Setz & Leuwer baut Umweltdächer
Bild von Setz & Leuwer auf dem Dach

Dachdeckerei Setz & Leuwer baut Umweltdächer

4. August 2022

 · Gerald Weßel

Immer öfter möchte die Wirtschaftswelt eiligst wissen, womit sie es zu tun hat: Was macht das Unternehmen bloß und vor allem: taugt die Idee? Für die Dachdeckerei Setz & Leuwer gilt: „Wir bauen ihr Umweltdach“, fasst Tobias Setz das Tageswerk des Herzensprojektes zusammen, welches er gemeinsam mit seinem Kollegen Tim Leuwer seit gut fünf Jahren verwirklicht. Doch was heißt das genau im Fall des Mitgliedsunternehmens der DEG Alles für das Dach eG aus dem Rhein-Sieg-Kreis? „Wir gründeten gemeinsam aus der Lust an Arbeit“, erklärt Setz.

Bild von Setz & Leuwer
Tim Leuwer (l.) und Tobias Setz haben sich während ihres trialen Studiums kennengelernt. (Titelbild und Fotos: mygreentop)

Triales Studium als Ausgangspunkt

Kennengelernt hatten sich Tim Leuwer und Tobias Setz auf der Fachhochschule Köln. Die zwei heute Anfang 30-Jährigen durchliefen in ihren 20ern beide ein triales Studium, das sie mit Gesellenbrief, Meisterbrief und einem Bachelorzeugnis im Handwerksmanagement in der Hand verließen. Im Anschluss begannen sie ihre gemeinsame Unternehmerzeit.

Bild von Setz & Leuwer bei Baubesprechung
Leuwer (l.) und Setz sind beiderseits Dachdeckermeister sowie Bachelorabsolventen des Studienganges Handwerksmanagement.

Setz & Leuwer setzt auf Qualität in der Nische

Ihr Ziel ist bis heute das gleiche geblieben: anspruchsvolle Dächer aus nachhaltigen Materialien für Kunden, die sich ein rundum funktionales wie zugleich ökologisches und langlebiges Dach wünschen. Aber: „Diese hochwertigen Dächer haben ihren Preis“, ist sich Tobias Setz bewusst. „Weit unter 80.000 Euro geht das bei einem Dach normaler Größe nicht.“ Bei Mietobjekten sei dies fast immer unwirtschaftlich, weshalb die Aufträge für Setz & Leuwer auch fast ausschließlich von Privatkunden für deren Eigenheime kommen. Doch an Aufträgen mangele es nicht, die das 16 Personen starke Team – inklusive vier Azubis – routiniert abarbeitet, um ökologische Wohnträume zu erfüllen. „Wir arbeiten vorrangig mit nachhaltig gewonnenen Rohstoffen.“ Dazu zählen vor allem Exoten bei der Dämmung: Stroh und Jute und Holzfaser.

Bild von Setz & Leuwer Team auf dem Gründach
Das verwendete Schrägdachbegrünungssystem stammt vom Anbieter mygreentop. Es ersetzt eine herkömmliche Frankfurter Pfanne und kann direkt verlegt werden.

Underdogs der Dämmung

„Das sind ehrliche Empfehlungen aus Überzeugung“, bekräftigt Setz das Konzept von Setz & Leuwer. Auch wenn manches wie Stroh derzeit noch Nischenprodukte im Mainstream des Dachbaus sind und dies wahrscheinlich allein aus Preisgründen auch bleiben werden, ist er von ihnen überzeugt. „Die nachwachsenden Rohstoffe haben es auf dem Markt leider sehr schwer“, weiß er aus Erfahrung. „Sie bieten aber große Vorteile gegenüber den heute meist verwendeten Varianten.“ Und dies zusätzlich zu den Argumenten pro Planet Erde, wie ihre Wiederverwertbarkeit oder der geringe Abdruck in der Klimabilanz. Vor allem der sommerliche Hitzeschutz sei in diesem Zuge hervorzuheben. 

Die herkömmliche Methode des Wärmeschutzes als Hauptmaßstab, die das Gesetz vorschreibt, benachteilige das Umweltdach hier leider. „Schaut man nur, wie man diesen Wert bei möglichst geringen Kosten erreichen kann, dann haben unsere Materialien kaum eine Chance.“ Viele Faktoren seien mit Worten und Werten jedoch nur sehr schwer zu transportieren, gesteht er ein. „Vieles, wie das tolle Raumklima, ist schwer messbar.“ Das merke man leider erst, wenn man sich solch ein Dach gegönnt und einige Wochen darunter gelebt hat.

Bild von Setz & Leuwer auf dem Dach
Bereits während des Studiums entwickelten sie beide gemeinsam das Konzept für ihre heutige Dachdeckerei: nachhaltig-ökologische Premiumdächer.

Wachstumsmarkt Solartechnik

Derzeit sehen die Auftragsbücher gut aus, doch „ich frage mich manchmal, wie groß der Vorzieheffekt ist“, spricht er seine Sorgen laut aus. „Ich bin wirklich gespannt, wieviel Geld die Haushalte im nächsten und übernächsten Jahr für ihre Häuser ausgeben werden“, befürchtet er, dass viele ihre Eigenheimsanierungen aus Angst vor steigenden Preisen vorgezogen haben. Auch deshalb schaue man bei Setz & Leuwer derzeit, zusätzlich zum Dach aus nachhaltigen Rohstoffen vermehrt Solartechnik mit anzubieten. Personell wachsen will man dafür aber nicht mehr: „Wir fühlen uns mit unserer aktuellen Größe sehr wohl“, so Setz.

Sie interessieren sich für ökologische Dächer? Dann lesen Sie unsere Story über den wachsenden Markt für Gründächer.

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Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

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Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

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Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

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17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

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Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

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Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

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