Arbeitssicherheit braucht Schulung: Workshops für Dachdecker
Dachhandwerk: Schulung für Arbeitssicherheit

Arbeitssicherheit braucht Schulung der Mitarbeiter

14. Juni 2018

 · Knut Köstergarten

Die Abdichtung von Dächern, egal welche Geometrien oder Dachaufbauten wir realisieren, ist eine hochqualifizierte handwerkliche Tätigkeit, die Umsicht, Vorsicht und Erfahrung von jedem einzelnen Mitarbeiter verlangt. Das Problem im Dachdeckerhandwerk ist generell die gefahrgeneigte Arbeit. Gerade deshalb muss der Dachdecker nicht nur Rücksicht auf das Handling mit den Materialien und die Qualität der Verarbeitung nehmen, sondern auch das Absturzrisiko eingrenzen können.

Aus diesem Grund gehören nur Fachleute auf das Dach, die ihr Handwerk verstehen, denn dort ist die Sensibilität für das Risiko gefordert. Die Monteure müssen wissen, was sie dort tun, mit welchem Risiko sie es tun und worauf sie besonders zu achten haben. Deshalb sind Schulungen in Arbeitssicherheit und praktisches Training so wichtig wie das tägliche Brot.

Wissen vermitteln – Schulungen für mehr Arbeitssicherheit

Handeln ohne Wissen ist (meist) erfolglos. Und Wissen ist da, man muss es nur entdecken. Die Montage von Dachkomponenten ist allein Sache des Dachdeckerhandwerks. Da die Industrie aber nicht nur bei der Herstellung und Lieferung ihrer Produkte und Systeme, sondern auch bei deren Montage besonderen Wert auf hohe Qualität und regelsichere Ausführungen legt, bieten viele namhafte Hersteller und die Fachverbände ganzjährig Schulungen in Arbeitssicherheit für entsprechende Berufsgruppen (Sicherheitsfachkräfte, Bauleiter, Techniker, Monteure, Facilitymanager) an.

Hierin geht es vordergründig darum, die Sinne für sichere und regelkonforme Umsetzung, fachgerechte Verlegung/Abdichtung im Arbeitsalltag zu schärfen. Ziel ist eine Qualitätsverbesserung zu Gunsten aller am Bauprozess beteiligten Partner, von der Planung bis zur Umsetzung. Schließlich nehmen die Qualität und der gute Ruf der Dächer in Deutschland international einen hohen Stellenwert ein.

Dachhandwerk: Schulungen für Arbeitssicherheit
Schulungen in Arbeitssicherheit: erst die Theorie und dann die praktische Erprobung in Sachen Anschlagpunkte.

Mehr Akzeptanz für Schutzkleidung erhöht Arbeitssicherheit

Über 90 Prozent der Arbeitsunfälle sind verhaltensbedingt. Nichts ist so erschreckend, wie nicht wissen und doch handeln. Das trifft vor allen Dingen auf das weite Feld der persönlichen Absturzsicherung gegen Absturz in höheren Ebenen (PSAgA) zu. Obwohl jeder Handwerker glaubt, sein Risiko persönlich am besten einschätzen zu können, muss er sich an die Auflagen halten, die PSAgA zu tragen. Schließlich sind die Dachdecker jeden Tag bei ihren Arbeitseinsätzen auf dem Dach der Absturzgefahr ausgesetzt. Das Problem ist einfach die mangelnde Akzeptanz der Schutzkleidung. Oft stört sie die Bewegungsabläufe, wirkt einschränkend und wird deshalb nicht getragen. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass alle Mitarbeiter des Unternehmens, bis hin zum Auszubildenden, entsprechende Schulungen in Arbeitssicherheit und damit Sachkunde erhalten.

Um die Anzahl und Schwere von Arbeitsunfällen zu reduzieren, wurde in der Vergangenheit hinsichtlich technischer und persönlicher Ausstattung innerbetrieblich bereits viel geregelt. Großer Bedarf herrscht aber immer noch an der Vermittlung entsprechender Sachkunde zu den Themen „Absturz aus der Höhe“ und „Prävention“, an der möglichst alle Mitarbeiter teilnehmen sollten. Hierbei bildet die Beschäftigung mit der Einstellungs- und Verhaltensänderung bei den Teilnehmern einen wesentlichen Unterweisungs-Baustein, um Sicherheit auf hohem Niveau zu gewährleisten und Leichtsinn erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Praktische Schulungen zur Steigerung der Arbeitssicherheit

Auch Herstellern von Absturzsicherungssystemen liegt das Thema „Vermittlung von Sachkunde“ besonders am Herzen. Sicherheit während der Projektabwicklung und später bei der Wartung und Instandhaltung ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, der regelmäßige Schulungen in Arbeitssicherheit und praktische Trainings erfordert. Experten aus den Bereichen der Anwendungstechnik, Recht, Prävention, Arbeitsschutz und Arbeitsgesundheit vermitteln ebenso lebhaft wie spannend in entsprechenden Power-Workshops die entsprechende Sachkunde.

Anschließend wird das Erlernte mit praktischen Demonstrationen kombiniert und das erworbene Wissen zum Abschluss geprüft und zertifiziert. Die Teilnehmer erhalten mit dem Teilnahmezertifikat, das die jeweils geforderten aktuellen Richtlinien der DGUV/BG Bau erfüllt, den Nachweis zur Berechtigung, herstellerbezogene Systeme und Komponenten zu montieren, zu warten und darüber hinaus die jährliche Prüfung von PSAgA durchzuführen. Diese ein- oder mehrtägigen Workshops finden in der Regel an den Standorten der Veranstalter statt und erfreuen sich aufgrund des breiten Themenspektrums und der kompetenten, praxisbezogenen Wissensvermittlung großer Beliebtheit.

Vielfältiges Angebot von Arbeitssicherheitsschulungen

Getreu dem Motto „Immer am Ball bleiben“ wird das Schulungsangebot der Industrie vielerorts auch 2018 fortgesetzt. Alle Interessenten aus Handwerk, Fachhandel und Dienstleistung (Wartung und Instandhaltung) können diesen Wissensvorsprung für ihre tägliche Arbeitspraxis nutzen. Sie haben so die Möglichkeit, sich mit neuen Produkten/Systemen, Anwendungen und neuen Gesetzen, Normen und Fachregeln intensiv zu beschäftigen und anhand von praktischen Übungen ihre Kompetenz zu stärken. Und wer kompetent sein will, kommt ohne regelmäßige Schulungen in Arbeitssicherheit nicht aus. Das Wichtigste im Berufsleben ist, nicht aufzuhören, Fragen zu stellen.

Dachdecker und Zimmerer haben das Thema Arbeitssicherheit ganz oben auf der Agenda. Lesen Sie hier, wie die Verbände die hohe Zahl an Arbeitsunfällen reduzieren wollen und welche praktischen Möglichkeiten sich den Betrieben dafür bieten. 

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