Digitales Handwerk: Soziale Medien für Ihren Dachdecker-Betrieb

Soziale Medien für Dachdecker-Betriebe nutzen

25. Oktober 2018

 · Knut Köstergarten

„Wir haben in Berlin zurzeit ein Luxusproblem, weil wir neue Aufträge kaum bewältigen können. Ab und zu muss ein Betrieb auch mal Nein sagen können. Wir haben einen enormen Druck auf dem Wohnungsmarkt, der auch in den nächsten Jahren anhalten wird. Hier wird sich insbesondere in Sachen Dachgeschossausbau noch viel bewegen“, sagte der Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann in seiner Eröffnungsrede auf dem jüngsten Landesverbandstag der Berliner Dachdecker im CityCube auf dem Messegelände.

Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann bei seiner Eröffnungsrede auf dem jüngsten Landesverbandstag der Berliner Dachdecker.
Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann bei seiner Eröffnungsrede auf dem jüngsten Landesverbandstag der Berliner Dachdecker.

Kritik übte Mann an der ausufernden Bürokratie in Berlin. So sei die Einrichtung von Baustellen auf öffentlichen Straßen nach wie vor ein Riesenproblem, weil Genehmigungen oft monatelang auf sich warten ließen. Er kritisierte auch die aktuellen Probleme bei der Entsorgung von asbesthaltigen Bitumenabfällen und Teerpappen. Hier arbeite man gemeinsam mit der Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin (SBB) an schnellen Lösungen in Sinne der Dachdecker.

Das Publikum folgt interessiert den Themen auf dem Landesverbandstag der Dachdecker.
Das Publikum folgt interessiert den Themen auf dem Landesverbandstag.

Berliner Dachdecker begrüßen 120 neue Lehrlinge

Erfreut zeigte sich Mann über aktuell 120 neue Lehrlinge im ersten Lehrjahr: So viele wie seit 15 Jahren nicht mehr. „Hier haben sich unsere Bemühungen bei der Nachwuchswerbung endlich ausgezahlt“, so Mann. Erstmals muss in der Berufsschule eine vierte Dachdecker-Klasse eingerichtet werden. Die Landesinnung werde weiter intensiv um Nachwuchs zu werben, da in den nächsten Jahren rund 30 Prozent der Beschäftigten aus Altersgründen ausscheiden würden, erläuterte Landesgeschäftsführer Ruediger Thaler. Sorgen bereiten den Dachdeckern hingegen die hohen Durchfallquoten bei Gesellen- und Meisterprüfungen. „Hier sehen wir, dass das Vorbildungsniveau unseres Nachwuchses immer schlechter wird“, meint Thaler.

Kunden in sozialen Netzwerken ansprechen

„Insbesondere bei der Nachwuchswerbung sollten die Betriebe einen coolen Eindruck hinterlassen, um bei jungen Menschen akzeptiert zu werden“, sagte Geschäftsführer Michael Buck von der Convidera GmbH, die das neue Onlinemagazin DACH\LIVE gemeinsam mit der ZEDACH-Gruppe entwickelt hat. In seinem   Impulsvortrag widmete er sich unter der Überschrift „Chancen und Risiken werden neu gemischt“ der Digitalisierung im Dachdeckerhandwerk. „Wenn Sie junge Leute im Betrieb haben, dann überlassen Sie denen Ihre Internetaktivitäten. Die tun sich überhaupt nicht schwer mit sozialen Medien“, betonte Buck.

„Insbesondere bei der Nachwuchswerbung sollten die Dachdecker-Betriebe einen coolen Eindruck hinterlassen, um bei jungen Menschen akzeptiert zu werden“, sagte Geschäftsführer Michael Buck von der Convidera GmbH.
„Insbesondere bei der Nachwuchswerbung sollten die Dachdecker-Betriebe einen coolen Eindruck hinterlassen, um bei jungen Menschen akzeptiert zu werden“, sagte Geschäftsführer Michael Buck von der Convidera GmbH.

