3D-Fassade: innovatives Geschäftsfeld für Dachdecker
3D-Fassade

Innovative 3D-Fassade für Neubau eines Einrichtungshauses

25. Juli 2019

 · Knut Köstergarten

Stadtgespräch war der Neubau von Möbel Martin in Saarbrücken schon vor der Eröffnung im März. Das hatte auch zu tun mit der vom Architekten ausgewählten äußeren Hülle. Es handelt sich um eine dreidimensionale, hinterlüftete Alu-Verbund-Fassade. Eine Technik, die bislang noch eher selten ausgeführt wird und die deutschlandweit nur wenige Betriebe beherrschen. Gerade auch in der Größenordnung, das Einrichtungshaus hat eine Verkaufsfläche von rund 30.000 Quadratmetern. „Der Architekt ist damals auf uns zugekommen. Wir haben dann einen Vorschlag gemacht, wie die technische Umsetzung aussehen könnte“, erinnert sich Philipp Brüggemann, Bauleiter der Henke AG mit Hauptsitz im westfälischen Hagen.

3D-Fassade: Die Fassade wurde mit einer dreidimensionale, hinterlüftete Alu-Verbund-Fassade versehen. Diese Technik, wird eher selten ausgeführt, da sie deutschlandweit nur wenige Betriebe beherrschen.
Die Fassade wurde mit einer dreidimensionalen, hinterlüfteten Alu-Verbund-Fassade versehen. Diese Technik, wird selten ausgeführt, da sie deutschlandweit nur wenige Betriebe beherrschen.

Zuschlag dank Projekterfahrung mit der 3D-Fassade

Das Vertrauen und den Zuschlag erhielt das Team der Henke AG, weil es bereits ein Projekt in dieser Größenordnung umgesetzt hatte und weil der Geschäftsbereich Fassade ein zentrales Standbein des Unternehmens mit seinen insgesamt rund 114 Mitarbeitern ist. In Berlin-Halensee konnte 2015 eine 3D-Fassade mit Schallschutzwirkung für die Baumarktkette Bauhaus realisiert werden. „Dieses Objekt mit einer Grundfläche von 22.000 Quadratmetern wurde von unserem Berliner Niederlassungsleiter Holger Lehmann und seinem Team diktiert, konstruiert und montiert“, so Brüggemann. Entstanden ist ein silbrig glänzender Gebäudevorhang. Auch hier konnte das beauftragte Architektenbüro eine sehr ästhetische 3D-Fassade durchsetzen – mit wunderbaren Lichteffekten, etwa in der Sonne oder bei Beleuchtung im Dunkeln. „Vorgehängte hinterlüftete Fassaden tragen dazu bei, dass großflächige Strukturen optisch klar gegliedert werden können“, erläutert Brüggemann.

Der Zeitplan für die Umsetzung der aufwendigen 3D-Fassade war sportlich, das Team konnte aber auf seine Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen.
Der Zeitplan für die Umsetzung der aufwendigen 3D-Fassade war sportlich, das Team konnte aber auf seine Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen.

3D-Fassade für Neubau: Herausforderungen Zeitplan und Logistik

Die Erfahrungen aus Berlin konnte die Henke AG in das neue Projekt einfließen lassen. „Unser Berliner Team hat in Saarbrücken gemeinsam mit den Hagener Kollegen das Objekt abgewickelt“, sagt der Bauleiter. Für das 30-köpfige Team galt es beim Neubau des Möbelhauses viele Herausforderungen zu bewältigen. Das begann mit dem sehr sportlichen Zeitplan. „Mit den Bauarbeiten konnten wir im August 2018 beginnen. Und der Eröffnungstermin war fix im März 2019“, berichtet der Bauleiter. Hinzu kam die aufwendige Logistik. Die Aluminiumverbund-Kassetten  wurden im eigenen CNC-Zentrum im Hagen rückseitig gefräst und gebohrt. Vor Ort auf der Baustelle errichteten die Mitarbeiter eine mobile Werkstatt in einem Zelt.

Der Neubau von Möbel Martin in Saarbrücken erstrahlt nun dank 3D-Fassade im besonderem Glanz.
Der Neubau von Möbel Martin in Saarbrücken erstrahlt nun dank 3D-Fassade im besonderem Glanz. (Foto: Stefan Müller)

Allein zehn Mitarbeiter bauten die Kassetten zusammen. Ein Mitarbeiter kümmerte sich in Saarbrücken allein um die Logistik. „Das war ein großes Baufeld. Wir hatten dort einige Hubbühnen, Teleskopstapler und andere Hebezeuge im Einsatz.“Warum eigentlich aus Aluminiumverbundmaterial, hier ALUCOBOND®? Der Werkstoff verfügt über eine sehr hohe Stabilität, lässt sich leicht verarbeiten, hat ein geringes spezifisches Gewicht, eine hohe Biegefähigkeit und eine hervorragende Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse.

