Handschuh Bedachungen verwirklicht Gründach auf Steildach
2. August 2022
Manchmal führt ein Auftrag zum nächsten, so auch im Falle eines Einfamilienhauses, dessen Steildach der Dachdeckerbetrieb Handschuh Bedachungen aus dem unterfränkischen Schweinfurt zu einem Gründach erweitert hat.
Von einem Gründach zum nächsten
Die Ehefrau des Bauherren hinter diesem Dach arbeitet in einem Architekturbüro, das sich einst eine „grüne Kita“ mit begrüntem Steildach in Burgebrach ausgedacht hatte. Gemeinsam mit ihrem Ehemann nahm sie die Idee auf und wünschte sich auf ihrem neu erbauten Einfamilienhaus in Gaibach nun auch einen „Garten auf dem Steildach“. Die bisherige bewährte Zusammenarbeit mit Handschuh Bedachungen im unterfränkischen Schweinfurt legte es nahe, auch diese Pläne für ein eigenes Haus von diesem Mitgliedsbetrieb der Dachdecker-Einkauf Süd eG mit über 110-jähriger Praxis in die Tat umsetzen zu lassen.
Dachneigung bereitet interessante Ausgangsbedingungen
Mitte September 2021 begann das Team von Handschuh Bedachungen unter der Regie ihres Projektleiters, Thomas Zeitler, mit den Vorbereitungen zum Begrünen der 220 Quadratmeter großen Dachfläche des Neubaus. 38 Grad Dachneigung und Stahlbeton-Fertigdach-Elemente waren die „Arbeitsgrundlage“ für die Dachdecker. Nach einem Bitumen-Voranstrich wurden die Dampfsperre mit Bauder Super AL-E Bitumenbahnen ausgeführt. Der „Schichtbetrieb“ ging weiter mit einer 220 mm dicken EPS-Aufdach-Dämmung. Den Abschluss bildete die Abdichtung mit der Kunststoffdichtbahn Sanarfil TG 66.
Um das Gründach auch bei Extremniederschlägen vor einem „Erdrutsch ganz oben“ zu bewahren, kam im gesamten Traufbereich der ZinCo Traufschubhalter in Verbindung mit dem LF 600 des gleichen Herstellers aus massivem Edelstahl zur Sicherung des späteren Begrünungsaufbaus zum Einsatz. „Um wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, haben wir die in der Ausschreibung geforderten Dimensionen von Traufschubhalter und Traufprofil noch übertroffen“, erinnert sich Thomas Zeitler.
Zargen als Herausforderung
Als echte Herausforderung erwiesen sich die Zargen für die insgesamt 12 Roto Designo E8 Dachfenster – davon zwei Drillingsfenster je Dachfläche. Diese Zargen wurden nämlich in echter Handarbeit von einem Stahlbaubetrieb angefertigt, um die notwendige Höhe über der späteren Grünfläche zu erreichen. Damit alle Wärmebrücken ausgeschlossen sind, wurden die Zargen mit ihren Verbundblechen seitlich mit einer XPS-Wärmedämmung ausgestattet. Im oberen Bereich wurden die Fenster mit Purenit-Dämmstreifen 9 x 12 cm auf der Zarge aufgerüstet.
„Gartenarbeit auf dem Dach“
In bewährter Zusammenarbeit mit ihrem Partner für Dachbegrünungen, Benkert Dachbegrünungen in Königsberg (Unterfranken), folgte im Frühjahr 2022 die „Gartenarbeit auf dem Dach“. Auf der Wasserspeichermatte WSM 150 von ZinCo montierten die gartenbauenden Dachdecker die Georasterelemente (und blieben auch hier dem Hersteller ZinCo treu). Als Vegetationsschicht wurde eine Sedum-Kräutermatte mit verschiedenen blühenden Kräutern und Gräserarten verlegt.
Um das grüne Dach auch bei Hitzeperioden in der Farbe grün zu halten, wurde eine Bewässerungsanlage montiert. Für die regelmäßige Pflege und Wartung des Daches installierte das Team von Handschuh Bedachungen insgesamt sechs Sekuranten auf den beiden Dachflächen. Den Abschluss (auch im wahrsten Sinne des Wortes) bildeten anthrazitfarben beschichtete Alubleche im gesamten Trauf- und Ortgangbereich sowie über den Abdichtungen der Fensterzargen.
„Steil im Kommen“ – das Gründach
Für Thomas Zeitler gehört die Steildach-Begrünung noch nicht zum Alltagsgeschäft. Doch grüne Dächer sind nach seiner Einschätzung so „steil“ im Kommen, dass hierfür seitens seines Arbeitsgebers noch nicht einmal intensiv proaktiv geworben werden muss: „Die Bauherren haben selbst diese Pläne im Kopf und brauchen für die Umsetzung kompetente Partner“.
Ein Gründach für echte Könner
Zu denen zählt zweifelsfrei die Handschuh Bedachungen. Doch selbst für diese erfahrenen Dachexperten stellte die gesamte Arbeit an dem 38 Grad geneigten Dach mit glatter Stahlbetonoberfläche bis zur „Blütereife“ eine Herausforderung dar. Und das sagt ein Mann, der 1994 seine Ausbildung als Dachdecker bei Handschuh startete und seit 2008 dort Projektleiter ist – also ganz sicher kein „Newcomer“ auf dem Dach.
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