11.000 Quadratmeter Flachdach komplett mit Photovoltaik
7. Juli 2020
Ein großer Schritt für die Solarenergie soll im Bundesland Bremen getan werden. Bremens Regierungsbündnis hat sich darauf geeinigt, Solardächer bei jedem Neubau zur Pflicht zu machen. Noch vor der Sommerpause will man einen Dringlichkeitsantrag beschließen. Auf Bundesebene hat sich die Koalition darauf geeinigt die Aufhebung des Förderdeckels für neue Solaranlagen zügig auf den Weg zu bringen.
Photovoltaik sorgt für 451 Megawattstunden Strom
In diese Richtung blickend, hat jetzt im nahegelegenen Hoya bei Nienburg an der Weser ein namhafter Fahrrad- und Autoteilehersteller agiert. Auf mehr als der Hälfte seiner rund 20.000 Quadratmeter neu mit Bauder TermoplanT abgedichteten Hallen-Flachdächer sind durchweg Photovoltaik-Module zu sehen. Zum Einsatz kommt hier die Lösung SOLAR UK FD des Stuttgarter Flachdach-Spezialisten Bauder. Nach dessen Angaben ist das Produkt „speziell für die Anwendung auf flachen Dächern mit wenig Lastreserve“ entwickelt worden. Der Bauherr kann sich über eine Leistung der installierten Anlage von insgesamt 531,7 kWp freuen. Das entspricht pro Jahr einer Stromerzeugung von etwa 451 Megawattstunden.
Vor und während der Bauphase wurde der ausführende Dachdeckerbetrieb Voss Bedachungs GmbH aus dem benachbartem Hilgermissen durch die Bauder Anwendungstechnik fachlich begleitet, die auch die gesamte Planung der Anlage erstellte. Die Mitarbeiter von Voss sorgten für die einwandfreie Realisierung der Gesamtanlage auf dem Flachdach, wobei sie rund sechs Kilometer Verbindungskabel verlegten. Vier bis fünf Dachdeckern arbeiteten hier einige Wochen an diesem Großprojekt.
Unterkonstruktion der Photovoltaik-Anlage: Bauder berechnet Standsicherheit
Nach einer Reihe von Vorarbeiten, wie dem Legen der Kabelkanäle und Hochlegen der Kontakte, konnte die Befestigung der Unterkonstruktion erfolgen. Dazu ist seitens Bauder zu hören: „Für die Lagesicherheit der Unterkonstruktion wird weder eine Ballast noch eine Durchdringung benötigt. Die homogene Verschweißung von Manschetten mit der Dachabdichtung und der dadurch erfolgten Fixierung des Grundfußes reicht aus. Die Hauptstruktur, auf der die Photovoltaikmodule installiert werden, wird mittels eines Bajonetts auf dem Grundfuß verankert. Der Nachweis der Standsicherheit der Anlage wird immer objektbezogen von Bauder berechnet. Daraus geht hervor, wie viele Grundfüße für die Standsicherheit verschweißt werden müssen.“
Die Verschweißung selbst erfolgt mit Hilfe des neu entwickelten Gerätes Leister-Unidrive. „Damit können wir gegenüber herkömmlichen Methoden bis zu dreiviertel der Arbeitszeit einsparen“, berichtet Harm Gansbergen, Mitarbeiter bei Voss.
Materialanlieferung durch die Dachdecker-Einkauf Nordwest eG
Unter der Photovoltaik-Anlage befindet sich die Wärmedämmung, zum Teil bestehend aus Bauder PIR FA. Weitere Flächen sind mit Steinwolle gedämmt. Die komplette Dachfläche ist gesichert mit einer FPO Abdichtung BauderThermoplan. Für Materiallieferung und Abwicklung des Gesamtobjekts sorgte die Dachdecker-Einkauf Nordwest eG in Weyhe bei Bremen, bei der Voss Mitglied ist. Bauder lieferte bei diesem Projekt neben der eigenen Unterkonstruktion die Module, Wechselrichter und Kabel. Die Module produziert die Firma SolarFabrik aus dem unterfränkischen Wiesen. Hier handelt es sich um monokristalline Module mit 325 Wp Leistung. Die Wechselrichter und Leistungsoptimierer kommen von der Firma SolarEdge. Elf Exemplare wurden an den Außenwänden der Halle wurden angebracht. „Dort endet unsere Arbeit und geht in die Hände der Elektriker über“, sagt Dachdeckergeselle Harm Gansbergen.
Betrieb Voss: bärenstarkes Team als Erfolgsgarant
Der 1972 von Richard Voss gegründete Betrieb wird inzwischen von Sohn Bernd geleitet. Der ist Diplom-Bauingenieur und erweiterte das Leistungsspektrum um die Sparte Hallenbau. Damit konnte der Betrieb bereits über die Grafschaft Hoya hinaus Aufträge gewinnen. Bernd Voss zählt darüber hinaus „Steildach, Flachdach, Holzbau, Trockenbau, Bauklempnerei und Solartechnik“ zu den zentralen Leistungsbereichen. Im gleichen Atemzug nennt er das „bärenstarke Team aus Topleuten unserer Zunft, die für die Erfolgsgeschichte des Dachdeckerbetriebes stehen.“
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