Fit für den Winter: Ausfallgeld für Dachdecker

Fit für den Winter: Arbeitszeitkonten und Ausfallgeld

18. Dezember 2018

 · Knut Köstergarten

Arbeitszeitkonten ermöglichen eine Erhöhung der Flexibilität bei der Ausführung von Aufträgen. Denn die einzelnen Mitarbeiter dürfen ein Guthaben von bis zu 150 Stunden aufbauen, das dann innerhalb von zwölf Monaten wieder ausgeglichen werden muss. Die Betriebe können also in Zeiten, wo sie mit der Auftragsabwicklung kaum hinterherkommen, mit ihren Mitarbeitern Überstunden vereinbaren. So lassen sich bei guter Witterung deutlich mehr Projekte realisieren. Das sorgt für einen Umsatzpuffer und für zufriedene Kunden. Und bei schlechter Witterung können Mitarbeiter dann das Überstunden-Guthaben wieder abbauen, ohne das zusätzliche Kosten entstehen. Das bringt im Resultat oft eine höhere Produktivität und damit ein besseres Betriebsergebnis.

Arbeitszeitkonten ermöglichen eine flexible Ausführung von Aufträgen.
Arbeitszeitkonten ermöglichen eine flexible Ausführung von Aufträgen.

Arbeitszeitkonten sind ein Instrument der Mitarbeiterbindung

Neben der Flexibilisierung bei der Auftrags- und Personalplanung bieten Arbeitszeitkonten noch einen weiteren wichtigen Vorteil. Sie erhöhen in der Regel auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Denn die Beschäftigten erhalten über das ganze Jahr hinweg einen gleichbleibenden Monatslohn und brauchen sich über mögliche Lohneinbußen im Winter keine Sorgen zu machen. Solche saisonalen Schwankungen beim Einkommen haben auch weitere negative Auswirkungen. Laut SOKA-BAU zeigen Studien, dass es für Erwerbstätige mit schwankendem Einkommen schwieriger ist, einen Bankkredit für den Hauskauf zu erhalten.

Langfristige Planung  mit Arbeitszeitkonten ist viel motivierender und stärkt damit die so wichtige Mitarbeiterbindung.
Langfristige Planung mit Arbeitszeitkonten ist viel motivierender und stärkt damit die so wichtige Mitarbeiterbindung.

Zudem liegt das Saison-Kurzarbeitergeld nur bei 60 Prozent des Nettolohns sowie bei 67 Prozent, wenn die Mitarbeiter Kinder haben. Betriebe, die nur mit diesem „Schlechtwetter-Geld“ arbeiten, denken eher kurzfristig und laden Ausfälle aufgrund von Witterung dann auf den Schultern ihrer Belegschaft ab. Vorteilhaft für das Image des Dachdecker-Handwerks sind solche Arbeitsbedingungen ebenfalls nicht. Hingegen wirkt eine langfristige Planung mit Arbeitszeitkonten viel motivierender und stärkt damit die gerade in Zeiten des demografischen Wandels so wichtige Mitarbeiterbindung.

Agentur für Arbeit honoriert Arbeitszeitkonten finanziell

Auch die Agentur für Arbeit honoriert die Einführung von Arbeitszeitkonten. Wenn Überstunden-Guthaben im Zeitraum zwischen Anfang Dezember und Ende März abgebaut werden, erhält der Mitarbeiter ein Zuschuss-Wintergeld von 2,50 Euro pro Stunde.

Die SOKA-DACH bietet entsprechende Lösungen zur Sicherung der individuellen Arbeitszeitkonten an.
Die SOKA-DACH bietet entsprechende Lösungen zur Sicherung der individuellen Konten an.

Die Einrichtung von Arbeitszeitkonten ist in der Bauwirtschaft tarifvertraglich und gesetzlich klar geregelt. Sie beinhaltet die Vorgabe, Überstunden-Guthaben der Mitarbeiter gegen die Insolvenz eines Betriebes abzusichern. Hierfür bietet auch die SOKA-DACH eine entsprechende Lösung zur Sicherung der individuellen Konten an. Betriebe können sich dort beraten lassen. 