Die 3D-Fassade bietet je nach Lichtverhältnissen besonders schöne visuelle Effekte.
Die 3D-Fassade bietet je nach Lichtverhältnissen besonders schöne visuelle Effekte. (Foto: Stefan Müller)

3D-Fassade bietet schöne visuelle Effekte

Es gab eine Unterkonstruktion mit Wärmedämmung, nicht brennbar. Die Dämmplatten wurden hier eingehängt. Die große Herausforderung bei der 3D-Fassade war der hohe Planungsaufwand. „Es soll ja am Ende alles gleichmäßig aussehen“, erläutert Brüggemann. Die Einzelelemente sind in zwei Standardachsen angeordnet, mit einer vertikalen Schrägstellung von einem Grad. „Das macht je nach Lichtverhältnissen besonders schöne visuelle Effekte. Und nachts angestrahlt mit Licht ergibt sich ein sehenswerter Eindruck“, sagt der Bauleiter. „Bei den Standardelementen haben wir deshalb auf besondere Sorgfalt beim Kassettenzusammenbau Wert gelegt. Toleranzen im Standardbereich sind bei einer solchen Fassade bereits zu viel.“

3D-Fassade: Unheimlich genaue Detailarbeit gefordert

„Durch unser Baustellenteam haben wir die Qualität hochgehalten und die Umsetzung immer wieder mit der Planung abgeglichen. Da gab es zudem komplizierte Außenecken, die es in sich hatten“, berichtet Brüggemann.  Er ist stolz darauf, was das Team in Saarbrücken geschafft hat. „Es kommt bei jeder Fuge auf den Millimeter an, da muss man unheimlich genau arbeiten. Bei vertikalen Fugen über rund 20 Meter ist jeder Ausschlag, jeder Fehler sofort zu sehen. Das haben unsere Monteure sehr präzise umgesetzt“, freut sich der Bauleiter. Fassadenmonteure, Dachdecker und Klempner waren über Monate im Montage-Einsatz vor Ort. „Auch bei den Monteuren ist der Stolz zu spüren. Gerade dann, wenn der Kunde sieht, es läuft.“

Die Basis ist für Brüggemann, dass wir das Know-how in Sachen Planung haben. Wir beherrschen den Bereich 3D-Fassaden.“ Dieser Bereich bringt für Henke, Mitgliedsbetrieb der DEG Dach-Fassade-Holz, immer wieder interessante und herausfordernde Projekte. Brüggemann freut sich am Ende, dass alles geklappt hat. „Es gab eine super Kooperation mit dem Bauherren, den Architekten und den anderen Gewerken. Trotz einiger Änderungen in der Bauphase sind wir rechtzeitig fertig geworden.“ Da kann da nächste spannende Großprojekt ja bald folgen.

3D-Fassade: Für das 30-köpfige Team galt es beim Neubau des Möbelhauses viele Herausforderungen zu bewältigen, aber sie haben es geschafft.
Für das 30-köpfige Team galt es beim Neubau des Möbelhauses viele Herausforderungen zu bewältigen, aber sie haben es geschafft.

Sie interessieren sich für besondere Objektberichte. Dann stöbern Sie gerne einmal in unserer Rubrik „Aus der Praxis“.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Produkte

Bodentiefe Dachfenster: Panoramaausblick im Dachgeschoss

Aus der Praxis

Schieferdeckung: Der Spezialist aus Heidelberg heißt Föhner

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024

Beschäftigung auf Rekordniveau: Arbeitsmarkt zeigt sich 2023 widerstandsfähig

Im Dezember 2023 waren rund 2,6 Millionen Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum November stieg die Arbeitslosenquote saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Staatssekretärin Leonie Gebers, Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Erfreulich ist, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit 35,1 Millionen im Oktober erneut einen Höchststand erreicht hat und die Nachfrage nach neuen MitarbeiterInnen im Dezember trotz weiterhin schwacher Konjunktur wieder leicht gestiegen ist. Der Arbeitsmarkt erweist sich als verlässlich und widerstandsfähig.“

8. Januar 2024

Dachdecker gilt als am wenigsten durch Künstliche Intelligenz gefährdeter Beruf

Die meisten Büroberufe halten viele Menschen nach einer repräsentativen Umfrage der Marktforscher von YouGov für akut gefährdet, durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt zu werden. Besser sind die Zukunftsaussichten für die handwerklich geprägten Berufe, bei denen sich die menschliche Komponente nur sehr schwer ersetzen lässt. Den Beruf des Schreiners halten 64 Prozent der Befragten für wenig oder gar nicht gefährdet, 65 Prozent den Beruf Maler und für den Beruf Dachdecker sehen gar 71 Prozent der Befragten wenig oder gar keine Gefahr.

21. Dezember 2023

Mayener Meisterwoche 2024 mit aktuellen Themen

In Mayen werden vom 24.-26. Januar 2024 wieder Tür und Tor für die Mayener Meisterwoche (MMW) geöffnet. Das Programm lässt keine Wünsche offen und beleuchtet die aktuellen Themen der Zeit: Neben wichtigen Neuerungen im Fachregelwerk geht es um Schadensfälle bei PV-Anlagen, die Möglichkeiten und Grenzen einer 4-Tage-Woche in Dachdeckerbetrieben, aber auch Cybersicherheit und KI im Handwerk versprechen interessante Einsichten. Ein Blick in das Programm lohnt auf jeden Fall.

15. Dezember 2023

Neues Führungs-Duo bei Velux Deutschland

Mit sofortiger Wirkung übernehmen Silke Stehr als Sprecherin der Geschäftsführung und Matthias Mager als Geschäftsführer Vertrieb die Leitung von Velux Deutschland. Jacob Madsen, bisheriger Geschäftsführer, wechselt als Executive Vice President Region North Europe in das Top-Management der Velux Gruppe. „Silke und Matthias haben viel Markt- und Branchen-Erfahrung und gestalten Velux schon lange erfolgreich mit,“ erklärt Madsen. „Gemeinsam werden wir unser Qualitätsversprechen, die enge Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben im Fachhandel und Handwerk und die starke Position des Unternehmens weiter ausbauen.“

4. Dezember 2023

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

ifo Institut: Wirtschaftsleistung 2023 schrumpft um 0,4 Prozent

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023