Smartphone für Dachdecker: Nokia im Test

Smartphone für Dachdecker: Nokia im Test

28. Februar 2019

 · Harald Friedrich

Nokia? Das war doch mal der unangefochtene Marktführer bei Handys. Allerdings hatten die Finnen dann beim Megatrend Smartphone komplett den Anschluss verloren. Doch seit Oktober 2018 gibt es einen Hoffnungsschimmer: Das Nokia 7.1, vorgestellt als neues Mittelklasse-Smartphone.

Im Test für Dachdecker: Das Smartphone 7.1 von Nokia
Im Test für Dachdecker: Das Smartphone 7.1 von Nokia

Gehäuse mit Gorilla Glass liegt gut in einer Hand

Das Gehäuse besteht aus Aluminium mit Glasvorder- und Rückseite. Auch wenn das Display mit Gorilla Glass 3 einigermaßen kratzergeschützt ist – auf der ungeschützten Glasrückseite sind „Gebrauchsspuren“ garantiert. Mit rund 170 Gramm liegt das Smartphone zwar nicht gerade leicht in der Hand, ist mit ca. 150 mm x 71 mm x 8 mm aber absolut Einhand-Bedienungstauglich. Also schon mal das, was der Dachdecker braucht.

Dachdecker Smartphone: Das Nokia 7.1 liegt gut in der Hand und lässt sich leicht bedienen (Foto: NJOY, Eva Köhler).
Das Nokia 7.1 liegt gut in der Hand und lässt sich leicht bedienen (Foto: NJOY, Eva Köhler).

Falls in der prallen Sonne nicht nur gearbeitet, sondern auch das Nokia bedient werden soll, ist das bei dem Full HD+-Display auch kein Problem. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung ist alles gut ablesbar und erkennbar.

Resistent gegen Regen und Schnee

Wir haben das Nokia 7.1 im Regen und im Schnee draußen liegen lassen sowie die Bedienung bei strömendem Regen getestet. Ergebnis: Das Smartphone wird dabei auf jeden Fall nicht zum Versager. Und dies, ob es keine IP-Zertifizierung gibt. Da kommt natürlich schnell das berühmte „Ja, aber“, wenn es um den Staub- und Spritzwasserschutz im Outdoor-Einsatz geht. Dem ist entgegenzuhalten, dass auch bei IP68-zertifizierten Smartphones die Hersteller dankend abwinken, wenn ein Gerät nach einem Tauchbad  auf Garantie repariert werden soll. Was ein Klagelied der Nutzer in den Herstellerforen im Netz nach sich zieht. 

Ideal für das Dach: Regen und Schnee können dem Nokia 7.1 nichts anhaben.
Ideal für das Dach: Regen und Schnee können dem Nokia 7.1 nichts anhaben.

Bildqualität braucht Vergleich zu Samsung nicht scheuen

Eine 12 MP Dual-Hauptkamera und eine 5 MP Selfiekamera klingen nicht gerade sensationell. Auch wenn die Optik des Finnen vom deutschen Hersteller Zeiss stammt. Da mutet es schon fast an wie der Versuch, das Nokia in Grund und Boden zu blamieren, wenn für die Vergleichsfotos das Samsung Galaxy Note 9 bemüht wird. Dieses koreanische Phablet gilt derzeit als Maßstab für Smartphone-Fotografie.

Umso größer war die Überraschung, als die Fotos am PC nebeneinandergestellt wurden. Bis auf einen marginalen Blaustich bei einigen wenigen Motiven stand das 339 Euro Smartphone aus Finnland seinem koreanischen Herausforderer in Sachen Bildqualität nur wenig nach. Selbst bei wenig Licht kamen mit dem Nokia durchaus brauchbare Ergebnisse aufs Display. Lediglich beim Blitzeinsatz in einem fast völlig dunklen Raum zeigte sich die Front der fotografierten Kommode nicht mehr in Echtfarbe.

Das Smartphone von Nokia lieferte selbst bei wenig Licht brauchbare Ergebnisse. Lediglich beim Blitzeinsatz in einem fast völlig dunklen Raum zeigte sich die Front der fotografierten Kommode nicht mehr in Echtfarbe.
Das Smartphone von Nokia lieferte selbst bei wenig Licht brauchbare Ergebnisse. Lediglich beim Blitzeinsatz in einem fast völlig dunklen Raum zeigte sich die Front der fotografierten Kommode nicht mehr in Echtfarbe.

Schnelle Arbeit, schnelles Laden

Das nächste „Oha“ kam beim Vergleichstest der beiden Smartphones für Dachdecker, als zufällig ausgesuchte Websites über mobile Daten geöffnet werden sollten. Der Stoppuhr-Test lies Samsung einmal siegen, Nokia jedoch gleich zweimal. Mehr als vier Sekunden brauchte das Smartphone nie. Flottes Tempo legte das Nokia 7.1 auch beim Laden vor. Von einer Restkapazität des 3.060 mAH-Akkus bis zur vollen Ladung vergingen gerade einmal 90 Minuten. Übrigens zeigte der Akku durchaus auch Steherqualitäten im Einsatz. Über den Arbeitstag, bei durchschnittlicher Nutzung, hält er auch ohne zusätzlichen Steckdosenkontakt durch.

Nicht nur auf dem Dach – auch im Büro macht das Nokia 7.1 eine gute Figur.
Nicht nur auf dem Dach – auch im Büro macht das Nokia 7.1 eine gute Figur.

Fazit: Für den Dachdecker-Alltag reicht die Mittelklasse Nokia 7.1

Ein – für Samsung-Fans – ernüchterndes Ergebnis, dass ein Smartphone für 339 Euro sich durchaus nicht vor einem 999 Euro Edelteil verstecken muss. Und irgendwie drängt sich da die Frage auf: Braucht der Baustellen-Alltag wirklich ein Smartphone zum Preis von 666 Litern Superbenzin. Oder kann nicht auch ein rund zwei Drittel günstigeres Gerät durchaus super sein?

Smartphone-Test für Dachdecker: Alle Daten zum Nokia 7.1

32 GB interner Speicher, per microSD um weitere 400 GB aufrüstbar, 3 GB RAM, Qualcomm® Snapdragon™ 636 Prozessor mit 1,8 GHz-Taktung, 5,84“ groß ist das Display. Dass Nokia auf ein Android One Betriebssystem zurückgreift, lässt erste Freude aufkommen. Das ist fast pures Android ohne bremsende, aufgesetzte Hersteller-Software und der Garant für mindestens drei Jahre schnelle Updates von Vater Google. So kam das Nokia 7.1 mit Oreo, also Android 9.x und dem Sicherheitspatch von Januar 2019 in die Redaktion.

Sie interessieren sich für digitale Trends. Dann lesen Sie unseren Überblicks-Artikel zum Thema „Was Baustellen-Smartphones aushalten müssen“.

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