Dachdecker sanieren Hannovers höchste Gebäudekuppel

DACH-Ticker

Dirk Bollwerk wird als ZVDH-Präsident mit großer Mehrheit wiedergewählt

Bild von Michael Zimmermann (links) und Dirk Bollwerk
Freuen sich über ihre Wiederwahl: Michael Zimmermann (links) und Dirk Bollwerk. (Foto: ZVDH/Guido Schiefer)

Zwei Wahlen standen für den Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) an: Präsident Dirk Bollwerk und Vizepräsident Michael Zimmermann wurden auf der heutigen Delegiertenversammlung in Bonn mit großer Mehrheit für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Bollwerk stimmt sehr positiv, dass dem Dachdeckerhandwerk als klimarelevanter Schlüsselberuf eine so wichtige Rolle bei der Umsetzung der Klimawende zukommt. Was aber die notwendigen Rahmenbedingungen angeht, sieht Dirk Bollwerk noch Handlungsbedarf bei der Politik: „Weniger Bürokratie, mehr für ältere Arbeitnehmer tun, akademische und berufliche Bildung gleichstellen“, fordert der ZVDH-Präsident. „Wir müssen als Beruf noch attraktiver werden.“

24. März 2023

Holzhandel schaut auf gutes Jahr 2022 zurück

Holzhandel: Für das gesamte Jahr 2022 weist der Betriebsvergleich des GD Holz einen Umsatzanstieg von 5,6 Prozent auf. Die Mehrheit der Teilnehmer am monatlichen Betriebsvergleich gibt an, dass die Umsatzzuwächse durch Preiswirkungen erzielt worden sind und nur in geringerem Umfang durch mehr Absatz. Die Erwartungen der Teilnehmer am Betriebsvergleich bezüglich der Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2023 sind im Großhandel sehr zurückhaltend. So erwartet die Mehrheit geringere Umsatzentwicklungen als 2022.

20. Februar 2023

Junge Talente gesucht: Zimmerer-Contest 2023

Wer Weltmeister werden will, ist hier richtig: Der Zimmerer Contest 2023 vom 7. bis 11. August in Ansbach ist der erste Schritt auf dem Weg zum Titel. Denn dort wird entschieden, wer Ende des Jahres in das neue Team der Zimmerer-Nationalmannschaft aufgenommen wird. Gesucht werden junge Talente bis 20 Jahre, die ihre Fertigkeiten beim Schiften, Sägen und Schrauben unter Beweis stellen. Anmeldeschluss für den diesjährigen Zimmerer-Contest ist der 30. Juni. Hier geht es zum Bewerbungsformular.

10. Februar 2023

Erlus baut automatisiertes Logistik-Zentrum für Dachkeramik

Als weltweit erster Dachziegelhersteller hat sich Erlus laut einer Pressemeldung des Unternehmens für die Automatisierung der Logistik von Dachkeramik und Zubehör entschieden und investiert in ein hochmodernes Logistik-Zentrum am Produktionsstandort Neufahrn in Niederbayern. Zu Stoßzeiten verlassen bis zu 100 LKW täglich den Hof. Ergoldsbacher Dachziegel und Dachkeramik-Formteile waren bisher manuell mit Stapler auf Paletten kommissioniert, verpackt und zwischengelagert worden. Mit der Automatisierung der Abläufe können laut Erlus künftig Lieferzeiten verkürzt werden.

8. Februar 2023

Bundeskartellamt genehmigt Übernahme von Creaton durch Wienerberger

Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben der Wienerberger AG, Wien, Österreich, sämtliche Anteile an der Terreal Holding S.A.S, Suresnes, Frankreich, zu erwerben, freigegeben. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Durch das Zusammenschlussvorhaben werden künftig die bekannten Dachziegel-Marken „Creaton“ und „Koramic“ von ein und demselben Unternehmen angeboten. Wienerberger wird zum größten Anbieter für Tondachziegel in Deutschland. Wir haben den Fall daher intensiv ermittelt. Letztlich zeigte sich, dass auch nach dem Zusammenschluss ein hinreichender Wettbewerbsdruck durch andere Unternehmen bestehen bleibt und die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin ausreichend Ausweichalternativen haben.“

25. Januar 2023

Genehmigungen für Neubau von Wohnungen im November 2022 stark rückläufig

Die Zahl genehmigter Wohnungen ist von Januar bis November 2022 um 5,7 Prozent auf 321 757 Wohnungen gesunken. Besonders stark rückläufig ist die Entwicklung beim Neubau von Einfamilienhäusern mit einem Minus von 15,9 Prozent. Im November 2022 wurde in Deutschland der Bau von 24 304 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 4 716 oder 16,3 Prozent Baugenehmigungen weniger als im November 2021. Besser sieht es bei der Schaffung von neuen Wohnungen in bestehenden Gebäuden aus.

