MAN kann – erster E-Transporter des Nutzfahrzeugherstellers
E-Transporter eTGE von MAN

MAN kann es – der erste E-Transporter des Nutzfahrzeugherstellers

3. September 2019

 · Harald Friedrich

Wer kann, der kann, sagt der Volksmund. Der Weltkonzern MAN behauptete 2010 von sich als Unternehmensslogan: MAN kann. Ob MAN auch Elektromobilität im Nutzfahrzeugsektor kann, muss der E-Transporter eTGE beweisen. Er tritt an in der 3,5-Tonnen Nutzfahrzeugklasse, oft auch als Sprinter-Klasse bezeichnet, die des Handwerkers Liebling ist. Eine Tonne Nutzlast ist meist ausreichend für den betrieblichen Alltag. Dazu kommen Transporter-Außenmaße, die einen auch den überfüllten Verkehrsalltag in den Städten meistern lassen.

Der E-Transporter eTGE von MAN tritt in der 3,5-Tonnen Nutzfahrzeugklasse an.
Der E-Transporter eTGE von MAN tritt in der 3,5-Tonnen Nutzfahrzeugklasse an.

Was also lag bei MAN näher, als genau den Schritt in Richtung E-Mobilität zu gehen, den zuvor schon Mercedes mit dem Sprinter und die Konzern-Mutter Volkswagen mit dem Crafter eingeschlagen hat? Auf der Nutzfahrzeuge IAA 2018 stellte MAN sein „erstes vollelektrisches Serienprodukt in der 250-jährigen Firmengeschichte“ vor, so die hauseigene Aussage.

E-Transporter: Viel Power schon beim Anfahren

Einsteigen, starten? Nichts geht. Der eTGE hat Verantwortungsbewusstsein. Erst gurten, dann starten. Lästig wird das nur, wenn der Kollege sagt: „Fahr gerade nochmal einen Meter vor“. Auch dann geht ohne Gurt gar nichts.

Also gurten, starten und anstatt des seit 100 Jahren gewohnten Diesel-Nagelns ist nichts zu hören. Keine Angst – es ist kein Hörsturz sondern vollelektrisches Fahren. Stufenlos treibt der Vorwärtsdrang den 3,5-Tonner voran.

Der E-Transporter eTGE fährt fast geräuschlos mit einer Maximalleistung von 100 kW (136 PS).
Der E-Transporter eTGE fährt fast geräuschlos mit einer Maximalleistung von 100 kW (136 PS).

Die Maximalleistung von 100 kW (136 PS) und das maximale Drehmoment von 290 Newtonmetern entfalten sich unmittelbar nach dem Anfahren. Damit kann der eTGE beim Ampelstart auch schon mal einem Pkw-Fahrer die Schamesröte ins Gesicht treiben. Zum Vergleich: Der Diesel-TGE mit seinen 103 kW aus zwei Litern Hubraum erreicht seine maximale Leistung erst bei fast 4000 Umdrehungen.

E-Transporter: Fließendes Fahren ohne Stressmomente

Gebremst wird selten. Dazu genügt beim E-Auto meist einfach nur das Gas – Verzeihung – den Strom – mit dem rechten Fußpedal zurückzunehmen. Die Rekuperation – also das Aufladen der Akkus – sorgt für eine ordentliche Bremswirkung.

Die Rekuperation (das Aufladen des Akkus) sorgt für eine gute Bremswirkung.
Die Rekuperation (das Aufladen des Akkus) sorgt für eine gute Bremswirkung.

Beim Start der Testfahrt zeigte der eTGE sogar 175 Kilometer Reichweite an. Und die waren nicht übertrieben. 60 km später war noch eine Restreichweite von 110 km auf der Instrumententafel. Schon bald stellt sich automatisch der Ehrgeiz ein: „Ich will noch weiterkommen“. Und das Resultat ist ein fließendes Fahren ohne Stressmomente. Selten so ausgeruht zur Baustelle gekommen.

