Bauwirtschaft leisten kann. Schnellschüsse, die dann wieder korrigiert oder zurückgenommen werden, helfen nicht weiter, sondern verunsichern und lähmen, Bauherren genauso wie die ausführenden Gewerke.”

Wohnungsbau und energetische Sanierung ankurbeln
Sanierungsquote erhöhen
Landesbauordnungen vereinheitlichen und entschlacken
Baugenehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen
Erhöhung des Förderbudgets für Sanierungsmaßnahmen zur Reduzierung des
Energieverbrauchs und CO2-Ausstoßes
Fachkräftemangel – Attraktivität der Branche steigern
Stärkung der beruflichen Bildung durch eine bessere finanzielle Ausstattung von Berufsschulen und überbetrieblichen Bildungszentren
Förderung gezielter Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung, etwa durch Kampagnen
zur Attraktivität des Handwerks, vor allem der Klimahandwerke
Migration von ausländischen Fachkräften in die deutsche Wirtschaft fördern und vereinfachen
Keine Kürzung bei Sprach- und Integrationskursen
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zusammen mit dem Handwerk gestalten
Gefahrstoffverordnung: Ergebnisse des nationalen Asbestdialogs umsetzen; Verantwortung vom Handwerksbetrieb zum Bauherrn verlagern
Recyclingbaustoffe anerkennen und fördern; Abfallgesetzgebung entbürokratisieren
Unternehmensfreundliche Steuer- und Sozialpolitik
Rückkehr zur 40-Prozent-Marke als absolute Obergrenze der Sozialversicherungsbeiträge
Komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags als Belastung gerade für kleinere Betriebe
Harmonisierung des Steuer- und Beitragsrechts
ZDH-Wahlcheck „25 für 25“
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat mit dem Wahlcheck „25 für 25“ seine zentralen Forderungen an die Politik formuliert. „Das Handwerk fordert ein entschlossenes Handeln der Politik, um die Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik zu stellen und den Standort zu stärken. Wachstum, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit sind nicht selbstverständlich. Die Handwerksbetriebe und ihre Beschäftigten brauchen klare Signale der Entlastung, des Aufbruchs und der Stabilität“, erklärt ZDH-Präsident und Dachdecker Jörg Dittrich.

Handwerk will Zukunft Deutschlands aktiv mitgestalten
Der Dachdeckermeister mit eigenem Betrieb in Dresden führt weiter aus: „Das Handwerk ist bereit, die Zukunft Deutschlands aktiv mitzugestalten, ob bei der Energiewende, im Klimaschutz, bei der Digitalisierung oder in der Bildung. Dafür braucht es aber dringend bessere Standortbedingungen. Das Handwerk wird genau prüfen, wer bereit ist, den notwendigen Neustart zu wagen und dabei die Bedürfnisse der Betriebe und ihrer Beschäftigten in den Mittelpunkt zu stellen.“
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