20. Januar 2023

Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 1,9 Prozent gestiegen

Deutsche Wirtschaft erholt sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 1,9 Prozent höher als im Vorjahr. „Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen“, sagte Präsidentin Ruth Brand. „Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel.“

13. Januar 2023

Stabiler Arbeitsmarkt zum Jahresende 2022

Arbeitsmarkt: Im Dezember 2022 waren rund 2,45 Millionen Menschen arbeitslos. Damit stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat November saisonbedingt um knapp 20.000 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosigkeit leicht um 13.000 Personen. Die Arbeitslosigkeit lag im Dezember 2022 um 124.000 höher als im Dezember 2021. Dies liegt an der Erfassung ukrainischer Schutzsuchender in den Jobcentern. Ohne sie läge die Arbeitslosigkeit unter dem Vorjahresniveau. Im Dezember waren 185.000 ukrainische Staatsangehörige arbeitslos gemeldet.

10. Januar 2023

Wienerberger will Creaton übernehmen

Wienerberger hat die geplante Übernahme der Creaton GmbH unter Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Wettbewerbsbehörden angekündigt. Die acht deutschen Creaton-Produktionsstandorte mit rund 800 Beschäftigten in Bayern, Thüringen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen sollen in die Wienerberger übergehen. Künftig sollen dann über 2.200 Beschäftigte an 25 Produktionsstandorten unter einem Dach wirken. Jürgen Habenbacher, Geschäftsführer Wienerberger GmbH: „Die geplante Zusammenführung ermöglicht es, die deutschland- und europaweite Marktdurchdringung im Bereich Dachziegel weiter zu stärken sowie mit Dachsteinen und Photovoltaik zu erweitern.“

21. Dezember 2022

Katrin Detring-Pomplun als beste Ausbilderin im Handwerk 2022 ausgezeichnet

Katrin Detring-Pomplun, Dachdeckermeisterin und Geschäftsführerin der Friedrich Schmidt Bedachungs GmbH aus Bremen, ist jetzt für ihre innovativen Qualifikationskonzepte und Ausbildungspartnerschaften mit dem „Heribert-Späth-Preis für besondere Ausbildungsleistungen im Handwerk“ 2022 ausgezeichnet worden. Der seit 1997 jedes Jahr vergebene Preis ist mit 3000 Euro dotiert.

16. Dezember 2022

Dachdecker

Dachdecker sanieren Hannovers höchste Gebäudekuppel

19. November 2019

 · Knut Köstergarten

Das passende Konzept für Sanierung erstellte das zentrale Baumanagement der Mediengruppe Madsack, vertreten durch den Diplomingenieur Architekt Jörg Kairies, gemeinsam mit Friederike Osterwald und Arne Zain sowie weiteren Fachingenieuren und Baubeteiligten. Die Planung sah vor, die Tragschaleninnenfläche klassisch zu sanieren. Hierzu bearbeiteten die Bauausführenden die Betonoberfläche durch Abstrahlen. Es folgte ein Spritzauftrag von kunststoffvergütetem, zementgebundenem SPCC-Mörtel. An der Tragschalenaußenfläche erfolgte ebenfalls eine Betoninstandsetzung. Vorab wurde die komplette Kupferbekleidung  durch den Betrieb Hanebutt abgetragen und anschließend durch eine neue, wärmegedämmte Dacheindeckung ersetzt.

Dachdecker Hanebutt Anzeiger Hochhaus
Wettergeschützt unter einer extra Dachplane: Die filigrane, nur sechs Zentimeter dicke Kuppel.

Dachdecker arbeiten in 51 Meter Höhe mit Sonnenschutz

Im Sommer auf dem Dach in 51 Meter Höhe arbeiten mit Sonnenschutz: Das wünschen sich viele Dachdecker. Für die bis zu 15 Mitarbeiter der Hanebutt GmbH aus Neustadt am Rübenberge war das von Mai bis Ende September auf der Baustelle am Anzeiger Hochhaus in Hannover die freundliche Realität. Denn das denkmalgeschützte Gebäude wurde während der Sanierung der markanten und weithin sichtbaren Gebäudekuppel aus Kupfer komplett eingerüstet – inklusive einer Dachplane zum Schutz gegen den Regen und die Witterung. Arbeiten am Dach unter einem Dach stand also auf dem Programm.

Dachdecker Hanebutt Anzeiger Hochhaus
Eingespritzt wurde das Spezialgemisch für Wärmedämmung und Brandschutz.

Wände der filigranen Kupferkuppel sind nur sechs Zentimeter dick

Der enorme Aufwand war nötig, weil die Kupferkuppel mit ihren acht Fenstern so ein filigranes Gebilde ist. „Die Betondicke der Wände beträgt gerade mal zwischen vier und sechs Zentimetern“, erläutert Projektleiter Heiner Hanebutt. Aufbau, Konstruktion und technische Gestaltung erwiesen sich deshalb als besondere Herausforderung. Nach der Stabilisierung über die Unterkonstruktion galt es die Schalung mit Holz aufzusetzen, bei einer Neigung von 30 bis 45 Grad. „Da braucht es schon eine exakte Vermessung inklusive eines 3D-Modells. Wir haben an der Kuppel acht Achsen, die alle in die Fenster reinlaufen und dann weiter Richtung Spitze“, berichtet der Dachdeckermeister.

