Preisgekrönte Dachsanierung einer lichtdurchfluteten Aussegnungshalle

Dachsanierung einer lichtdurchfluteten Aussegnungshalle

29. August 2019

 · Knut Köstergarten

Eine öffentliche Ausschreibung zu gewinnen, ist heutzutage keine ganz einfache Sache. „Man muss schon vorher einen Plan haben, wie die Umsetzung funktionieren kann“, erläutert Andrej Bauer, Geschäftsführer der Bauer Bedachungen GmbH in Laichingen bei Ulm. Gerade bei einem sehr herausfordernden Projekt wie der Dachsanierung der Aussegnungshalle in Berghülen auf der Schwäbischen Alb. Der federführende Architekt wollte den Betrieb Bauer als Partner. Über viele Projekte hinweg hat sich bis heute eine vertrauensvolle Partnerschaft entwickelt. Die Jury zeigte sich am Ende überrascht und begeistert. „Die Aussegnungshalle ist so ganz ungewöhnlich. Ein sakraler Raum, lichtdurchflutet, passt perfekt zu seiner Nutzung“, sagte Thomas Herrmann, freier Architekt aus Stuttgart und Jury-Vorsitzender.

So sah das Dach der Aussegnungshalle vor der Dachsanierung durch die Bauer Bedachungen GmbH aus.
So sah das Dach der Aussegnungshalle vor der Dachsanierung durch die Bauer Bedachungen GmbH aus.

Dachsanierung: Holzträger kommen als Sonderanfertigung aus Österreich

Die Grundkonstruktion: Zwei Flachdächer an den Seiten gehen in der Mitte in ein Steildach über. Dort wird der Dachstuhl von verzogenen Holzbalken getragen. Der Holzbau stellte für Bauer und sein Team die erste große Herausforderung dar. Gemeinsam mit einem Partnerbetrieb und Spezialisten ging es darum, neue, verzogene Seitenträger für den Dachstuhl zu konzipieren und nachzuarbeiten. „Nach unseren Vorgaben kamen dann die neuen Holzträger als Sonderanfertigung aus Österreich. Und auch die Decke mit Spalierbrettern und schwarz hinterlegter Folie ist etwas Besonderes“, erläutert Bauer.

Der Dachstuhl wird von verzogenen Holzbalken getragen. Der Holzbau stellte bei der Dachsanierung die erste große Herausforderung dar.
Der Dachstuhl wird von verzogenen Holzbalken getragen. Der Holzbau stellte bei der Dachsanierung die erste große Herausforderung dar.

Dachsanierung: Kleinteilige Attika-Elemente für eine harmonische Optik

In der Holzschalung des Daches musste die alte Zwischendämmung entfernt werden. „Wir haben dann eine neue Gefälledämmung auf dem Flachdach verlegt“, berichtet Bauer. Herausforderung Nummer zwei stellte die nach oben gezogene Attika dar. Hier ging es darum, diese Attika optisch ansprechend zu verarbeiten, im ästhetischen Kontrast zu den satten, schönen Bitumenschindeln des Steildachs. Die Frage war, wie kleinteilig müssen die Attika-Elemente gearbeitet sein, damit sie noch schön aussehen. Die vom Team Bauer realisierte Lösung ist so aufwendig wie ansprechend.   

Sechs Wochen dauerte die Dachsanierung – drei bis vier Mitarbeiter waren jeweils täglich vor Ort.
Sechs Wochen dauerte die Dachsanierung – drei bis vier Mitarbeiter waren jeweils täglich vor Ort.

Sechs Wochen hat der Betrieb am Objekt gearbeitet. Drei bis vier Mitarbeiter waren täglich vor Ort, Abdichter, Dachdecker und Spengler. Alle Verkleidungen wurden an den eigenen Maschinen, zu denen eine große CNC-Abkantbank gehört, in den Betriebsräumen vorgefertigt. „Das ist eine unserer Spezialisierungen. Wir übernehmen auch Spenglerarbeiten für andere Zimmerer und Dachdecker oder machen die Kantteile für Baustoffhändler“, berichtet Bauer, der Mitglied der Dachdecker-Einkauf Süd ist. Im Betrieb arbeiten 18 Mitarbeiter draußen auf den Baustellen und vier weitere im Büro.

