Fluchtweg-Gaube: Innovation ermöglicht Dachgeschossausbau
Bild von Fluchtweg-Gaube

Fluchtweg-Gaube: Innovation ermöglicht Dachgeschossausbau

5. Januar 2021

 · Knut Köstergarten

Nach jahrelangem Leerstand sollte ein denkmalgeschütztes Gebäude in Potsdam komplett saniert werden. Dazu gehörte auch der Ausbau des Dachgeschosses, um den bisherigen Wohnraum zu erweitern. Die bauliche Herausforderung dabei: Die zuständige Denkmalschutzbehörde forderte den Erhalt der Dachfläche in ihrer ursprünglichen Form.

Das heißt, dass der zweite Fluchtweg nicht in üblicher Form über größere Dachflächenfenster oder Gauben realisierbar war. Es gab nur die kleinen original Fledermausgauben. Bei der Lösung kam der Architekt Tassilo Soltkahn mit seinem neuen Patent ins Spiel – einer Fluchtweg-Gaube.

Grafik von zwei Querschnitten der Fluchtweg-Gaube
In den Querschnitten ist zu sehen, wie der Fledermausgauben-Notausstieg funktioniert. (Alle Bilder: Soltkahn AG)

Fluchtweg-Gaube erfüllt alle behördlichen Auflagen

„Mit dem Ausbau von Dachgeschossen, auch in denkmalgeschützten Gebäuden, benötigen Bauherren den Nachweis eines zweiten Fluchtweges aufgrund bauordnungsrechtlicher Forderungen. Hier bietet die Fluchtweg-Gaube eine Innovation, die intelligent den Anspruch des Denkmalschutzes und die bauordnungsrechtlichen Auflagen der Feuerwehr gleichermaßen erfüllt“, erläutert Soltkahn seine Erfindung.

Fluchtweg-Gaube: leichtgängiger und wartungsfreier Hebelmechanismus

Im geschlossenen Zustand ist der zweite Fluchtweg von außen nicht sichtbar, im Notfall wird die Fluchtweg-Gaube mit zwei in Trittstellung gebrachte Stufen von den betroffenen Personen nach außen geklappt. Dabei lässt sie sich über die Traufe hinweg heben, den behördlichen Vorgaben entsprechend. Die Fluchtweg-Gaube gewährleistet so eine sichere Rettung der im Freien auf dem Dach stehenden Personen durch die Feuerwehr.

Bild von ausgeklappter Fluchtweg-Gaube
Die Fluchtweg-Gaube schafft genügend Platz für einen schnellen, sicheren Ausstieg aufs Dach.

Dabei kann der leichtgängige Hebelmechanismus auch von schwächeren Personen wie Kindern bedient werden. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist, dass Gasdruckfedern eine Öffnung des ausklappbaren Teils ermöglichen. Die Fluchtweg-Gaube arbeitet damit unabhängig vom Stromnetz und sie funktioniert zudem wartungsfrei.

Feuerwehr findet Fluchtweg-Gaube überzeugend

Selbst die Feuerwehrleute  waren von dem System positiv überrascht. Im deutschen Architektenblatt erklärten sie: „Von unten sei die Rettungsstelle gut zu sehen, was die Arbeit sehr erleichtere. Auch befänden sich die gefährdeten Personen außerhalb des Brandherdes im Freien und können dem Brandrauch damit schnell entkommen. Allein dadurch bietet die Fluchtweg-Gaube Vorteile gegenüber anderen Lösungen.“

Foto von Innenansicht durch das Fenster auf den Hebelmechanismus der Fluchtweg-Gaube
Der Hebelmechanismus der Fluchtweg-Gaube ist nur von innen zu sehen.

Gauben bieten als Dachaufbau mehrere Vorteile

Soltkahn sieht sein System als Bestandteil des aktuellen Trends zum Dachgeschossausbau. Denn dieser bietet vor allem in Großstädten oft die einzige Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. „Gauben als Dachaufbau im geneigten Dach werden beispielsweise immer beliebter. Neben der Vergrößerung des Dachgeschosses bieten sie auch noch weitere Vorteile“, erläutert Soltkahn, Vorstand der Berliner Soltkahn AG.

