Fassadenbau als umsatzstarke Spezialität für Dachdecker
22. September 2020
Das ist schon mutig: Ein 100-Jahre-Logo für das Firmenjubiläum entwerfen zu lassen, in dem nicht nur die faszinierende Jubiläumszahl, sondern auch die Devise „Ein Anfang“ steht. „Na klar – jetzt geht es doch erst richtig los“, sagt Christel Scholz, Leiterin der Finanz- und Lohnbuchhaltung und seit 40 Jahren im Unternehmen mit einem Schmunzeln. Und auch der eigentliche Firmenslogan „Ideenreich für die Zukunft“ deutet darauf hin, dass man bei Helmut Daume Dach + Fassade eher nach vorne als nach hinten blickt. Alteingesessen, anerkannt, über die Grenzen der Region aktiv: Bei dem Ahauser Dachdeckerbetrieb steht vieles auf der Habenseite. Man ist stolz drauf, freut sich darüber – und weiter geht’s.
Heute mehr als 60 Mitarbeiter
Aus 26 Mitarbeitern bei der Gründung der GmbH & Co. KG wurden bis heute mehr als 60. Die Gründe für den Erfolg? „Wir haben immer auf Qualität geachtet, immer gute Arbeit abgeliefert. Die Zufriedenheit der Kunden ist das allerhöchste Gut. Wenn man vernünftig arbeitet, spricht sich das natürlich herum“, sagt Firmenchef Helmut Daume. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Daume war stets am Puls der Zeit. Er erweiterte die Geschäftstätigkeit sinnvoll, achtete auf erstklassige Aus- und Weiterbildung im Unternehmen und war bei den notwendigen Zertifizierungen stets vorne mit dabei. Seine Buchhalterin beschreibt ihn als „Dachdecker und Klempner mit Leib und Seele“.
Fassadenbau ist einer von vier zentralen Bereichen
Um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, wurden vier Bereiche gebildet, mit denen die unterschiedlichen Gewerke bedient werden. Es sind Kundendienst und Wartung, Privatkunden und Wohnungsbau, Gewerbe- und Industriebau sowie Fassadenbau. „Alle vier Säulen sind wichtig, aber der Fassadenbau, den wir 2010 hinzugenommen haben, ist besonders umsatzstark“, sagt Christel Scholz. Die Fassaden haben sich zu einer Spezialität der Firma entwickelt, und Helmut Daume Dach + Fassade stemmt auch Großprojekte zuverlässig und pünktlich. „Unsere vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit und lassen sich in unzähligen Farben und Materialien realisieren“, berichtet Paul Müller, kaufmännischer Assistent der Geschäftsleitung.
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Fassadenbau: Vorzeigeobjekt Volksbank Dortmund
Und weil sich Können und Qualität herumsprechen, ist die Firma aus Ahaus längst nicht mehr nur im westfälischen Münsterland, sondern mittlerweile auch im Ruhrgebiet tätig. „Ein Vorzeigeobjekt, das uns natürlich stolz macht, ist die neue Außenfassade der Volksbank Dortmund“, so Paul Müller. „Dort haben wir mehr als 1.100 Quadratmeter Natursteinplatten montiert, das sieht richtig schick aus.“ Dass Daume bei solchen Fassadenbau-Projekten berücksichtigt wird, ist auch den ausgezeichneten Kontakten in die Architektenszene zu verdanken. Das Ahauser Unternehmen beschäftigt mit Michael Neuhaus, dem Projektleiter Fassadenbau, selbst einen erfahrenen Architekten. Einmal jährlich veranstaltet Daume ein „Architektenforum“ mit zuletzt rund 100 Teilnehmern. Hier werden stets aktuelle Fragestellungen diskutiert.
Dacheindeckung bei Großprojekten
Auch das Ahauser Kaufhaus „Berken mode & mehr“ war für das Unternehmen ein herausragendes Referenzprojekt. In der City eröffnete das Tradition-Kaufhaus im Mai 2019 sein neugestaltetes Domizil, bei dem Daume 2.800 Quadratmeter Dachfläche mit Pfannen von Braas eindeckte. Und bei den Gewerbebauten sticht die sanierte und ausgebaute Berufsbildungsstätte Ahaus heraus. Hier deckte Daume 11.000 Quadratmeter mit Bitumen-Flachdach samt Lichtkuppeln ein.
