Flachdach-Spezialist in vierter Generation
Flachdach-Spezialist Brüggemann Bedachungen

Flachdach-Spezialist gewinnt bundesweit Kunden

11. April 2019

 · Henning Höpken

Keine Firmenfahrzeuge und keine typischen Dachziegel-Aufsteller sind zu sehen, wenn man im Gewerbegebiet Wardenburg-Astrup auf das Gelände der Brüggemann Bedachungen GmbH kommt. Denn das Mitarbeiter-Team ist zumeist auf Großbaustellen für das Flachdach im gesamten Bundesgebiet unterwegs. Der Lagerbestand wird klein gehalten, beliefert wird über Strecke. Doch wie kommt man im eher kleinen Wardenburg vor den Toren der Stadt Oldenburg bundesweit zu Aufträgen?

Flachdach-Spezialisten: die Brüder Andreas und Christof Brüggemann erobern von Wardenburg aus bundesweit die Flachdächer.
Flachdach-Spezialisten: die Brüder Andreas und Christof Brüggemann erobern von Wardenburg aus bundesweit die Flachdächer.

„Ganz einfach″, sagt Dachdeckermeister und Geschäftsführer Christof Brüggemann (31), „man muss in dem Geschäft nicht zu den Größten zählen, sondern zu den Besten.″ Und Bruder Andreas (36), ebenfalls Dachdeckermeister und Geschäftsführer, ergänzt: „Flexibel zu sein und ein hohes Maß an Qualität zu bieten, das ist unser Bestreben. Damit haben wir uns in der Region im Flachdachbereich zum Vorreiter entwickelt.″

Vom Reetdachdecker zum Flachdach-Spezialisten


Bereits im Jahre 1961 habe man im Familienbetrieb Brüggemann angefangen, sich auf den Bereich Flachdach zu spezialisieren, ist von den Brüdern zu erfahren. Begonnen hatte alles einmal ganz anders. Urgroßvater Wilhelm Brüggemann schuf im Gründungsjahr 1930 als Reetdachdecker den Grundstock für den Betrieb. Sohn Heino ebnete als Bau-Ingenieur und Zimmermann in den 1960er Jahren den Weg für die Spezialisierung Flachdach. Christof Brüggemann, gleichzeitig Betriebswirt des Handwerks, erklärt dazu, „dass seinerzeit im Wirtschaftswunderland der Bedarf an größeren Firmengebäuden und damit Flachdächern schnell anstieg.″

Flachdach: Handwerkliche Qualität bis ins kleinste Detail
Handwerkliche Qualität bis ins kleinste Detail.

So gelang es Heino Brüggemann, neben diversen Dachkonstruktionen, die ersten Flachdächer mit Trocal in der Gesamtabwicklung anzubieten. 1991übertrug er die Firma seinem Sohn und Kaufmann Dieter, seiner Tochter Angela und seinem Schwiegersohn und Dachdeckermeister Meinhard. Während Tochter Angela eine Lehre im nebenan liegenden Wardenburger Betonsteinwerk absolvierte, hatte Meinhard vorher im Kfz-Bereich erste handwerkliche Erfahrung gemacht. In vierter Generation übernahmen dann Andreas und Christof Brüggemann. Gelernt haben sie ihr Handwerk im eigenen Betrieb und beide schwören auf die gute Meisterausbildung in St. Andreasberg.

Fokussierung auf Flachdach – Steildach bleibt zweites Standbein

Brüggemann Bedachungen expandierte und machte den Flachdachbau zum Hauptträger des Betriebes. Mit dem Einsatz spezieller Computerprogramme für diese Sparte hatte die Brüggemann GmbH alle Trümpfe in der Hand und wusste zu überzeugen. Planer, Architekten, namhafte Baufirmen und Generalunternehmer sahen die ausgezeichneten Projekt-Expertisen. „Betrachten wir unsere Kundenliste aus Industrie, Logistik und Handel, so sehen wir das Flachdach klar im Vordergrund. Dabei zeigt die aktuelle Architektur neue Richtlinien in diesem Bereich″, erklärt Andreas Brüggemann. Zu den größten Auftraggebern zählen etwa renommierte Handelsketten sowie Logistikzentren. Über 250.000 Quadratmeter Flachdach werden jährlich verlegt und mehr als 270 Lkw-Ladungen Dämmstoffe verbaut.

Flachdach: Industrie – Logistik – Handel. Das Markenzeichen des Betriebes
Flachdach: Industrie – Logistik – Handel. Das Markenzeichen des Betriebes

„Manchmal ist es schon schade, dass die Steildachbauten in den Hintergrund getreten sind, weil dort ja auch der eigentliche Reiz der handwerklichen Arbeit liegt″, sagt Andreas Brüggemann nicht ohne Wehmut. „Trotzdem ist der Privatkunde bei uns genauso an der richtigen Adresse, wenn es um moderne und individuelle Dachformen, um das traditionelle Satteldach oder die perfekte Sanierung geht″, fügt Bruder Christof hinzu. „Zudem wissen wir beide als zertifizierte Energieberater immer, welche Förderprogramme aktuell sind.″Zeitspannen zwischen den Flachdacharbeiten nutzen die Brüder mit ihrem Team gerne, um Umdecker im Bereich Steildach zu machen. „Denn das macht Spaß, sorgt für Abwechslung und man ist immer noch im Markt, wenn mal andere Zeiten kommen.″

Bundesweit gute Kooperation mit der ZEDACH-Gruppe

Dafür steht eine umfangreiche Liste mit Referenzobjekten und die Tatsache, dass der Betrieb ausschließlich mit qualitativ führenden Produzenten und Großhändlern zusammenarbeitet. Auch Raimund Schrader, Vertriebsleiter der Dachdecker-Einkauf Nordwest eG, freut sich über die gute Kooperation mit den „Brüggemännern″, die seit 1975 Mitglied der DENW sind und direkt von der Niederlassung „um die Ecke″in Oldenburg profitieren können. Vorteile brachte dem bundesweit arbeitenden Betrieb auch das flächendeckende Verkaufsstellennetz der ZEDACH-Gruppe.