Bild von einheitlichem Dachbild mit geschlossener Fluchtweg-Gaube
Die Fluchtweg-Gaube fügt sich optisch ansprechend ins Ziegel-Dachbild ein.

Gauben, die es als flache, spitze, eckige oder runde Varianten gibt, dienten auch zur Belichtung und Belüftung des Raumes. Im Allgemeinen befinden sich in ihnen auch Fenster, die als natürliche Lichtquelle dienen und gleichzeitig eine bessere Durchlüftung des Dachgeschosses ermöglichen. „Im Gegensatz zu klassischen Dachschrägfenstern heizen sie sich bei Sonnenschein auch weniger stark auf“, berichtet Soltkahn. Als architektonisches Highlight und optisches Statement führten Gauben außerdem zu einer Wertsteigerung des Gebäudes.

Sie interessieren sich für innovative Produkte? Dann lesen Sie unsere Story über den Solarziegel Planum PV von Nelskamp.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Produkte

Dachfenster: Einbau jetzt noch einfacher realisieren

Produkte

Schiefer ähnlich Ziegel: Rathscheck Schiefer-Systemdeckung neu

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024

Beschäftigung auf Rekordniveau: Arbeitsmarkt zeigt sich 2023 widerstandsfähig

Im Dezember 2023 waren rund 2,6 Millionen Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum November stieg die Arbeitslosenquote saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Staatssekretärin Leonie Gebers, Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Erfreulich ist, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit 35,1 Millionen im Oktober erneut einen Höchststand erreicht hat und die Nachfrage nach neuen MitarbeiterInnen im Dezember trotz weiterhin schwacher Konjunktur wieder leicht gestiegen ist. Der Arbeitsmarkt erweist sich als verlässlich und widerstandsfähig.“

8. Januar 2024

Dachdecker gilt als am wenigsten durch Künstliche Intelligenz gefährdeter Beruf

Die meisten Büroberufe halten viele Menschen nach einer repräsentativen Umfrage der Marktforscher von YouGov für akut gefährdet, durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt zu werden. Besser sind die Zukunftsaussichten für die handwerklich geprägten Berufe, bei denen sich die menschliche Komponente nur sehr schwer ersetzen lässt. Den Beruf des Schreiners halten 64 Prozent der Befragten für wenig oder gar nicht gefährdet, 65 Prozent den Beruf Maler und für den Beruf Dachdecker sehen gar 71 Prozent der Befragten wenig oder gar keine Gefahr.

21. Dezember 2023

Mayener Meisterwoche 2024 mit aktuellen Themen

In Mayen werden vom 24.-26. Januar 2024 wieder Tür und Tor für die Mayener Meisterwoche (MMW) geöffnet. Das Programm lässt keine Wünsche offen und beleuchtet die aktuellen Themen der Zeit: Neben wichtigen Neuerungen im Fachregelwerk geht es um Schadensfälle bei PV-Anlagen, die Möglichkeiten und Grenzen einer 4-Tage-Woche in Dachdeckerbetrieben, aber auch Cybersicherheit und KI im Handwerk versprechen interessante Einsichten. Ein Blick in das Programm lohnt auf jeden Fall.

15. Dezember 2023

Neues Führungs-Duo bei Velux Deutschland

Mit sofortiger Wirkung übernehmen Silke Stehr als Sprecherin der Geschäftsführung und Matthias Mager als Geschäftsführer Vertrieb die Leitung von Velux Deutschland. Jacob Madsen, bisheriger Geschäftsführer, wechselt als Executive Vice President Region North Europe in das Top-Management der Velux Gruppe. „Silke und Matthias haben viel Markt- und Branchen-Erfahrung und gestalten Velux schon lange erfolgreich mit,“ erklärt Madsen. „Gemeinsam werden wir unser Qualitätsversprechen, die enge Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben im Fachhandel und Handwerk und die starke Position des Unternehmens weiter ausbauen.“

4. Dezember 2023

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

ifo Institut: Wirtschaftsleistung 2023 schrumpft um 0,4 Prozent

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023