Dachdecker Marc Clemens steigt ein mit PV-Anlagen
17. Oktober 2023
Aktuell fragen sich viele Dachdecker und Zimmerer, wie sie sich mit Photovoltaik ein zusätzliches Geschäftsfeld aufbauen können. Ein gutes Beispiel dafür, wie es erfolgreich funktionieren kann, bietet die B. Clemens GmbH aus Kürten in der Nähe von Bergisch Gladbach. „Wir haben im ersten Halbjahr 2023 bereits vier PV-Anlagen installiert. Zwei, drei weiteren Projekte sind geplant und zudem wollen wir auch unsere eigene Firmenhalle nutzen“, erklärt Geschäftsführer Marc Clemens, der den 1988 gegründeten Betrieb gemeinsam mit Vater Bernhard führt.
Weiterbildung zum PV-Manager
Doch wie hat alles angefangen mit Photovoltaik? Marc Clemens startete mit einer einwöchigen Weiterbildung zum PV-Manager am BBZ Mayen, wo er auch seinen Dachdeckermeister gemacht hatte. „Das war ein hilfreicher Einstieg ins Thema, da wurden die Probleme erklärt. Das kann man sich nicht alles selbst beibringen. Und es ist auch eine gute Basis, um die Kunden zu beraten.“
Erstes Projekt: das eigene Familienhaus
Als erstes Projekt wählte Marc Clemens das Haus der Familie, quasi zum Üben und Testen. Und erst nachdem dabei alles glatt lief, begann der Betrieb auch PV-Anlagen für die Kunden zu installieren. Seine fünf Mitarbeiter, darunter ein Auszubildender, brauchte der Dachdeckermeister nicht groß zu schulen. „Wir hatten vorher schon für Elektriker die Haken auf dem Dach gesetzt und das ist ja auch der schwierigste Teil“, berichtet Clemens. Mit einem Elektriker kooperiert der Betrieb weiterhin, aber jetzt installieren die Dachdecker die komplette PV-Anlage auf dem Dach, nicht nur die Halter, auch die Schienen und die Module inklusive der Steckverbindungen. „Der Elektriker führt dann die Kabel in den Keller, wo Wechselrichter und Batteriespeicher stehen“, so Marc Clemens.
Materiallieferung und Planung übernimmt die DEG Alles für das Dach
Das gesamte Material für die PV-Anlage bezieht der Betrieb von der Niederlassung Bergisch Gladbach der DEG Alles für das Dach eG. „Wir sind Mitglied und bestellen dort auch sonst unser Material“, sagt Marc Clemens. „Alles aus einer Hand, das spart uns Zeit.“ Nach dem Beratungsgespräch mit dem Kunden füllt der Dachdeckermeister einen Abfragebogen aus, alles ganz einfach. „Auf Basis der Daten für Schneelast, Windsog und gewünschter Menge an Stromerzeugung berechnen die DEG-Mitarbeiter die Statik der Unterkonstruktion, die Platzierung der Haken oder die Anzahl der Module“, erläutert Marc Clemens den Service.
Mitarbeiter können sich auf fachgerechte Installation konzentrieren
Das Material ist immer verfügbar und wird direkt zur Baustelle geliefert, sein Team kann sich dann anhand der vorgegebenen Planung ganz auf die fachgerechte Ausführung konzentrieren. Marc Clemens gefällt auch, dass er mit seinen Kunden auch zwischen verschiedenen Modulen wählen kann, auch in Sachen Farbe. „Es gibt bei der DEG in Koblenz auch eine Hausmesse, wo ich mir Module und Halter anschauen konnte.“ Bislang hat der Betrieb ausschließlich PV-Aufdachanlagen installiert. „Es gab eine Anfrage in Sachen Solarziegel, aber das war dem Kunden dann zu teuer. Doch gerade im Bereich Denkmalschutz wird das immer mehr kommen“, ist der Dachdeckermeister überzeugt.
PV-Anlage in Kombination mit energetischer Dachsanierung
Marc Clemens hat bei PV-Anlagen eine klare Philosophie. „Wir machen PV nur in Kombination mit einer energetischen Dachsanierung. Dann können wir schon beim Einlatten alles für die Halterung vorbereiten.“ Einfach mal eine PV-Anlage auf ein womöglich zu sanierendes Dach zu setzen, das hält der Dachdeckermeister für wenig sinnvoll. Erstmals installiert der Betrieb demnächst eine PV-Anlage auf einem Flachdach. Der Auftrag für den Bungalow kam über einen Architekten. Marc Clemens nutzt dafür eine Lösung von Bauder mit sogenannten Grundfüßen statt eines Schienensystems. „So lässt sich das Flachdach später besser reinigen, es verfängt sich weniger Laub und Dreck.“
Eingespieltes Team und sehr gute Auftragslage
Die energetische Dachsanierung macht die Hauptzahl der Aufträge für den Betrieb aus. „Neubau machen wir nur noch bei größeren Häusern oder Villen, das klassische Einfamilienhaus gar nicht mehr in diesem Jahr“, berichtet Marc Clemens. Die Fahrten der Mitarbeiter gehen maximal bis Köln, die meisten Aufträge gibt es in der Region. Dabei kooperiert der Betrieb mit Hausverwaltungen und Architekten, aber auch mit Zimmereien. „Dort übernehmen wir als Partner die Dacheindeckung“, erläutert Clemens. Mit seinem Team und der Größe ist er zufrieden. „Wir wollen auch nicht viel größer werden.“ Die beiden Altgesellen sind bereits seit der Gründung mit dabei, B. Clemens GmbH ist ein klassischer Familienbetrieb. Und das Geschäft läuft, auch dank der zusätzlichen Aufträge für PV-Anlagen. „Wir sind aktuell bis in den Mai 2024 ausgebucht“, freut sich Marc Clemens.
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