Corona-Virus: Finanzhilfen für Dachdecker
Corona Dachdecker

Corona-Virus: Staatliche Finanzhilfen für Dachdecker

26. März 2020

 · Knut Köstergarten

Handwerkern ist auch nach den jüngsten Verschärfungen der Politik vom Sonntag weiterhin das Arbeiten erlaubt. Dennoch werden gerade im Privatkundengeschäft zunehmend Aufträge verschoben wegen der Ansteckungsgefahr in Sachen Corona-Virus. Dabei zeigen sich Dachdecker und Zimmerer sehr sensibilisiert. Sie tun in Sachen Hygiene und Arbeitsorganisation alles, was möglich ist für die Prävention. Wer in die sozialen Medien schaut, trifft dort auf verantwortungsvolle Betriebsinhaber, die ihren Teil zur Bewältigung der Krise gerne beitragen.

Materiallieferung für Dachdecker auf Baustellen ist aktuell gesichert

Dachdecker Corona DEG Süd
Um das Tagesgeschäft aufrecht erhalten zu können, haben etwa einige Niederlassungen der Dachdecker-Einkauf Süd weitere Umstellungen vorgenommen. So wurden Barrieren aufgestellt, Abstandsmarkierungen und -bänder angebracht oder die Bedienung durch Ausgabefenster eingeführt.

Auch die Industrie produziert weiterhin die Materialien und die fünf Einkaufsgenossenschaften der Dachdecker halten den Verkauf in ihren Niederlassungen aufrecht – ebenfalls immer mit Blick auf eine Minimierung der Ansteckungsgefahr für die eigenen Mitarbeiter sowie die Mitglieder und Kunden. Hier ist es sicherlich hilfreich, wenn Bestellungen online oder telefonisch abgewickelt werden und die Materialien möglichst nicht selbst in den Niederlassungen abgeholt, sondern direkt auf die Baustellen oder zum Lager der Betriebe angeliefert werden.

Notfallkonzept der Bundesregierung bei finanziellen Engpässen

Doch auch mit allen Vorsichtsmaßnahmen wird es nicht zu verhindern sein, dass Betriebe aufgrund fehlender Liquidität vor finanziellen Engpässen stehen, weil vermehrt Aufträge wegbrechen oder im Team ein Corona-Fall auftritt. Bundesregierung und Bundesländer haben deshalb ein umfassendes Notfallkonzept für Unternehmen vorgelegt. Es beinhaltet drei zentrale Säulen.

Dachdecker Corona FinanzhilfenKurzarbeitergeld für Dachdecker

Zum ersten sollen Betriebe schnell und unkompliziert Kurzarbeitergeld beantragen können bei der zuständigen Agentur für Arbeit, um ihr Team an Bord zu halten. Hier gilt es für Inhaber so schnell wie möglich zu reagieren, weil derzeit viele Unternehmen aus allen Branchen Anträge stellen.

Finanzielle Liquiditätshilfen für Dachdecker

Zum zweiten gibt es Fördertöpfe in Milliardenhöhe für alle Betriebsgrößen mit Instrumenten wie Bürgschaften, Zuschüssen oder dem KfW Sonderprogramm 2020. Hier wäre neben dem Steuerberater die Hausbank erster Ansprechpartner.

Stundungen beim Finanzamt für Dachdecker

Zum dritten können von Liquiditätsproblemen betroffene Betriebe einen Antrag beim Finanzamt auf Stundung von Steuern und zur Herabsetzung von laufenden Steuervorauszahlungen stellen. Auch in diesem Fall macht es Sinn, frühzeitig den Steuerberater zu kontaktieren und mit der Abwicklung zu betrauen.

Dachdecker: Ungewisse Aussichten: Auch Atemschutzmasken werden nicht dafür sorgen, dass Dachdecker weiterhin alle Aufträge durchführen können. Gerade dann, wenn die Innenräume von Häusern betreten werden müssen.
Ungewisse Aussichten: Auch Atemschutzmasken werden nicht dafür sorgen, dass Dachdecker weiterhin alle Aufträge durchführen können. Gerade dann, wenn die Innenräume von Häusern betreten werden müssen.

Beratungen zu allen Fragen rund um den Corona-Virus bieten auch die örtlichen Handwerkskammern an. Diese haben oftmals wie etwa in Bremen schon eigene Hotlines zum Thema geschaltet. Auch der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) hat eine eigene Homepage-Seite zu Corona plus weitergehender Informationen wie Musterformulare oder Anschreiben im Mitgliederbereich eingerichtet. Und gestern zog in seinem Newsletter zu Corona der Zentralverband des Deutschen Handwerks nach. Dort werden detailliert alle wichtigen Fragen zum Thema ausführlich beantwortet.

