Gute Fuhrpark-Vorsätze für das neue Jahr: Darf es weniger CO2 sein?
18. Februar 2020
Wie praxisnah oder -fern das ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Ob Sprinter, Crafter oder MAN eTEG & Co. – Reichweiten von durchschnittlich 130 bis 170 km klingen zunächst mal gut. Doch voll beladen und mit Heizung, Klima, Licht und Stop-and-go-Verkehr können diese Reserven schnell auf fast die Hälfte sinken. Dennoch gilt angesichts von verstärkten Diesel-Fahrverboten in den Innenstädten in Zeiten des Klimawandels – spätestens auf mittlere Sicht gehören E-Transporter wohl in fast jeden Handwerker-Fuhrpark.
Fuhrpark: Hybrid-Premiere bei Ford
Als erster Anbieter in dem Segment der leichten Nutzfahrzeuge stellt Ford den Transit und Tourneo mit einem Hybrid-Antrieb vor. Die maximale elektrische Reichweite von 50 Kilometer wächst durch den 1.0-Liter-Ecoboost-Ottomotor an Bord auf bis zu 500 Kilometer. Ist der knapp 14 kW-Akku an der Untergrenze seiner Kapazität angelangt, wird er mit dem vom EcoBoost-Verbrenner erzeugten Strom versorgt. Die Preise beginnen beim Transit bei rund 48.000 Euro netto.
Fuhrpark: Elektro-Master von Renault
Bei Renault ist der Klassiker-Kastenwagen Master auch in einer E-Version zu haben. Von der unter Idealbedingungen angegebenen Reichweite von 185 Kilometern verbleiben bei voller Zuladung, kalten Außentemperaturen und Heizungseinsatz gerade noch etwas mehr als 110 Kilometer. Der Preis startet bei knapp 60.000 Euro.
Fuhrpark: Japaner unter Strom
Der kleine Nissan eNV200 gehört inzwischen schon zu den Elektro-Klassikern unter den kleinen Transportern. Mit Batteriekauf beginnt hier die Preisspanne bei knapp 29.000 Euro. Versprochen werden Reichweiten von bis zu 275 Kilometern. Wie bei fast allen Herstellern ist eine Gewährleistung auf die Akkus von acht Jahren oder 160.000 Kilometern inklusive. Was aber ein möglicher Akkutausch kosten wird und was mit nicht mehr fahrtüchtigen Akkus geschieht, darüber herrscht bei den Herstellern meist Schweigen – oder Ratlosigkeit.
Fuhrpark: Streetscooter
Zum Start hatte die Post-Tochter Streetscooter nach Aussagen einiger Händler technische Probleme. Doch jetzt scheint er aufwärts zu gehen. Die Deutsche Post hat Amazon als Kunden für ihren Elektrotransporter Streetscooter gewonnen. Amazon habe 40 Exemplare in der Version Streetscooter Work Box bestellt, teilte die Post-Tochter Streetscooter Mitte Januar mit. Am Amazon-Verteilzentrum in München-Daglfing hat der Elektrofahrzeug-Hersteller nach eigenen Angaben bereits 60 Ladestationen aufgebaut und Fahrzeuge geliefert. In München wolle Amazon die Streetscooter-Flotte für die Belieferung der Kunden auf der letzten Meile einsetzen, hieß es.
Fuhrpark: Elektrische Sterne
Nach dem eVito kam der eSprinter. 168 Kilometer Reichweite bei 900 Kilogramm Zuladung oder 115 Kilometer Reichweite bei 1.100 Kilogramm Zuladung – der Kunde hat die Wahl in der 3,5-Tonnen-Klasse von Mercedes. Ob sich der Umstieg vom Diesel, der bei rund 40.000 Euro beginnt, auf den Stromer mit Einstiegspreisen jenseits der 50.000 Euro rechnet, muss genau überlegt werden. Denn auch der Strom ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Fuhrpark: MAN kann auch preiswerter
Der Start des eTEG von MAN mit einem Preis von 70.000 Euro ist nicht gerade als geglückt zu bezeichnen. Inzwischen kann der rein elektrische MAN schon für unter 50.000 Euro bestellt werden.
Fuhrpark: Volksstrom
Bei knapp 54.000 Euro beginnt nach einer satten Preissenkung von über 8.000 Euro die Preisliste des „großen Bruders“ des MAN, dem Crafter des Mutterkonzerns Volkswagen. Vom Tuner ABT kommen eine E-Variante des T6 mit einer angepeilten Reichweite von 400 Kilometern sowie ein E-Caddy mit knapp 170 Kilometer Reichweite. Bei den Preisen für diese neuen Modelle hält sich VW noch bedeckt.
Sie interessieren sich für das Thema Nutzfahrzeuge. Dann lesen Sie unseren Artikel über ausgefallene E-Transporter von Kreisel.