Elektro-Transporter: Echte Alternative für Dachdecker
Elektro-Transporter: Eine gute Alternative

Elektro-Transporter: Echte Alternative für Dachdecker

12. Februar 2019

 · Harald Friedrich

Wer als Handwerker angesichts der Diesel-Fahrverbote und der nach wie vor ungeklärten Garantiefrage für Nachrüstsysteme auf Nummer Sicher gehen will, sollte trotz aktuell noch deutlich höherer Kosten einen Elektro-Transporter als Alternative zum Verbrenner prüfen. Denn niemand kann heute garantieren, ob nicht vielleicht schon morgen die Fahrverbote auch auf Euro-6-Diesel ausgeweitet werden. Zudem können selbstständige Handwerker und ihre Angestellten seit 2019 neue Steuervorteile für betrieblich genutzte Elektro-Transporter geltend machen.

Diesel-Fahrverbote in den Großstädten verunsichern immer mehr Handwerker. Mit dem Umstieg auf einen Elektro-Transporter ist man auf der sicheren Seite, zudem winken auch Steuervorteile.
Diesel-Fahrverbote in den Großstädten verunsichern immer mehr Handwerker. Mit dem Umstieg auf einen Elektro-Transporter ist man auf der sicheren Seite, zudem winken auch Steuervorteile.

Elektro-Transporter: Steuervorteil mit Fahrtenbuch

Wer ein betriebliches Elektro- beziehungsweise Hybridelektrofahrzeug als Dienstwagen oder für den Betrieb nutzt und ein Fahrtenbuch führt, muss in die Pkw-Gesamtkosten nur die Hälfte der Pkw-Abschreibung einbeziehen. Ist der Elektro-Transporter geleast, mindern sich die Gesamtkosten um die Hälfte der Leasingraten.

Elektro-Transporter: Steuervorteil ohne Fahrtenbuch

Wer für ein ab 2019 bis Ende 2021 gekauftes betriebliches Elektro- beziehungsweise Hybridelektrofahrzeug kein Fahrtenbuch führt, ermittelt den zu versteuernden geldwerten Vorteil für die Privatnutzung nach der 1-Prozent-Regelung. Der Bruttolistenpreis ist jedoch zu halbieren. Die Halbierung des Bruttolistenpreises gilt auch bei Ermittlung des geldwerten Vorteile für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeit nach der 0,03-Prozent-Regelung.

Elektro-Transporter: Der eVito ist mit einer angegebenen Reichweite von 150 Kilometern ein guter Partner für den innerstädtischen Lieferverkehr, wie auch für den lokalen Handwerker-Alltag.
Der eVito ist mit einer angegebenen Reichweite von 150 Kilometern ein guter Partner für den innerstädtischen Lieferverkehr, wie auch für den lokalen Handwerker-Alltag.

Elektro-Transporter: Vitaler Vito

Der Handwerker Lieblinge sind die leichten Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz und Volkswagen. Erfreulich: Beide sind ins Stromer-Geschäft eingestiegen.Mercedes startete die „Elektrifizierung“ für Nutzfahrzeuge nach der Internationalen Automobil-Ausstellung 2018 mit dem eVito. Bei einer Batteriekapazität von 41 Kilowattstunden (kWh) und einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 Kilometer pro Stunde (km/h) verspricht Mercedes-Benz eine Reichweite von 150 Kilometern. Selbst bei ungünstigen Verhältnissen sollen 100 Kilometer drin sein. Auf Wunsch kann – auf Kosten der Reichweite – die Höchstgeschwindigkeit auch auf 120 km/h konfiguriert werden. Die Leistung beträgt 85 Kilowatt (kW).

Das reicht für den innerstädtischen Lieferverkehr ebenso aus wie für den lokalen Handwerker-Alltag. Abends kommt der Elektro-Transporter von Mercedes an die Steckdose und ist nach sechs Stunden wieder fit für den Alltag, so das Versprechen des Herstellers. Startet die Vito-Vitalität beim Verbrenner bei rund 18.500 Euro, sind für den elektrischen Bruder mindestens 45.000 Euro auf den Tresen des Mercedes-Händlers zu legen. Alle Preise verstehen sich zuzüglich Mehrwertsteuer.

Zur Verfügung stehen zwei Radstände: Die Basisversion (Länge 5.140 Millimeter) kann mit 1015 Kilogramm Zuladung unterwegs sein. Das entspricht dem Niveau des „Verbrenner-Vitos“. In der extralangen Version wächst der eVito um 230 Millimeter in der Gesamtlänge auf 5.370 Millimeter. Hier lassen sich noch 990 kg zuladen, etwa in Form von Dachziegeln. Das maximal zulässige Gesamtgewicht beträgt 3.200 Kilogramm. Da die Batterien unter dem Laderaum untergebracht sind, bleibt das klassische Laderaumvolumen von 6,0 sowie 6,6 Kubikmeter erhalten.

Der Elektro-Transporter eSprinter wird die Mercedes-Flotte in diesem Jahr ergänzen. Zunächst in der 3,5 Tonnen-Klasse.
Der Elektro-Transporter eSprinter wird die Mercedes-Flotte in diesem Jahr ergänzen. Zunächst in der 3,5 Tonnen-Klasse.

