Sauerland Roofer Mike Schawohl: Dachdecker und Triathlet
Bild von Dachdecker Mike Schawohl

Sauerland Roofer Mike Schawohl: Dachdecker und Triathlet

3. Juni 2025

 · Jasmin Najiyya

Wenn morgens um halb sechs der Wecker klingelt, beginnt für Mike Schawohl ein ganz normaler Tag, sofern man bei ihm von „normal“ sprechen kann. Denn der Dachdecker aus dem Sauerland, der sich auf Instagram als Sauerland Roofer einen Namen gemacht hat, lebt gleich mehrere Leidenschaften: Er ist Vollblut-Dachdecker, Content Creator und ambitionierter Triathlet.

Dachdecker aus Überzeugung

Mike Schawohl ist kein Dachdecker, der zufällig zum Beruf gekommen ist. Schon als Kind half er regelmäßig im Dachdeckerbetrieb seines Onkels aus. Auch seine Schulpraktika absolvierte er im Handwerk. Der Weg aufs Dach war für ihn also vorgezeichnet. Aufgewachsen in einer bodenständigen Familie – seine Mutter war Hausfrau, sein Vater Seemann – lernte Mike Schawohl früh, was es heißt, anzupacken. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass ich Dachdecker werden will. Es gab für mich nie eine andere Option.“ Heute trägt Mike stolz das Zunftzeichen als Tattoo auf dem Arm, zusammen mit einem Wikingerkopf, seinem persönlichen Markenzeichen.

Bild von Dachdecker Mike Schawohl bei der Arbeit
Mike Schawohl wollte immer schon Dachdecker werden. (Foto: Schawohl; Titelbild: Jürgen Biniasch)

Ein echter Kerl mit Zopf und Vollbart

Mit 1,98 Meter Körpergröße, Zopf und Vollbart ist Mike Schawohl ein echter Kerl. Aufgewachsen ist er in Lüdenscheid im Sauerland, heute lebt und arbeitet er in Dortmund. Bei der Dachdeckerei Maik Kötter deckt er das gesamte Spektrum des Dachdeckerhandwerks ab: von der Flachdachabdichtung über Stehfalz- und Schieferarbeiten bis hin zu aufwendigen Fassaden. Schiefer- und Metallarbeiten haben es ihm besonders angetan. Seine Schieferornamente sind bereits legendär – nicht zuletzt das Wikingergesicht, das er in einem Kurs der Handwerkskammer Köln angefertigt hat.

Die Begeisterung für das Handwerk ist Mike förmlich ins Gesicht geschrieben: „Du bist draußen und hast jeden Tag wechselnde Aufgaben. Auf unterschiedlichen Baustellen lernst du immer andere Leute kennen. Mal machst du Schiefer, mal Blech, mal Flachdach, mal Steildach. Es wird nie langweilig und abends siehst du das Ergebnis deiner Arbeit, das liebe ich an meinem Job.“

Bild von Dachdecker Mike Schawohl auf dem Dach
Jeden Tag wechselnde Aufgaben – das gefällt dem Sauerland Roofer. (Foto: Schawohl)

Der perfekte Tag auf dem Dach

Für Mike Schawohl beginnt der perfekte Tag früh am Morgen, wenn die Sonne über dem Ruhrgebiet aufgeht und die Wetter-App bestes Handwerkerwetter verspricht. Im Autoradio läuft Rockmusik, die ihn schon auf dem Weg zur Baustelle in Stimmung bringt. „Wenn du morgens mit guter Musik losfährst und weißt, dass dich eine spannende Baustelle erwartet, dann hast du direkt Bock auf den Tag“, erzählt der Dachdecker.

Auf der Baustelle angekommen, packt er gemeinsam mit seinem Team an – am liebsten, wenn besondere Schiefer- oder Metallarbeiten anstehen. Nach einem produktiven Tag, an dem alles läuft und am Ende ein sichtbares Ergebnis steht, ist Mike Schawohl besonders zufrieden: „Das sind die Tage, an denen du abends stolz auf dein Tagwerk bist.“ Doch Feierabend bedeutet für ihn nicht Stillstand: Nach der Arbeit geht es direkt zum Sport. „So kann ich abschalten und neue Energie für den nächsten Tag tanken.“

Bild von Dachdecker Mike Schawohl auf der Messe Dach+Holz
Bekannter Influencer: Ein Foto mit einem Kollegen am Stand des Zimmerer-Treffpunkts. (Foto: Jürgen Biniasch)

Abschalten beim Triathlon

Nach Feierabend widmet sich Mike Schawohl seiner zweiten Leidenschaft: dem Sport. Ob im Fitnessstudio, auf dem Rennrad, im Schwimmbad oder in Laufschuhen – das Training ist für ihn der perfekte Ausgleich zur Arbeit auf dem Dach. „Es hält mich fit für die Arbeit. Das brauche ich. Es ist mein Ausgleich – und meine Motivation.“ Besonders das Radfahren hat es ihm angetan, aber auch im Triathlon setzt er sich ehrgeizige Ziele. 2025 will er erstmals eine Langdistanz angehen und finishen. Letztere ist auch als Ironman bekannt und besteht aus 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen.

Bild von Dachdecker Mike Schawohl beim Ironman
Triathlon ist für den Dachdecker der perfekte Ausgleich zur Arbeit. (Foto: Mike Schawohl)

Nebenbei entwirft der Sauerland Roofer seine eigene Sportbekleidung – natürlich mit dem Zunftzeichen der Dachdecker, einem Schieferhammer, gekreuzt mit einem Ziegeldeckhammer und einem Zirkel, und dem Wikingermotiv. Viele haben ihn schon darauf angesprochen und sind begeistert von Mikes individuellem Look, der ihn noch mehr zu einer eigenen Marke und einem authentischen Botschafter des Handwerks macht.

Erfolgreicher Influencer mit Haltung

Mit Beginn der Corona-Pandemie startete Mike seinen Instagram-Kanal und gewährt hier Einblicke in seinen Alltag. Die Mischung aus Nahbarkeit, handwerklichem Können und sportlichem Ehrgeiz kommt an. Mike zeigt täglich, was ihn antreibt – und motiviert damit viele, selbst den Schritt ins Handwerk zu wagen. Worauf er besonders stolz ist? „Wenn mir jemand schreibt: ‚Ich mache eine Ausbildung zum Dachdecker und schaue bei dir vorbei, weil ich noch was lernen kann.‘ Oder wenn mir andere Handwerker sagen, dass ich gute Arbeit leiste. Das ist für mich die schönste Belohnung.“ Im Jahr 2022 hat es Mike Schawohl auch in den Kalender des Wettbewerbs „Miss & Mister Handwerk“ geschafft, ein weiterer Meilenstein. „Ich möchte zeigen, was das Handwerk leisten kann. Und wie viel Stolz in diesem Beruf steckt.“ Das gelingt ihm zu 100 Prozent.

Bild von Dachdecker Mike Schawohl auf dem Rennrad
Training für die Triathlon-Langdistanz, den Ironman. (Foto: Schawohl)

Doch bei aller Sichtbarkeit bleibt Mike Schawohl auf dem Boden: ein Typ, der anpackt, mit Leidenschaft arbeitet und seine Energie in das steckt, was ihn begeistert – auf dem Dach, im Training, auf Social Media. Ein Handwerker, der seinen Beruf liebt und Haltung zeigt. Sein Motto: „Einfach machen.“

Sie interessieren sich für Hobbys von Dachdeckern? Dann lesen Sie unsere Story über Paul Heil, der als DJ die Menschen zum Tanzen bringt.

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