Winter-Wettertrend 2020/21: Was Dachdecker erwarten können
Bild von Dach und Schnee

Winter-Wettertrend 2021: Was Dachdecker erwarten können

3. Dezember 2020

 · Knut Köstergarten

Über das Wetter reden fast alle. Und sie checken über ihr Smartphone das Wetter für die nächsten Tage – kostenlos. Kann es da sinnvoll sein, dass Dachdecker und Zimmerer Geld auf den Tisch legen, um für eine Wetterprognose zu bezahlen?  Der Experte und Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net hat Dachdeckerbetriebe als Kunden. „Ich sage immer: Wir können das Wetter nicht beeinflussen, aber mit unseren Prognosen dafür sorgen, dass sich unsere Kunden besser darauf einstellen können.“

Bild von Dominik Jung
Diplom-Meteorologe Dominik Jung ist Chefmoderator von wetter.net.

Wetterprognosen sollen individuelle Arbeit planbarer machen

Konkret können Dachdecker bei Jung und seinem Team Wetterprognosen für die Region buchen, in der sie tätig sind. Dann gibt es Informationen zu den aktuellen Wetterdaten am Einsatzort.

• Wie heiß wird es im Sommer oder gibt es Gewitter?

• Wie sieht es mit Starkregen aus oder mit Sturmböen?

• Was bringt das Winterwetter an Schnee, Eis und Kälte?

Bild von einem Gewitter über einem Haus und Bäumen
Sturm und Gewitter: Für Dachdecker ist es gut zu wissen, wann sie mit beidem rechnen müssen.

„Ziel ist es, die individuellen Arbeiten planbar zu machen. Darüber geben wir im Vorfeld Aufschluss“, berichtet Jung. Dachdecker können so besser ihre Wochenplanung machen und ihre Mitarbeiter passgenau für die Baustellen einteilen. Wenn etwa ein Projekt bis zu einem bestimmten Datum fertig sein soll, können die Mitarbeiter dort vielleicht an bestimmten Tagen länger arbeiten, weil es an anderen Tagen wegen des schlechten Wetters unmöglich ist. „Manche Dachdecker-Kunden nutzen das auch wegen der Fürsorgepflicht. Wenn man in der Prognose eine gefährliche Wetterlage sieht, schickt man seine Männer und Frauen eben nicht raus aufs Dach“, sagt Experte Jung.

Winter-Wettertrend 2020/21: Modelle rechnen mit milden Temperaturen

Kurzfristige Wettervorhersagen von bis zu einer Woche sind das eine Thema, längerfristige Trends für Jung das zweite. Hier wird er auch oft von überregionalen Medien angefragt. Wichtig ist Jung dabei der Unterschied, denn ein Trend ist natürlich längst nicht so präzise. Trotzdem: Wie ist denn der Winter-Wettertrend 2020/21? „Alle führenden Wettermodelle rechnen mit einem mehrheitlich milden Winter. Letztes Jahr war es war es vier Grad zu warm gegenüber dem Klimamittel. Für dieses Jahr sind zwei bis drei Grad über dem Mittel angekündigt, was sich aber auch noch einmal ändern kann“, erklärt der Chefmoderator von wetter.net, dem Wetterkanal mit den meisten Abonnenten bei YouTube.

Bild von zwei Arbeitern, die ein Flachdach vom Schnee räumen.
Viel Schnee ist in diesem Winter erneut nicht zu erwarten. Die Dachdecker können nach dem Winter-Wettertrend weitgehend durcharbeiten.

Beim sogenannten amtlichen Klimamittel handelt  sich um den Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Doch geht es auch noch konkreter in Richtung Temperaturen? „Dazu gibt es in solchen Trends keine Aussagen. Zwei bis drei Grad über dem Mittelwert, das können zehn Tage mit 18 Grad sein oder 20 Tage mit bis zu zehn Grad als Höchstwerte“, erläutert Jung.

Winter-Wettertrend 2020/21: kaum Frosttage und wenig Schnee

Was heißt das für den konkreten Winter-Wettertrend? „Insgesamt sieht es nach einem eher milden Winter aus. Längere Dauerfrostperioden oder mehrere Schneedeckentage sind aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich. Die Temperaturen werden am Tage meist über null Grad liegen“, meint Experte Jung. Das heißt: Wie auch im vergangenen Winter können die Dachdecker vermutlich ohne größere Unterbrechungen durcharbeiten.

Winter-Wettertrend 2020/21: Es sieht nicht nach Stürmen und Orkanen aus

Bild von abgedecktem Flachdach nach Sturm
Mit schweren Winterstürmen ist nach den aktuellen Wettertrends 2020/21 kaum zu rechnen.

Und wie sieht es mit Stürmen oder gar Orkanen aus? Bislang hatte der Herbst wenig an stürmischem Wetter zu bieten. „Es sieht aktuell nicht so wirklich nach einer stürmischen Westwetterlage aus im kommenden Winter. Es wird eher oft Hochdruck geben, grau in den Tälern, blau oben auf den Bergen“, berichtet Jung.

Das heißt, dass der Trend mit mehr schweren Stürmen im Zeichen des Klimawandels nicht jedes Jahr zutreffen muss. Oder dass  zukünftig auch der Sommer stürmisch sein kann mit heftigen Gewittern plus Orkanböen.

Vom Winter-Wettertrend 2020/21 her ist damit klar, dass die Dachdecker nicht mit zusätzlichen Reparaturaufträgen wegen Sturmschäden rechnen können. Und dies kommt vielen Betrieben sicher gelegen bei den ohnehin noch gut gefüllten Auftragsbüchern.

Sie interessieren sich für das Thema Wetter? Dann lesen Sie unsere Story darüber, wie ein Betrieb die Arbeit nach dem Sturmtief Friederike bewältigte.

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