Elektro-Transporter: Sprinten mit Batterie

In diesem Jahr neu ins Programm kommt der eSprinter. Als Basismodell wird dem Handwerk zunächst der Kastenwagen mit Hochdach in der 3,5 Tonnen-Klasse offeriert. Damit stehen 10,5 Kubikmeter Laderaum zur freien Verfügung – wie beim Verbrenner-Bruder. Denn auch hier sind die Batterien unter dem Laderaumboden platziert.

Wie schon beim eVito steht eine Batteriekapazität von 41 kWh zur Verfügung, die die maximale Reichweite bei 115 Kilometer enden lässt. Hier dürfen 1.040 Kilogramm zugeladen werden. Alternativ geht der eSprinter mit 55 kWh in den Handwerker-Alltag. Versprochen wird damit eine maximale Reichweite von 150 Kilometer, allerdings sinkt die Zuladung auf 900 Kilogramm. Wie auch beim eVito endet der Tacho bei 80 km/h, auf Wunsch bei geringerer Reichweite des 85 kW starken Kastenwagens bei 120 km/h.

Während beim Verbrenner-Sprinter der Mercedes-Händler die Fahrzeugschlüssel ab 20.000 Euro überreicht, muss der Handwerker beim eSprinter deutlich mehr Geld investieren. Die exakten Preise stehen derzeit aber noch nicht fest.

Elektro-Transporter: 2018 begann Volkswagen mit dem eCrafter den Einstieg in die e-Mobilität.
2018 begann Volkswagen mit dem eCrafter den Einstieg in die e-Mobilität.

Elektro-Transporter: e-Crafter

Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge begann der Einstieg in die e-Mobilität 2018 mit dem e-Crafter. Im Vorfeld wurde der „Reichweiten-Bedarf“ bei 1.500 ausgesuchten Kunden mit 210.000 ausgewerteten Fahrprofilen ermittelt. Der Durchschnitt liegt zwischen 70 und 100 km pro Tag. Mit der von VW angegebenen Reichweite von maximal 173 Kilometern, die auf der zweiten Crafter-Generation basiert, ist dieser Teil des Lastenheftes erfüllt. Die Höchstgeschwindigkeit ist dabei auf 90 km/h begrenzt.

Die Antriebsleistung beträgt in der Spitze 100 kW. Auch beim e-Crafter sind die Batterien platzsparend unter dem Unterboden untergebracht. Geladen werden kann der elektrische Transporter per CCS Gleichstrom-Ladestation mit 40 kW binnen 45 Minuten. Dann stehen 80 Prozent der Batteriekapazität zur Verfügung. Alternativ geht das Laden auch mit der Wallstation innerhalb von fünfeinhalb Stunden.

Platz ist drin im e-Crafter: Das Laderaumvolumen in der zunächst nur lieferbaren Hochdach-Version (2.590 Millimeter Höhe) beträgt 10,7 Kubikmeter. Die Zuladung setzt je nach Version die Grenzen zwischen 975 und 1.720 Kilogramm. Während der Hochdach-Crafter mit Verbrennungsmotor rund 30.000 Euro kostet, werden beim e-Crafter rund 69.500 Euro fällig, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer.

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Neues Führungs-Duo bei Velux Deutschland

Mit sofortiger Wirkung übernehmen Silke Stehr als Sprecherin der Geschäftsführung und Matthias Mager als Geschäftsführer Vertrieb die Leitung von Velux Deutschland. Jacob Madsen, bisheriger Geschäftsführer, wechselt als Executive Vice President Region North Europe in das Top-Management der Velux Gruppe. „Silke und Matthias haben viel Markt- und Branchen-Erfahrung und gestalten Velux schon lange erfolgreich mit,“ erklärt Madsen. „Gemeinsam werden wir unser Qualitätsversprechen, die enge Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben im Fachhandel und Handwerk und die starke Position des Unternehmens weiter ausbauen.“

4. Dezember 2023

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

ifo Institut: Wirtschaftsleistung 2023 schrumpft um 0,4 Prozent

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023

Neue Steueranreize für Mietwohnungsbau beschlossen

Heute hat die Bundesregierung das Wachstumschancengesetz beschlossen. Das überarbeitete Steuerpaket kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB): „Die heute vom Bundeskabinett beschlossene degressive Afa von 6 Prozent für den Mietwohnungsbau ist ein erster guter Schritt. Positiv ist, dass sie bereits ab dem EH-55-Standard gilt und für genehmigte Projekte bereits ab dem 1. Oktober 2023 greift.“

30. August 2023

Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2023 stark gesunken

Im ersten Halbjahr 2023 wurde in Deutschland der Bau von 135 200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 27,2 Prozent oder 50 600 Baugenehmigungen weniger als im ersten Halbjahr 2022. Im Juni 2023 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen oder bestehenden Gebäuden gegenüber dem Vorjahresmonat um 28,5 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 8 700 Wohnungen auf 21 800 Wohnungen. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.

18. August 2023

Auftragseingänge im Wohnungsbau gehen weiter zurück

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Auftragseingänge im Wohnungsbau für Mai 2023 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe: „Leider ist keine Trendwende bei der Nachfrage im Wohnungsbau erkennbar. Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, das sind mehr als 30 Prozent. Bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau beträgt der Rückgang ebenfalls ein Drittel (minus 32 Prozent). Die Rückmeldungen aus den Unternehmen lassen eine Fortsetzung dieses Negativtrends in den kommenden Monaten erwarten.“

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16. Juni 2023