Brüggemann Bedachungen expandierte und machte den Flachdachbau zum Hauptträger des Betriebes. Mit dem Einsatz spezieller Computerprogramme für diese Sparte hat die Brüggemann GmbH alle Trümpfe in der Hand und weiß zu überzeugen.
Brüggemann Bedachungen expandierte und machte den Flachdachbau zum Hauptträger des Betriebes. Mit dem Einsatz spezieller Computerprogramme für diese Sparte hat die Brüggemann GmbH alle Trümpfe in der Hand und weiß zu überzeugen.

So konnten im Bauboom-Jahr 2018 Betrieb und ZEDACH voneinander profitieren. Um die vielen Aufträge bewältigen zu können, hieß es im Betrieb: Alle 25 Mitarbeiter draußen und im Büro müssen noch eine Schippe drauf legen. Es galt, die Unterkünfte von Montag bis Freitag besonders rationell zu organisieren und die Bau-Materialien rechtzeitig und in ausreichender Menge zur Baustelle zu bekommen.

Im Umkreis von 300 Kilometern zwischen Flensburg, Hannover und Berlin, aber auch in München und Frankfurt, war eine optimale Arbeitsorganisation gefragt. Das Büro wurde doppelt besetzt und jeder ging bis an seine Grenzen. Führung war wichtig wie nie. Und da war insbesondere die jahrelange Erfahrung der beiden noch als Geschäftsführer aktiven Senioren, Dieter und Meinhard Brüggemann, sehr wertvoll. „Und wenn es sein muss″, sagt Andreas Brüggemann, „dann ziehen wir eben auch wieder die Pilothosen an und gehen mit aufs Dach.″

Beim Team Brüggemann stimmt das Wirgefühl

Flachdach: Die Mitarbeiterteams ziehen mit, auf dem Dach und in ganz Deutschland.
Die Mitarbeiterteams ziehen mit, auf den Flach-Dächern in ganz Deutschland.

Das Wirgefühl bei Brüggemann ist intakt. Der Betrieb kann auf guten Nachwuchs bei den Auszubildenden setzen. Unter diesen sich auch ein junger Spanier sehr gut integriert hat. Zudem verweisen die Brüder nicht ohne Stolz auf viele langjährige Mitarbeiter. Und gehe mal einer, komme er oft sogar kurz nach dem Firmenwechsel wieder zurück. Selbst nach dem altersbedingten Ausscheiden schauten die Ex-Mitarbeiter immer mal wieder vorbei oder würden sogar im Notfall aushelfen.

Sie interessieren sich für Berichte „Aus der Praxis“. Dann lesen Sie unseren Artikel über Wilhelm Lorth, der den Bundespreis Denkmalpflege für eine altdeutsche Deckung mit Schiefer gewonnen hat.

 

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Trends

Dachdecker entwickeln Drohnen-Richtlinie für Aufmaß

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

18. Juni 2024

Bundesweite Zoll-Razzia gegen Ring von Dachdecker-Betrügern

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist mit einer Großrazzia unter anderem im Raum Osnabrück und Leer gegen ein illegales Netzwerk sogenannter fliegender Dachdecker vorgegangen. Bei den Ermittlungen gegen Dachdecker-Betrüger geht es unter anderem um den Vorwurf Schwarzarbeit. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück vollstreckten in einer Razzia 590 Zollbeamte mehr als hundert Durchsuchungsbeschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. Außerdem unterstützten Spezialkräfte der Polizei die Durchsuchungen von Wohnungen und Gebäuden. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Arrestbeschlüsse in Höhe von mehr als 800 000 Euro erwirkt. Es seien deshalb umfangreiche Vermögenswerte in bar sichergestellt worden.

4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen. Das gilt auch für die Umsätze, die sich sogar um 2 Prozent erhöhten. Der Auftragseingang nahm im Hochbau um 0,5 und im Tiefbau um 2,9 Prozent zu. Auch gegenüber dem Februar 2023 gibt es eine Steigerung um 0,9 Prozent.

25. April 2024

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024

Beschäftigung auf Rekordniveau: Arbeitsmarkt zeigt sich 2023 widerstandsfähig

Im Dezember 2023 waren rund 2,6 Millionen Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum November stieg die Arbeitslosenquote saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Staatssekretärin Leonie Gebers, Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Erfreulich ist, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit 35,1 Millionen im Oktober erneut einen Höchststand erreicht hat und die Nachfrage nach neuen MitarbeiterInnen im Dezember trotz weiterhin schwacher Konjunktur wieder leicht gestiegen ist. Der Arbeitsmarkt erweist sich als verlässlich und widerstandsfähig.“

8. Januar 2024

Dachdecker gilt als am wenigsten durch Künstliche Intelligenz gefährdeter Beruf

Die meisten Büroberufe halten viele Menschen nach einer repräsentativen Umfrage der Marktforscher von YouGov für akut gefährdet, durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt zu werden. Besser sind die Zukunftsaussichten für die handwerklich geprägten Berufe, bei denen sich die menschliche Komponente nur sehr schwer ersetzen lässt. Den Beruf des Schreiners halten 64 Prozent der Befragten für wenig oder gar nicht gefährdet, 65 Prozent den Beruf Maler und für den Beruf Dachdecker sehen gar 71 Prozent der Befragten wenig oder gar keine Gefahr.

21. Dezember 2023