Ein Wikingergesicht als Schieferornament im Spezialkurs gefertigt
Ein Wikingergesicht als Schieferornament

Ein Wikingergesicht als Schieferornament im Spezialkurs gefertigt

8. März 2022

 · Knut Köstergarten

Mike Schawohl ist stets bereit, Neues zu versuchen und zu erlernen. So machte er beim Wettbewerb Miss und Mister Handwerk 2022 mit, wo er es bereits in den Kalender geschafft hat. Und deshalb nahm er als einer von 13 Dachdeckern am jüngsten Schieferornament-Kurs der Handwerkskammer Köln teil.

Bei dieser traditionsreichen Weiterbildung steht inzwischen eine praxisnahe Theorie im Fokus, die den Teilnehmenden die Möglichkeit bietet, auch alltagsübliche Ornamente eigenständig zu planen und umzusetzen. Damit jeder in den fünf Tagen des Schieferornament-Kurses sein gewähltes Objekt auch vollständig realisieren kann, wurde die Maximalgröße der Kunstwerke aus kleinen Steinen begrenzt.

Altdeutsche Deckung für Wikingergesicht

Für Mike Schawohl war das Motiv klar: ein Wikingergesicht. „Nach den Sicherheitsunterweisungen und einer kurzen Einführung in den Schieferkurs ging es auch direkt ans Modell“, berichtet er über den Start. Der Dachdeckergeselle entschied sich für die altdeutsche Deckung und hat dann die Steine selbst zugehauen. „Etwas schwieriger war die Festlegung der jeweiligen Steinfarben, etwa das Rot für den Bart. Nachdem ich mich entschieden hatte, konnte es losgehen mit meinem Schieferornament.“

Die Entstehung des Wikingergesichts als Schieferornament.
Die Entstehung des Wikingergesichts als Schieferornament. (Foto: Schawohl)

Herausforderung: der geflochtene Bart

Eine Herausforderung war die Einbindung des geflochtenen, dunkelroten Bartes. „Das Zuhauen des seitlichen Bartes kostete mich zwischenzeitlich einiges an Nerven, da er mir zweimal zerbrochen ist“, erzählt Schawohl. Am Abend dieses Tages hatte er bereits das Gefühl, dass das Schieferornament am Ende richtig gut aussehen wird.

Viel gelernt und viele interessante Menschen kennengelernt

Sein Fazit zum Schieferornament-Kurs: „Es war eine echte Aufgabe für mich, den Wikinger zu fertigen, da ich auf der Baustelle sonst meist nur Unischiefer ‚gerade weg‘ verarbeite. Es hat mir aber sehr viel Spaß gemacht und mit der Unterstützung der Dozenten Martin Lorenz und Uwe Bierbaum habe ich mein Schieferornament fertig bekommen. Ich habe sehr viel gelernt, was die Schieferbearbeitung des angeht und viele interessante neue Leute kennengelernt.“ Schawohl hat sich vorgenommen, auf der Arbeit als Dachdeckergeselle bald das nächste Schieferprojekt anzugehen, um das frisch Gelernte zu festigen.

Die große Arbeitshalle
Die Arbeiten an den Schieferornamenten laufen auf Hochtouren. (Foto und Titelbild: Tornow/Primero-Schiefer GmbH)

Von Motivsuche bis Ermittlung der Zeitwerte

Der diesjährige Schieferornament-Kurs wurde vom Leiter der Kölner Meisterschule für Dachdecker, Mike Lindner sowie den altbewährten Dozenten Uwe Bierbaum und Martin Lorenz plus Christoph Bolz, Dozent am MeisterCampus der Handwerkskammer zu Köln, begleitet. Schwerpunkte der theoretischen Weiterbildung waren, neben wichtigen Aspekten der Motivsuche, die unterschiedlichen Möglichkeiten der Vorlagenherstellung sowie die Kalkulation und die dafür notwendige Ermittlung der Zeitwerte. Denn die Teilnehmenden sollen nach Abschluss in der Lage sein, einem interessierten Kunden ein passendes Angebot zu erstellen.