E-Transporter mit gleicher Nutzlastkapazität wie der Diesel-Bruder

Der Laderaum ist baugleich mit dem hinterachsgetriebenen Diesel-Bruder TGE. Es geht also kein Platz für die 35,8 kWh-Akkus verloren. Allerdings bringen die 264 Zellen rund 340 kg auf die Waage. Kein Problem, denn bei seinem „Diesel-Bruder“ stehen auf der Gewichtstabelle der Selbstzünder-Motor und das Getriebe auf der Gewichtstabelle – und beide hat der eTGE nicht. So verbleiben auch ihm etwa 950 Kilogramm Nutzlastkapazität.

Die unter dem Laderaumboden platzierten Stromspender können schnell an einer 40 kW-Gleichstrom-Ladestation von 0 auf 80 Prozent in 45 Minuten aufgefüllt werden. Steht nur die Haushaltssteckdose zur Verfügung, hat der eTGE 15 Stunden Pause, bei einem 360 Volt Anschluss oder der 400 Volt Wallbox verkürzt sich die Standzeit auf weniger als fünfeinhalb Stunden.

Der E-Transporter eTGE von MAN bietet neben seiner großen Reichweite auch eine achtjährige Garantie für die Akkus an.
Der E-Transporter von MAN bietet neben seiner großen Reichweite auch eine achtjährige Garantie für die Akkus an.

E-Transporter: MAN verspricht langes Batterieleben

MAN verspricht ein langes Batterieleben. Selbst nach 2000 Ladezyklen liegt der Kapazitätsverlust bei nur 15 Prozent. Außerdem ist der Austausch einzelner Module mit sechs oder zwölf Zellen möglich. Zudem bietet MAN eine achtjährige Garantie für maximal 160.000 Kilometer Fahrleistung für die Akkus ab Werk an. Für den Motor ist serienmäßig eine Zwei-Jahres-Garantie enthalten, die beim Kauf auf fünf Jahre verlängert werden kann.

Die Zukunft des Klimaschutzes hat ihren Preis

Die Gewissheit, künftig keine Kosten für Ölwechsel und Kraftstoff mehr aufwenden zu müssen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und ohne schadstoffbedingte Durchfahrtsverbote an die Baustelle zu kommen, muss dem Handwerker dann

aber auch annähernd 70.000 Euro wert sein. Das ist etwa die Verdoppelung des „Diesel-Zwillings“ aus dem eigenen Haus. Damit spielt der eTGE in der gleichen Preisliga wie Sprinter und Crafter mit dem E im Namen.

E-Transporter, wie der eTGE von MAN, werden steuerlich durch das Bundesfinanzministerium gefördert.
E-Transporter, wie der eTGE von MAN, werden steuerlich durch das Bundesfinanzministerium gefördert. Foto: MAN

E-Transporter: Zusätzlicher steuerlicher Kaufanreiz

Das Bundesfinanzministerium will den Umstieg auf einen E-Transporter steuerlich fördern. Neben der Verlängerung der steuerlichen Förderung von E-Autos als Dienstwagen ist geplant, von 2020 bis 2030 eine einmalige Sonderabschreibung in Höhe von 50 Prozent der Anschaffungskosten einzuführen. Diese soll die reguläre Abschreibung nicht ersetzen, sondern wird zusätzlich eingeführt. Die ergänzende Sonderabschreibung gilt für kleine und mittelgroße Nutz- oder Lieferfahrzeuge.

E-Transporter: Strombetankung preiswerter als Diesel-Benzin

Bei aller E-Begeisterung ist nicht zu vergessen: Auch die Strombetankung an 250 Arbeitstagen kann mit bis etwa 1.800 Euro jährlich zu Buche schlagen. Zum Vergleich: Bei einer vergleichbaren Laufleistung des Diesel-Bruders würden jährlich nach NEFZ-Zyklus etwa 2.500 Euro über den Tankstellentresen wandern. Wobei in den nächsten Jahren eher mit steigenden Benzinpreisen zu rechnen sein wird. Über das bordeigene Management ruft der eTGE je nach Fahrverhalten etwa alle 20.000 km nach einem Check beim MAN-Partner. Dabei entfallen gegenüber dem Diesel-Bruder teure Wartungs-Zusatzkosten rund um einen normalen Motor, wie etwa Öle.