Fachkräfte selber ausbilden bei bester Auftragslage

Die Auftragslage ist bestens, seit Mai können keine Aufträge mehr für 2019 angenommen werden. „Trotzdem gibt es immer wieder Anfragen. Wir könnten doppelt so viele Mitarbeiter beschäftigen“, erklärt Bauer. Um genug Fachkräfte zu haben, bildet der Betrieb natürlich aus. „In diesem Jahr sind es zwei neue Lehrlinge und zudem haben wir noch einen Umschüler im zweiten Lehrjahr eingestellt“, berichtet der Dachdeckermeister. Bauer geht mit seinen Leuten auch raus in die Schulen, um dort den Betrieb zu präsentieren.

Für solch aufwendige Dachsanierungen bedarf es immer guter Fachkräfte – hierfür betreibt die Firm Bauer aktiv Nachwuchswerbung.
Für solch aufwendige Dachsanierungen bedarf es immer guter Fachkräfte – hierfür betreibt der Betrieb Bauer Bedachungen aktiv Nachwuchswerbung.

Die jungen Menschen, potenzielle Auszubildende, sollen sich ein ehrliches Bild machen können, „wie die Leute bei uns drauf sind und was sie an vielfältigen Arbeiten erwartet“, sagt Bauer. Dafür hat er auch Geld für einen coolen, professionell gedrehten Imagefilm in die Hand genommen. Eingeladen wurde dazu als Gast Dachdeckerin Sonja Theisen, die sich stark in der Nachwuchswerbung engagiert. „Ich will auch zeigen, dass junge Frauen bei uns willkommen sind und es schaffen können auf dem Dach“, so Bauer weiter. „Das war ein interessanter, spannender Drehtag. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Und wenn wir zukünftig mal wieder Marketing brauchen, können wir den Film in den örtlichen Kinos zeigen.“

Unternehmensfilm mit Sonja Theisen:

 

YouTube

By loading the video, you agree to YouTube’s privacy policy.
Learn more

Load video

PGlmcmFtZSB0aXRsZT0iQmF1ZXIgQmVkYWNodW5nZW4gR21iSCAgfCBVbnRlcm5laG1lbnNmaWxtIiB3aWR0aD0iNjQwIiBoZWlnaHQ9IjM2MCIgc3JjPSJodHRwczovL3d3dy55b3V0dWJlLW5vY29va2llLmNvbS9lbWJlZC9DSng4elNpOWZVRT9mZWF0dXJlPW9lbWJlZCIgZnJhbWVib3JkZXI9IjAiIGFsbG93PSJhY2NlbGVyb21ldGVyOyBhdXRvcGxheTsgY2xpcGJvYXJkLXdyaXRlOyBlbmNyeXB0ZWQtbWVkaWE7IGd5cm9zY29wZTsgcGljdHVyZS1pbi1waWN0dXJlIiBhbGxvd2Z1bGxzY3JlZW4+PC9pZnJhbWU+

Auch die Mitarbeiter waren mit Begeisterung dabei. Generell achtet Bauer auf ein gutes Miteinander im Team. „Meine Leute sollen hier gerne arbeiten und sich wohlfühlen. Es geht um Zusammenhalt.“ Deshalb bricht das Team auch dieses Jahr wieder gemeinsam zu einen Kurztrip auf, für einen Tag mit Übernachtung im Europapark in Rust. Was noch wichtig ist? Andrej Bauer schwört auf regelmäßige Teamsitzungen. „Die Jungs können alles rauslassen und ansprechen, was wir besser machen könnten. Und gibt es mal Krach zwischen Kollegen, dann wird das sofort offen angesprochen und geklärt. Das ist sehr gut für das Betriebsklima.“

Nach der Dachsanierung präsentiert sich die Aussegnungshalle hell und lichtdurchflutet.
Nach der Dachsanierung präsentiert sich die Aussegnungshalle hell und lichtdurchflutet.

