Wohnungsbauförderung 2023 für klimafreundlichen Neubau
21. März 2023
Die im März 2023 gestartete Wohnungsbauförderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat ein jährliches Volumen von 750 Millionen Euro. Gefördert werden nur noch Neubauten, welche die Effizienzhausstufe 40 erreichen. Die Bauwirtschaft kritisiert das neue Programm scharf.
Wohnungsbauförderung: Hohe Energieeffizienz
Das Bundesbauministerium will den klimafreundlichen Neubau von Gebäuden mit einer neuen, im März 2023 gestarteten Wohnungsbauförderung unterstützen. Erstmals werde dabei laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) der ganze Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick genommen – vom Bau über den Betrieb bis zum potenziellen Rückbau in ferner Zukunft. Die geförderten Gebäude zeichneten sich durch geringe Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus, hohe Energieeffizienz, niedrige Betriebskosten und einen hohen Anteil erneuerbarer Energien für die Erzeugung von Wärme und Strom aus.
Klimagerechtes Bauen ist heute ein Muss
„Damit leistet diese Förderung einen Beitrag für den Klimaschutz und für die Einhaltung der nationalen Klimaziele“, erklärt Geywitz. „Klimagerechtes Bauen ist heute keine Kann-Entscheidung mehr, sondern ein Muss. Wer heute baut wie früher, um Geld zu sparen, schadet dem Klima und seinem Geldbeutel durch horrende Nebenkosten.“ Mit der jährlich 750 Millionen Euro schweren Wohnungsbauförderung unterstützt der Bund ausschließlich den klimafreundlichen Neubau. Jeder kann die KfW-geförderte Zinsverbilligung beantragen. „Sie hilft genau dann, wenn es oft am schwierigsten ist: Beim Start der Finanzierung für ein Eigenheim oder Mehrfamilienhaus“, meint Geywitz.
Voraussetzungen für die Wohnungsbauförderung
Erreichung der Effizienzhaus-Stufe 40
So wenig CO²Austoß im Lebenszyklus des neuen Gebäudes, dass die Anforderung an Treibhausgasemissionen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ erfüllt werden
Keine Beheizung des Gebäudes mit Öl, Gas oder Biomasse
Was genau gefördert wird
Bau und Kauf des Hauses einschließlich Nebenkosten
Planung und Baubegleitung durch Experten für Energieeffizienz und Berater für Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeitszertifizierung
Neubau als Teil eines großen Bauförderprogramms
Wichtig sei laut Geywitz, dieses Förderprogramm als Teil des großen sozialen und klimafreundlichen Bauförderprogramms der Bundesregierung zu sehen. „Allein auf das Jahr 2023 bezogen, investieren wir mehrere Milliarden in den sozialen Wohnungsbau, Azubi- und Studierendenwohnungen, in die Förderung von Wohneigentum von Familien, das Bauen von Mehrfamilienhäusern und das Genossenschaftswohnen. Zielgenau fördern, heute das Morgen mitdenken und Mitnahmeeffekte ausschließen – das ist das Förderprinzip dieser Bundesregierung beim Bauen.“
Kritik an Wohnungsbauförderung: zu wenig Finanzmittel
„Das angekündigte Fördervolumen ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Wohnungssuchende, Bauherren und Investoren werden in der derzeitigen extremen Kostenbelastung aus immensen Bauzinsen und hohen Materialpreisen alleingelassen, während die Auftragseingänge im Wohnungsbau immer weniger werden“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB).
Bauherren werden zusätzlich belastet
Mit der Bindung der Wohnungsbauförderung an den EH40-Standard plus Zertifizierung würden potenzielle Bauherren zusätzlich doppelt belastet: zum einen mit den Kosten zur Erreichung des höheren Standards, zum anderen durch die Kosten für die Zertifizierung, meint Pakleppa. „Mit dieser Förderpolitik kann keines der Wohnungsbauziele erreicht werden. Digitalisierung und Vorfertigung können zwar die Produktivität, nicht aber die Zahl der Aufträge erhöhen. Der vorhandene Wohnraummangel in deutschen Großstädten wird so größer werden.“
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