Beiträge zur Sozialversicherung und zur Sozialkasse können gestundet werden

Zudem müssen Betriebe im Fall einer finanziellen Notlage wegen der Corona-Krise zunächst keine Sozialversicherungsbeiträge abführen. Auf Antrag des Arbeitgebers können die Beiträge laut Deutsche Presse-Agentur stattdessen bis Mai gestundet werden. Der Krankenkassen-Spitzenverband bestätigte dies inzwischen gegenüber der Frankfurter Allgemeinen. Zinsen würden wegen der Stundung nicht anfallen. Hilfestellung hat auch die BG Bau angekündigt: So soll im Einzelfall unbürokratisch die Möglichkeit von zinsfreien Stundungen der Sozialkassenbeiträge geprüft werden.

Diese und alle Maßnahmen von Bund und Ländern sollten jetzt vor Ort in der Fläche so schnell und unkompliziert wie möglich umgesetzt werden, damit im Fall der Fälle die Liquidität der Betriebe wirklich gewährleistet bleibt. Denn Aufträge wird es nach Corona genug geben, und dafür braucht es jeden Dachdecker und Zimmerer. Ein Beispiel für schnelle Umsetzung bietet Baden-Württemberg mit dem Landesprogramm für Unternehmen „Soforthilfe Corona“, wo Anträge bereits eingereicht werden können.

Neue Ausbildungsplätze trotz Corona ausschreiben

Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig ausreichender Nachwuchs bei den Dachdeckern und Zimmerern ist. Die derzeitige Bewerbungsphase wird zwar durch die Schutzmaßnahmen unterbrochen. Die Betriebe sollten aber genau jetzt weitermachen möglichst viele weitere Ausbildungsplätze bereit zu stellen, damit sie schnell besetzt werden können, sobald die Epidemie nachlässt, rät die Handwerkskammer Bremen. Damit Auszubildenden, Um- und Meisterschülern sowie anderen Weiterbildungsteilnehmern keine Nachteile entstehen, gehe es zudem darum, abgesagte Prüfungen möglichst zeitnah durchzuführen oder nachzuholen, beispielsweise auch während der Sommerferien.

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Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

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Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023

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30. August 2023

Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2023 stark gesunken

Im ersten Halbjahr 2023 wurde in Deutschland der Bau von 135 200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 27,2 Prozent oder 50 600 Baugenehmigungen weniger als im ersten Halbjahr 2022. Im Juni 2023 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen oder bestehenden Gebäuden gegenüber dem Vorjahresmonat um 28,5 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 8 700 Wohnungen auf 21 800 Wohnungen. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.

18. August 2023

Auftragseingänge im Wohnungsbau gehen weiter zurück

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Auftragseingänge im Wohnungsbau für Mai 2023 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe: „Leider ist keine Trendwende bei der Nachfrage im Wohnungsbau erkennbar. Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, das sind mehr als 30 Prozent. Bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau beträgt der Rückgang ebenfalls ein Drittel (minus 32 Prozent). Die Rückmeldungen aus den Unternehmen lassen eine Fortsetzung dieses Negativtrends in den kommenden Monaten erwarten.“

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Das Bundeskabinett hat jüngst die mautrechtlichen Vorschriften geändert. Neu ist, dass Fahrzeuge des gewerblichen Güterkraftverkehrs ab 3,5 Tonnen in die LKW-Maut einbezogen werden. Ausgenommen davon bleiben die Fahrzeuge von Handwerksbetrieben ab 3,5 bis 7,5 Tonnen. „Richtig so!“, kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. „Wir haben immer gefordert, dass die Maut-Ausweitung nicht für Handwerkerfahrzeuge gelten darf, die Material zu Baustellen transportieren, damit es dort verbaut werden kann. So konnte eine Mehrbelastung des Handwerks verhindert werden.

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Zusammen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnete Mark Bauder, einer der drei Bauder Geschäftsführer, jüngst Europas modernste Produktionsanlage für hochwertige Kunststoff-Dachbahnen in Schwepnitz. Über 60 Millionen Euro investiert das Stuttgarter Familienunternehmen in das Vorzeigewerk mit neuer PVC- sowie FPO-Anlage. Auf rund zehn Hektar Fläche entstanden über 20.000 Quadratmeter neue Produktionsgebäude, Lagerräume sowie großzügige Sozial- und Schulungsräume.

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16. Juni 2023

Zweiter Aktionstag Flachdächer

Nach dem erfolgreichen Start im letzten Jahr findet am 20. Mai 2023 der zweite #TagDesFlachdaches statt. Mit dem Ziel, einen Beitrag zur baulichen, energetischen und ökologischen Zukunft Deutschlands zu leisten, initiiert Der dichte Bau den Aktionstag. Baubeteiligte wie DachdeckerInnen oder ZimmerInnen sind eingeladen, Fotos genutzter Flachdächer hier zu veröffentlichen.

15. Mai 2023