Erfahrene Dozenten unterstützen Teilnehmer

In den weiteren Kurstagen entstanden aus den groben Vorlagen ansehnliche Kunststücke aus kleinen und großen Schiefersteinen. Ein Großteil des notwendigen Farbschiefers lieferte wie in den Jahren zuvor die Primero-Schiefer GmbH aus Wipperfürth. Immer wieder wurden die Handwerkskünstler, darunter auch eine Frau, von den Dozenten bei kniffligen Fragen der Umsetzung unterstützt. So konnten bis zum Ende der Woche alle Ornamente fertiggestellt und teilweise noch zusätzlich mit Schieferöl, Farbe oder Gravuren akzentuiert werden.

Mike Schawohl mit seinem fertigen Wikingergesicht.
Fertig! Mike Schawohl zeigt stolz sein gelungenes Schieferornament. (Foto: Schawohl)

Schieferornament-Kurs: Kunstwerke einpacken für Transport

Nach dem großen Finale am Freitag ging es ans gemeinsame Einpacken. Denn die Teilnehmer verstauten ihr Schieferornament direkt im eigenen Firmenfahrzeug oder auf dem mitgebrachten Hänger, um sie mit nach Hause zu nehmen. Kurz davor wurden die Meister-Werke noch professionell abgelichtet und ein Erinnerungsfoto geschossen.

Sie interessieren sich für Weiterbildungen? Dann lesen Sie unsere Story über Patrick Buschak und seine Teilnahme am Klempnermeisterkurs am BBZ Mayen.

Bild von Velux-Banner

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Valentin Bremer gewinnt German Craft Skills 2024 der Dachdecker

Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

Bild von Velux-Banner

30. Oktober 2024

Georg Harrasser wird neuer Geschäftsführer bei Nelskamp

Georg Harrasser übernimmt ab November 2024 die Geschäftsführung der Dachziegelwerke Nelskamp. Der 58-jährige Maschinenbauingenieur ist ein alter Bekannter in der Bedachungsbranche. Nach mehr als 25 Jahren bei der BMI Group war Harrasser zuletzt als Präsident bei der Carlisle Construction Materials Europe tätig. Er folgt auf Heiner Nelskamp, der im Mai 2024 als Geschäftsführer in Rente gegangen ist. „Nelskamp ist ein bekannter Name und wird als ein führender Hersteller von Dacheindeckungsmaterial in Deutschland sehr geschätzt. Der Ausbau des deutschen sowie internationalen Geschäfts ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Harrasser.

Bild von Velux-Banner

17. September 2024

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

Bild von Velux-Banner

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

Bild von Velux-Banner

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

Bild von Velux-Banner

18. Juni 2024

Bundesweite Zoll-Razzia gegen Ring von Dachdecker-Betrügern

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist mit einer Großrazzia unter anderem im Raum Osnabrück und Leer gegen ein illegales Netzwerk sogenannter fliegender Dachdecker vorgegangen. Bei den Ermittlungen gegen Dachdecker-Betrüger geht es unter anderem um den Vorwurf Schwarzarbeit. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück vollstreckten in einer Razzia 590 Zollbeamte mehr als hundert Durchsuchungsbeschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. Außerdem unterstützten Spezialkräfte der Polizei die Durchsuchungen von Wohnungen und Gebäuden. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Arrestbeschlüsse in Höhe von mehr als 800 000 Euro erwirkt. Es seien deshalb umfangreiche Vermögenswerte in bar sichergestellt worden.

Bild von Velux-Banner

4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen. Das gilt auch für die Umsätze, die sich sogar um 2 Prozent erhöhten. Der Auftragseingang nahm im Hochbau um 0,5 und im Tiefbau um 2,9 Prozent zu. Auch gegenüber dem Februar 2023 gibt es eine Steigerung um 0,9 Prozent.

Bild von Velux-Banner

25. April 2024

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

Bild von Velux-Banner

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

Bild von Velux-Banner

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

Bild von Velux-Banner

16. Januar 2024