Und, und, und: In 100 Jahren Firmengeschichte und den vergangenen 20 Jahren mit besonders starker Dynamik ist so viel passiert, dass es den Rahmen dieser Darstellung sprengen würde. „Wir sind in vielen Bereichen dabei, und das sehr erfolgreich“, sagen Christel Scholz und Paul Müller unisono. Ausbildung ist dem Chef sehr wichtig. Und überhaupt: dessen Umtriebigkeit und vielseitiges Interesse habe das Unternehmen so stark gemacht. Auch in der Außendarstellung ist Daume vorbildlich. Von professionellen Videospots über Facebook und Instagram bis hin zur vorzüglichen Webseite spielt die Firma auf der Klaviatur der Öffentlichkeitsarbeit.
Zuverlässige Arbeit seit 1920
Dabei lohnt sich bei diesem Handwerksbetrieb nun wirklich auch der Blick zurück. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform erreichen weniger als zwei Prozent aller Firmen dies magische Grenze von 100 Jahren. Die Helmut Daume Dachhandwerk GmbH & Co. KG, Mitglied der DEG Dach-Fassade-Holz eG, hat das geschafft. Und wie: 1920 als traditioneller Handwerksbetrieb nur wenige Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt gegründet, hat sich das Unternehmen über die Jahrzehnte mit zuverlässiger Arbeit zu einem überregional bekannten Spezialisten für Dach und Fassade entwickelt.
Von Carl über Karl und Helmut zu Helmut…
Die ersten 80 Jahre im Schnelldurchlauf: Carl Daume gründet 1920 seine Firma und nimmt als selbstständiger Dachdecker erste Aufträge an. Er hat Erfolg und übersteht auch den Zweiten Weltkrieg, in dem der Betrieb weiterarbeiten kann. Nach dem Kriegsende treten seine Söhne Helmut und Karl Daume in den Betrieb ein. Helmut hat Zahlen im Griff, Karl ist als Dachdeckermeister der „Mann vom Fach“. 1979 kommt die dritte – und damit aktuelle – Generation ins Spiel. Helmut Daume junior, Sohn von Helmut Daume senior legt seine Meisterprüfung ab. 1994 besteht er auch noch die Prüfung zum Klempnermeister, weitere drei Jahre später wird er Betriebswirt des Handwerks.
Umzug Firmensitz: Neustart zur Jahrtausendwende
„Zu diesem Zeitpunkt war die Dachdeckerei Daume zum Bestandteil eines größeren Firmenverbundes geworden, der sich rund um Daume zum ‚Bauzentrum Westmünsterland‘ zusammengefunden hatte“, erinnert sich Christel Scholz. Pünktlich zur Jahrtausendwende entschloss sich Helmut Daume junior, mit allem, was Dachdeckerei und Klempnerei ausmachte, wieder komplett auf eigenen Füßen zu stehen. Auf der „grünen Wiese“ im neuen Ahauser Industriegebiet Ost 1 wurde der heutige Firmensitz mit Bürokomplex, Werkstatt und Klempnerei auf 4.000 Quadratmeter aus dem Boden gestampft. Eine neue Ära in der Unternehmensgeschichte begann.
Wachablösung für 2023 geplant
Was nie fehlt, ist der Blick nach vorne: Was kann man heute tun, damit es dem Betrieb auch morgen gut geht? Und so plant Chef Helmut Daume jetzt schon seinen Abschied. Nach 45 Jahren soll 2023 für ihn Schluss sein. Dann übernimmt mit seinem Sohn Ingo Daume – auch er ist Dachdecker- und Klempnermeister – und dem Betriebswirt Paul Müller die vierte Generation die Leitung. Unterstützt werden sie durch die Bereichsleiter Tobias Farwick, Bernhard Schwietering, Tomas Lücke und Patrick Hußmann. Es geht weiter – 100 Jahre sind eben nur ein Anfang.
Sie interessieren sich für Betriebsportraits? Dann lesen Sie unsere Story über Frank Henke, der schon das Firmengelände im schönsten Dachdecker-Look gestaltet hat.