Der E-Transporter von MAN schneidet preislich in der Strombetankung gegenüber Diesel-Benzin preiswerter ab.
Der E-Transporter schneidet preislich in der Strombetankung gegenüber Diesel-Benzin preiswerter ab. Foto: MAN

E-Transporter: MAN bietet hervorragende Ausstattung

Ausstattungstechnisch bleiben beim eTGE kaum Wünsche offen und so manch ein Pkw-Lenker wird neidisch: Aktiver Spurhalterassistent, Berganfahrassistent, Einparkhilfe vorn und hinten sowie Flankenschutzassistent, Fernlichtassistent, Müdigkeitsassistent, LED-Hauptscheinwerfer und –Tagfahrlicht, MAN Media Van Navigation, Multifunktionslenkrad, Notbremsassistent, Rückfahrkamera, Seitenwindassistent, Sitzheizung links und rechts sowie eine beheizbare Frontscheibe gehören zur Serienausstattung.

Mit knapp sechs Meter Länge und einer Gesamthöhe von rund 2,6 Metern (innen: knapp zwei Meter) bietet der E-Transporter eTGE von MAN bis zu 10,7 Kubikmeter.
Mit knapp sechs Meter Länge und einer Gesamthöhe von rund 2,6 Metern, bietet der E-Transporter von MAN bis zu 10,7 Kubikmeter Raumvolumen. Foto: MAN

Mit knapp sechs Meter Länge und einer Gesamthöhe von rund 2,6 Metern, innen: knapp zwei Meter, eröffnet der „Stromer“ von MAN bis zu 10,7 Kubikmeter Laderaum hinter den Heckflügeltüren und der rechten Schiebetür.

Um die Überschrift als Testfazit zu wiederholen: Ja, MAN kann.

Sie interessieren sich für das Thema E-Mobilität. Dann lesen Sie unseren Artikel über die Elektro-Transporter von Mercedes.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Produkte

VELUX Dachfenster beim Austausch einfacher erweitern

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Valentin Bremer gewinnt German Craft Skills 2024 der Dachdecker

Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

30. Oktober 2024

Georg Harrasser wird neuer Geschäftsführer bei Nelskamp

Georg Harrasser übernimmt ab November 2024 die Geschäftsführung der Dachziegelwerke Nelskamp. Der 58-jährige Maschinenbauingenieur ist ein alter Bekannter in der Bedachungsbranche. Nach mehr als 25 Jahren bei der BMI Group war Harrasser zuletzt als Präsident bei der Carlisle Construction Materials Europe tätig. Er folgt auf Heiner Nelskamp, der im Mai 2024 als Geschäftsführer in Rente gegangen ist. „Nelskamp ist ein bekannter Name und wird als ein führender Hersteller von Dacheindeckungsmaterial in Deutschland sehr geschätzt. Der Ausbau des deutschen sowie internationalen Geschäfts ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Harrasser.

17. September 2024

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

18. Juni 2024

Bundesweite Zoll-Razzia gegen Ring von Dachdecker-Betrügern

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist mit einer Großrazzia unter anderem im Raum Osnabrück und Leer gegen ein illegales Netzwerk sogenannter fliegender Dachdecker vorgegangen. Bei den Ermittlungen gegen Dachdecker-Betrüger geht es unter anderem um den Vorwurf Schwarzarbeit. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück vollstreckten in einer Razzia 590 Zollbeamte mehr als hundert Durchsuchungsbeschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. Außerdem unterstützten Spezialkräfte der Polizei die Durchsuchungen von Wohnungen und Gebäuden. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Arrestbeschlüsse in Höhe von mehr als 800 000 Euro erwirkt. Es seien deshalb umfangreiche Vermögenswerte in bar sichergestellt worden.

4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen. Das gilt auch für die Umsätze, die sich sogar um 2 Prozent erhöhten. Der Auftragseingang nahm im Hochbau um 0,5 und im Tiefbau um 2,9 Prozent zu. Auch gegenüber dem Februar 2023 gibt es eine Steigerung um 0,9 Prozent.

25. April 2024

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024