Neben der Nachwuchswerbung werden Kundentermine, Absprachen und Angebote in Zukunft alle Bestandteil einer umfangreichen Netzwerkkommunikation sein. Buck sprach sich dafür aus, die Kunden in den sozialen Netzwerken anzusprechen und abzuholen. Bauherren suchten zunehmend ihre Geschäftspartner im Internet. Wer dort nicht professionell präsent sei, werde im Wettbewerb abgehängt. „Eine bloße Anwesenheit Ihrer Firma im Netz reicht nicht aus. Auffindbar sind Sie nur, wenn Sie schnell sind, wenn Sie über die sozialen Medien aktiv sind und wenn Sie bei der Google-Suche ganz weit vorne stehen“, erläuterte Buck den Dachdeckern die Anforderungen für erfolgreiche Kommunikation via Internet.

Dachdecker sollten sich nicht als kostenlose Planer missbrauchen lassen

Christian Anders vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) berichtete über Aktuelles aus der Fachtechnik. In einem Streifzug durch die technischen Regeln ging er insbesondere auf wichtige Neuerungen für die Dachdecker ein. Ein Punkt: Steildachsanierungen von außen sind jetzt offiziell ohne Simulationsnachweis möglich. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Beim Bauteil Fassade gibt es extrem viele baurechtliche Anforderungen. Insbesondere die Standsicherheit müsse exakt nachgewiesen werden, auch für Unterkonstruktionen der Außenwandbekleidung. Anders warnte die Dachdecker davor, sich vom Bauherren als kostenloser Planer missbrauchen zu lassen. Vielmehr sollten Planungsleistungen von entsprechenden Planungsbüros ausgeführt werden.

Christian Anders vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) warnte die Dachdecker davor, sich vom Bauherren nicht als kostenloser Planer missbrauchen zu lassen.
Christian Anders vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) warnte die Dachdecker davor, sich vom Bauherren als kostenloser Planer missbrauchen zu lassen.

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte die Landesinnung zu einem rustikalen Büffet eingeladen. Hier tauschten sich die Teilnehmer bis in die Abendstunden über aktuelle Themen aus.

Sie interessieren sich für das Themenfeld Digitalisierung. Hier finden Sie weitere Artikel.

Bild von Velux-Banner

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Valentin Bremer gewinnt German Craft Skills 2024 der Dachdecker

Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

Bild von Velux-Banner

30. Oktober 2024

Georg Harrasser wird neuer Geschäftsführer bei Nelskamp

Georg Harrasser übernimmt ab November 2024 die Geschäftsführung der Dachziegelwerke Nelskamp. Der 58-jährige Maschinenbauingenieur ist ein alter Bekannter in der Bedachungsbranche. Nach mehr als 25 Jahren bei der BMI Group war Harrasser zuletzt als Präsident bei der Carlisle Construction Materials Europe tätig. Er folgt auf Heiner Nelskamp, der im Mai 2024 als Geschäftsführer in Rente gegangen ist. „Nelskamp ist ein bekannter Name und wird als ein führender Hersteller von Dacheindeckungsmaterial in Deutschland sehr geschätzt. Der Ausbau des deutschen sowie internationalen Geschäfts ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Harrasser.

Bild von Velux-Banner

17. September 2024

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

Bild von Velux-Banner

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

Bild von Velux-Banner

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

Bild von Velux-Banner

18. Juni 2024

Bundesweite Zoll-Razzia gegen Ring von Dachdecker-Betrügern

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist mit einer Großrazzia unter anderem im Raum Osnabrück und Leer gegen ein illegales Netzwerk sogenannter fliegender Dachdecker vorgegangen. Bei den Ermittlungen gegen Dachdecker-Betrüger geht es unter anderem um den Vorwurf Schwarzarbeit. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück vollstreckten in einer Razzia 590 Zollbeamte mehr als hundert Durchsuchungsbeschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. Außerdem unterstützten Spezialkräfte der Polizei die Durchsuchungen von Wohnungen und Gebäuden. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Arrestbeschlüsse in Höhe von mehr als 800 000 Euro erwirkt. Es seien deshalb umfangreiche Vermögenswerte in bar sichergestellt worden.

Bild von Velux-Banner

4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen. Das gilt auch für die Umsätze, die sich sogar um 2 Prozent erhöhten. Der Auftragseingang nahm im Hochbau um 0,5 und im Tiefbau um 2,9 Prozent zu. Auch gegenüber dem Februar 2023 gibt es eine Steigerung um 0,9 Prozent.

Bild von Velux-Banner

25. April 2024

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

Bild von Velux-Banner

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

Bild von Velux-Banner

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

Bild von Velux-Banner

16. Januar 2024