Zimmerin Jana Schall: Von der Schule auf die Baustelle
Bild von Zimmerin Jana Schall bei der Arbeit

Zimmerin Jana Schall: Von der Schule auf die Baustelle

8. August 2024

 · Jasmin Najiyya

Für die 18-jährige Jana Schall aus der Nähe von Speyer war schon früh klar, dass sie einen handwerklichen Beruf erlernen möchte. Ihre Ausbildung zur Zimmerin absolviert sie bei Holzbau Muschelknautz in Laudenbach an der Bergstraße, wo sie von ihrem Chef Thomas Muschelknautz und seinem siebenköpfigen Team tatkräftig unterstützt wird.

Ein erfüllender Beruf

Schon von klein auf war Jana Schall handwerklich interessiert. „Ich wusste schon immer, dass ich handwerklich arbeiten möchte“, sagt die Zimmerin. Ihr Vater, selbst Zimmerermeister, nahm sie oft mit auf Baustellen und zeigte ihr die Grundlagen des Handwerks. Auch bei Umbauten zu Hause arbeitete sie mit und entdeckte ihre Leidenschaft für das Holzbaugewerbe. Spätestens seit ihrem Praktikum bei Thomas Muschelknautz in der neunten Klasse war für Jana Schall klar, dass sie Zimmerin werden wollte. Die Arbeit mit Holz und die Möglichkeit, zu gestalten und zu bauen, faszinierten sie von Anfang an.

Bild von Zimmerin Jana Schall mit der Säge
Nach einem Schulpraktikum war für Jana Schall klar, dass sie Zimmerin werden wollte. (Alle Fotos: Muschelknautz)

Jana Schall beendete ihre Schulzeit am Nikolaus-von-Weis-Gymnasium in der elften Klasse und tauschte das Klassenzimmer gegen die Arbeit auf den Baustellen. Heute ist sie im ersten Lehrjahr bei Holzbau Muschelknautz, einem langjährigen Mitglied der DE Süd. Aktuell vier Tage pro Woche besucht Jana die Heinrich-Hübsch-Gewerbeschule in Karlsruhe, dienstags steht die praktische Arbeit im Betrieb auf dem Plan.

Praxis und Support sind das A und O

In der Zimmerei Muschelknautz wird Jana Schall umfassend unterstützt und gefördert. Sie lernt täglich Neues und ist in alle Arbeitsprozesse eingebunden, von der Holzbearbeitung bis zur Montage auf der Baustelle. Besonders stolz ist sie darauf, dass sie bereits eigene Projekte umsetzen darf, wie zum Beispiel eine selbst gebaute Sitzbank. Die Verantwortung und das Vertrauen, das ihr Chef ihr entgegenbringt, motivieren sie und bieten ihr die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in der Praxis zu beweisen. „Thomas hat mir morgens das Aufmaß gegeben und mir alles erklärt. Er war dann im Büro und stand als Hilfe zur Verfügung, aber ich durfte es alleine ausführen.“

Bild von Zimmerin Jana Schall bei der Arbeit an ihrem Gartenbank-Projekt
Jana Schall setzt mit dieser Sitzbank eines ihrer ersten eigenen Projekte um.

Mit Freude Herausforderungen meistern

Die tägliche Arbeit auf dem Dach bringt auch Herausforderungen mit sich. Der Job als Zimmerin ist körperlich anstrengend, aber genau das schätzt Jana Schall daran. An der frischen Luft zu sein und am Ende des Tages die Ergebnisse ihrer Arbeit zu sehen, empfindet sie als viel erfüllender als einen Bürojob. Jede Aufgabe bringt neue Anforderungen und sorgt für Abwechslung. Die Unterstützung und Zusammenarbeit im Team erleichtern ihr dabei viele schwierige Situationen. „Es ist wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen und stets nach vorne zu schauen“, betont Jana Schall. Ihr Team ist dabei eine wertvolle Stütze, denn gemeinsam werden auch die größten Hürden gemeistert. „Natürlich gibt es Momente, in denen ich an meine Grenzen stoße, aber genau das spornt mich an. Und ich weiß, dass ich mich immer auf meine Kollegen verlassen kann. Wir helfen uns gegenseitig, das macht vieles leichter.“

Janas Zukunftspläne

Janas Ausbildung zur Zimmerin endet 2026, aber sie hat bereits konkrete Vorstellungen von ihrer Zukunft. Nach dem erfolgreichen Abschluss möchte sie weiter im Beruf arbeiten und möglicherweise eine Zeitlang nach Österreich gehen, um mehr über das dortige Holzhandwerk und seine Besonderheiten zu lernen. Langfristig könnte sie sich auch vorstellen, einen eigenen Betrieb zu gründen, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Bild von Zimmerin Jana Schall
Zukunftsmusik: Einmal in Österreich arbeiten sowie den Zimmerermeister machen.

Für Ausgleich sorgen Familie und Freunde

Nach der Arbeit findet Jana Ausgleich in der Natur und in ihrer Familie. Sie spielt Fußball, geht gerne mit ihrem Freund wandern und trifft sich regelmäßig mit Freunden aus ihrem Heimatort. Diese Aktivitäten helfen ihr, den Kopf frei zu bekommen und geben ihr die nötige Balance zum Job auf dem Dach. Ihre Familie ist ihr dabei besonders wichtig. „Meine Eltern sind meine größten Vorbilder und unterstützen mich in allem, was ich tue. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich heute bin“, erzählt Jana Schall. Ihre Eltern hätten sie immer ermutigt, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Träume zu verfolgen.

Mut machen für eine Handwerkskarriere

Jana möchte jungen Menschen Mut machen, einen handwerklichen Beruf zu erlernen. „Nicht jeder muss studieren, wichtiger ist, dass die Arbeit zur eigenen Persönlichkeit passt. Dabei ist es entscheidend, in sich hineinzuhören und herauszufinden, was einem wirklich Freude bereitet.“ Ein unterstützendes Umfeld spielt ebenfalls eine große Rolle. Mit Thomas Muschelknautz hat Jana einen Chef, der jedem im Team auf Augenhöhe begegnet und Vertrauen schenkt, egal ob Berufsanfänger oder Meister.

Zimmerer
Ist stolz auf seine Auszubildende und schätzt ihren Elan und ihre Lernbereitschaft: Chef Thomas Muschelknautz.

Die gute Arbeitsatmosphäre mit den Kollegen in ihrem Betrieb bestätigen Jana in ihrer Wahl. Auch Thomas Muschelknautz ist stolz auf seine Auszubildende und schätzt ihren Elan und ihre Lernbereitschaft. Beste Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluss ihrer Zimmerin-Ausbildung. Jana hat bereits jetzt alle Voraussetzungen, um in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Wir sind gespannt, wie es bei ihr weitergeht.

Sie interessieren sich für die Biografien junger DachdeckerInnen und ZimmerInnen? Dann lesen Sie unsere Story über die reisende Reetdachdeckerin Moira Memmhardt.

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