Dachdecker Hanebutt Anzeiger Hochhaus
Stolz auf die geleistete Arbeit bei der Neueindeckung der Kupferkuppel: das Team von Hanebutt.

Zudem sollte es für die Kupferkuppel des 1928 erbauten ersten Hochhauses in Hannover jetzt endlich mal eine Wärmedämmung geben. Aber mit der Vorgabe, Statik und Breite der Kupferkuppel nicht zu verändern. So wurden zwischen den Holzspanten sechs Zentimeter eines zementversetzten Mineralfaser-Spritzputzes aufgebracht. Er schmiegt sich an die Wölbung der Kuppel und sorgt neben der Dämmung auch für die Erfüllung der Brandschutzauflagen. „Zudem haben wir noch eine Lüftung zwischen Holzschalung und Brandschutzmaterial installiert“, sagt Hanebutt.

Jede Kupfer-Schar ist ein Unikat

Die Krönung für sein Team war dann die Befestigung der neuen Kupferdeckung. Für diese hatte die Niederlassung Hannover der Dachdecker-Einkauf Ost eG das Material geliefert. „Das Projekt der Neueindeckung begann mit der Planung im Büro. Wir haben im CAD-System die acht Achsen gesetzt und jedes Blech eingeteilt. Dann wurde jedes einzelne Teil im eigenen Lager gefertigt“, erklärt der Dachdeckermeister. Unten haben die Scharen 1,75 Meter Größe und werden dann immer kleiner. „Jede Schar ist ein Unikat, das war die große Herausforderung, die wir gut gemeistert haben.“ Wer das Ergebnis sieht, kann dem Urteil nur zustimmen. Da hat das Team beste handwerkliche Qualität abgeliefert.

Dachdecker Hanebutt Anzeiger Hochhaus
Jede Kupfer-Schar ein Unikat: Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Projekt Anzeiger Hochhaus ist eine super Werbung für den Dachdecker

Das Besondere an der neuen Kupferhaut ist, dass sie bereits die markante grüne Patina trägt. Dafür hat der Hersteller extra den Alterungsprozess der Kupferbleche künstlich beschleunigt. Der neue Farbton trägt den Namen des Gebäudebesitzers: Madsack-Grün. Das Medienhaus hat hier seinen Sitz und unter der für die Bauphase entkernten neuen Kuppel wird im nächsten Jahr wieder ein Kino- und Veranstaltungssaal entstehen. „Für uns ist das Projekt eine super Werbung, weil jeder in der Region das Anzeiger Hochhaus kennt und wir zudem tolle Berichte hatten in beiden großen Hannoveraner Zeitungen“, sagt Hanebutt. Seinem syrischen Vorarbeiter auf der Baustelle haben sie im Betrieb denn auch einen neuen Spitznamen verpasst: Hollywood-Dachdecker.

Hanebutt bietet breites Spektrum an Geschäftsfeldern

Zu diesem spannenden Sanierungsprojekt ist die Hanebutt GmbH Schritt für Schritt gekommen und das wegen des breiten Spektrums an Geschäftsfeldern. „Wir machen auch Stahlbau und haben zuerst Stahlmaterial für das riesige Gerüst geliefert. Dann folgte der Abriss des alten Daches und danach kam erst der Auftrag für die Neueindeckung“, berichtet Hanebutt, der Mitglied der Geschäftsleitung ist. Vom Stahlbau, inzwischen auch mit Schallschutz, über Holz- und Dacharbeiten bis Solar reicht das Tätigkeitsfeld des Unternehmens, das inzwischen über 200 Mitarbeiter beschäftigt, unter denen sich 32 Lehrlinge befinden.

Dachdecker Hanebutt Anzeiger Hochhaus
Arbeiten auf einem riesigen Stahlgerüst: die Mitarbeiter von Hanebutt.

Neben dem Hauptsitz Neustadt gibt es noch vier weitere Standorte im Norden und Nordosten. Das Projekt Anzeiger Hochhaus strahlt sogar noch bis nach Paris aus. Nachdem die Mitarbeiter von Hanebutt das alte Dach abgerissen hatten, wurde die alte Kupferdeckung auf ästhetische Weise genutzt. Ein Kunstwerk mit den Kupfermaterialien ist jetzt in der Pariser Galerie Lafayette zu sehen.

Sie informieren sich gerne über besondere Praxis-Projekte. Dann lesen Sie unseren Artikel über einen exklusiven Tonziegel für die Sanierung einer Wassermühle.

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