Ausfallgeld als zusätzliche Absicherung gegen Witterungseinflüsse

Eine weitere Stellschraube, um den Betrieb fit für den Winter zu machen, ist das Ausfallgeld. Es kann ebenfalls über die SOKA-DACH für die Monate Oktober, November und April beantragt werden. Das Ziel ist auch hier, dass sich Betriebe gegen unberechenbare Witterungseinflüsse besser absichern und Beschäftigungsverhältnisse aufrechterhalten können. Das Ausfallgeld wird nur bei zwingenden Witterungsgründen und für maximal 53 Stunden im Kalenderjahr pro Mitarbeiter gewährt. Die Höhe liegt bei 75 Prozent des durchschnittlichen Stundenlohnes. Ansprüche auf eine Erstattung können innerhalb von sechs Monaten nach Ablauf eines Jahres geltend gemacht werden. Das Ausfallgeld wird durch tarifvertraglich festgelegte und von den Betrieben abgeführte Beitragszahlungen finanziert. Damit leistet SOKA-DACH einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Arbeitsplätze in den Dachdecker-Betrieben.

Sie interessieren sich für das Themenfeld „Rund um den Betrieb“. Dann lesen Sie, wie der Betrieb Karl Junker Bedachungen ein gutes Betriebsklima als Basis für den geschäftlichen Erfolg schafft.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

18. Juni 2024

Bundesweite Zoll-Razzia gegen Ring von Dachdecker-Betrügern

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist mit einer Großrazzia unter anderem im Raum Osnabrück und Leer gegen ein illegales Netzwerk sogenannter fliegender Dachdecker vorgegangen. Bei den Ermittlungen gegen Dachdecker-Betrüger geht es unter anderem um den Vorwurf Schwarzarbeit. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück vollstreckten in einer Razzia 590 Zollbeamte mehr als hundert Durchsuchungsbeschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. Außerdem unterstützten Spezialkräfte der Polizei die Durchsuchungen von Wohnungen und Gebäuden. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Arrestbeschlüsse in Höhe von mehr als 800 000 Euro erwirkt. Es seien deshalb umfangreiche Vermögenswerte in bar sichergestellt worden.

4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen. Das gilt auch für die Umsätze, die sich sogar um 2 Prozent erhöhten. Der Auftragseingang nahm im Hochbau um 0,5 und im Tiefbau um 2,9 Prozent zu. Auch gegenüber dem Februar 2023 gibt es eine Steigerung um 0,9 Prozent.

25. April 2024

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024

Beschäftigung auf Rekordniveau: Arbeitsmarkt zeigt sich 2023 widerstandsfähig

Im Dezember 2023 waren rund 2,6 Millionen Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum November stieg die Arbeitslosenquote saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Staatssekretärin Leonie Gebers, Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Erfreulich ist, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit 35,1 Millionen im Oktober erneut einen Höchststand erreicht hat und die Nachfrage nach neuen MitarbeiterInnen im Dezember trotz weiterhin schwacher Konjunktur wieder leicht gestiegen ist. Der Arbeitsmarkt erweist sich als verlässlich und widerstandsfähig.“

8. Januar 2024

Dachdecker gilt als am wenigsten durch Künstliche Intelligenz gefährdeter Beruf

Die meisten Büroberufe halten viele Menschen nach einer repräsentativen Umfrage der Marktforscher von YouGov für akut gefährdet, durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt zu werden. Besser sind die Zukunftsaussichten für die handwerklich geprägten Berufe, bei denen sich die menschliche Komponente nur sehr schwer ersetzen lässt. Den Beruf des Schreiners halten 64 Prozent der Befragten für wenig oder gar nicht gefährdet, 65 Prozent den Beruf Maler und für den Beruf Dachdecker sehen gar 71 Prozent der Befragten wenig oder gar keine Gefahr.

21. Dezember 2023