Und die Beteiligung an einem preisgekrönten Bauprojekt stärkt ebenfalls die Freude an der Arbeit. Alle 21 Preisträger des Architekturwettbewerbs „Beispielhaftes Bauen Alb-Donau-Kreis und Stadt Ulm 2013 bis 2019“ werden im Januar 2020 im Landratsamt ausgezeichnet. Zudem sind ihre Projekte in einer Wanderausstellung zu sehen. Sie sollen Anregung und Inspiration sein für Bauherren und Architekten.

Sie interessieren sich für spannende Praxisprojekte. Dann lesen Sie unseren Artikel über die Entwicklung eines neuen Tonziegels für die Dachsanierung einer alten Wassermühle.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Aus der Praxis

Handschuh Bedachungen verwirklicht Gründach auf Steildach

Produkte

Neuer Paslode Streifennagler ist leichter und robuster

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024

Beschäftigung auf Rekordniveau: Arbeitsmarkt zeigt sich 2023 widerstandsfähig

Im Dezember 2023 waren rund 2,6 Millionen Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum November stieg die Arbeitslosenquote saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Staatssekretärin Leonie Gebers, Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Erfreulich ist, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit 35,1 Millionen im Oktober erneut einen Höchststand erreicht hat und die Nachfrage nach neuen MitarbeiterInnen im Dezember trotz weiterhin schwacher Konjunktur wieder leicht gestiegen ist. Der Arbeitsmarkt erweist sich als verlässlich und widerstandsfähig.“

8. Januar 2024

Dachdecker gilt als am wenigsten durch Künstliche Intelligenz gefährdeter Beruf

Die meisten Büroberufe halten viele Menschen nach einer repräsentativen Umfrage der Marktforscher von YouGov für akut gefährdet, durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt zu werden. Besser sind die Zukunftsaussichten für die handwerklich geprägten Berufe, bei denen sich die menschliche Komponente nur sehr schwer ersetzen lässt. Den Beruf des Schreiners halten 64 Prozent der Befragten für wenig oder gar nicht gefährdet, 65 Prozent den Beruf Maler und für den Beruf Dachdecker sehen gar 71 Prozent der Befragten wenig oder gar keine Gefahr.

21. Dezember 2023

Mayener Meisterwoche 2024 mit aktuellen Themen

In Mayen werden vom 24.-26. Januar 2024 wieder Tür und Tor für die Mayener Meisterwoche (MMW) geöffnet. Das Programm lässt keine Wünsche offen und beleuchtet die aktuellen Themen der Zeit: Neben wichtigen Neuerungen im Fachregelwerk geht es um Schadensfälle bei PV-Anlagen, die Möglichkeiten und Grenzen einer 4-Tage-Woche in Dachdeckerbetrieben, aber auch Cybersicherheit und KI im Handwerk versprechen interessante Einsichten. Ein Blick in das Programm lohnt auf jeden Fall.

15. Dezember 2023

Neues Führungs-Duo bei Velux Deutschland

Mit sofortiger Wirkung übernehmen Silke Stehr als Sprecherin der Geschäftsführung und Matthias Mager als Geschäftsführer Vertrieb die Leitung von Velux Deutschland. Jacob Madsen, bisheriger Geschäftsführer, wechselt als Executive Vice President Region North Europe in das Top-Management der Velux Gruppe. „Silke und Matthias haben viel Markt- und Branchen-Erfahrung und gestalten Velux schon lange erfolgreich mit,“ erklärt Madsen. „Gemeinsam werden wir unser Qualitätsversprechen, die enge Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben im Fachhandel und Handwerk und die starke Position des Unternehmens weiter ausbauen.“

4. Dezember 2023

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

ifo Institut: Wirtschaftsleistung 2023 schrumpft um 0,4 Prozent

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023