Spezialist für Metalldach an der Nordsee: Schwedhelm
Bild von Inhaber Schwedhelm vor Metalldach

Spezialist für Metalldach an der Nordsee: Betrieb Schwedhelm & Sohn

26. Oktober 2021

 · Henning Höpken

Klassische Spenglereien gibt es vor allem im Süden. Doch auch im hohen Norden findet sich ein Betrieb, der erfolgreich auf die Geschäftsfelder Metalldach und Metall-Wandbekleidungen setzt.

An der Nordseeküste, in Dorum bei Cuxhaven, gibt es seit 50 Jahren den Meisterbetrieb Schwedhelm & Sohn GmbH, spezialisiert auf Metalldach und Metall-Wandbekleidung. „Vater Werner gründete den Betrieb 1971 noch als Heizung- & Sanitärwerkstatt. Damals boomten die Heizungsinstallationen. Zudem waren seinerzeit Klempnerfirmen in Bremerhaven unentbehrlich für den Aufbau der zahlreichen großen Hallen im neuen Containerhafen“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer Jörg Schwedhelm.

Firmeninhaber Jörg Schwedhelm (l.) und Klempnermeister Björn Ehling
Firmeninhaber Jörg Schwedhelm (links) und Klempnermeister Björn Ehling.

Zu Beginn bestand eine Partnerschaft mit der Firma Peinemann & Sohn in Bremen, um mit deren Kantbänken spezielle 2 bis 3 Meter Blechprofile bearbeiten zu können. Doch Vater und Sohn Schwedhelm bildeten sich in der Folge mit Ehrgeiz im Metallbereich/Bleche weiter, bauten ihre eigene Vorfertigung auf und wurden zum angesehenen Biege-Fachbetrieb im Nordwesten. Zu einer Bauklempnerei, vergleichbar mit Spenglerbetrieben, wie sie im Süden Deutschlands traditionell genannt werden.

Metalldach: von Stehfalztechnik bis Rautendeckung

„Unsere Mitarbeiter beherrschen sowohl die Stehfalztechnik als auch die Schindel- oder Rautendeckung sowie spezielle Arbeitsweisen nach Vorgaben der Denkmalpflege“, erläutert  Klempnermeister Björn Ehling. Das ist auch bei der Sanierung eines Einfamilienhauses im Grünen zu erkennen. Über die Jahre hatte die Unterkonstruktion erheblich unter Verwitterung und Schädlingsbefall gelitten. Die alten Betondachsteine mussten runter. Der Bauherr wollte eine solide Abdichtung, langlebig und stabil. Auf Anraten von Schwedhelm entschied sich der Bauherr für ein Metalldach mit abdichtenden Blechprofilen, von den Handwerkern maßgerecht produziert.

Metalldach-Haus
Björn Ehling: „Ein Metalldach hält nicht nur dicht, sondern auch noch einige Jahre länger als ein Tondach.“ (Foto: Schwedhelm)

Metalldach hält länger als ein Tondach

Die Wahl fiel auf Prefa-Metall-Dachziegel DS 19 in steingrau/marmoriert, gut passend zum Klinker des Hauses. Loggia und Balkon erhielten wetterschützende Aluminiumpanels. Zu diesem Projekt erklärt Björn Ehling: „Ein Metalldach ist gegenüber Tondachziegeln aufwendiger und teurer. Man benötigt eine Dachlattung mit Vollschalung und muss zusätzlich zum aufgestellten Gerüst noch mit langen Leitern arbeiten. Das verlangt mehr Aufwand und erhöht die Kosten. Aber, jede Schindel wird einzeln fest angenagelt, das hält nicht nur dicht, sondern auch noch einige Jahre länger als beim Tondach und das schon ab fünf Grad Neigung.“

Jede Metall-Schindel wird einzeln fest angenagelt
Jede Metall-Schindel wird einzeln fest angenagelt.

Vorfertigung mit großer Abkantmaschine als Herzstück

Die Vorfertigung läuft in der geräumigen Produktionshalle. Dort fällt der Blick sofort auf das Herzstück, die große Abkantmaschine der Thalmann Maschinenbau AG aus der Schweiz, einem weltweiten Markt- und Technologieführer im Bereich der Schwenkbiegemaschinen. Es ist eine der wenigen Biegemaschine dieser Art in Norddeutschland, eine Investition im sechsstelligen Bereich. Mit einer Arbeitsfläche von 6,40 Meter und einem Biegebereich von 180 Grad bietet die Langabkantbank dem Betrieb beste Möglichkeiten für schnelle Abmaße und Zuschnitte im Profilbetrieb.

Bild von Björn Ehling (l.) und Jörg Schwedhelm vor ihrer neuen Thalmann Abkantbank
Björn Ehling (links) und Jörg Schwedhelm stehen vor ihrer neuen Thalmann Abkantbank.

Neue Fertigungshalle mit allen Maschinen

Schwedhelm siedelte sich 1995 als eine der ersten Firmen im Gewerbegebiet Speckenfeld bei Dorum an, mit neuer Fertigungshalle und Bürogebäuden. Für umfangreiche Lohnfertigungen erwarb man entsprechende Maschinen, zuletzt baute ein Spezialteam des Herstellers die bereits erwähnte „Thalmann“ der neuesten Generation für eine Biegepräzision von 5 bis 1.250 Millimeter im Oktober 2019 an zwei Tagen auf. Firmenchef Jörg Schwedhelm und Mitarbeiter Björn Ehling verfügen über langjährige Kenntnisse der Software in Richtung Industrie 4.0 Anwendungen.

Bild von Abkantbank in der Produktionshalle der Firma Schwedhelm
Blick in die imposante Produktionshalle, die mit modernen Maschinen ausgestattet ist.

Fachlich hochversierte Mitarbeiter

Björn Ehling ist seit 2014 bei Schwedhelm. Er hat seine Meisterprüfung für Klempnerei in Hamburg absolviert und ist damit klassischer Spengler. „Meistens muss ich allerdings meinen Fachbereich erstmal genau erklären“, schmunzelt Ehling, „da es diese Berufsbezeichnung offiziell nur in Süddeutschland gibt.“ Schwedhelm beschäftigt insgesamt zehn Mitarbeiter, alles gelernte Klempner- und Installateure und in der Blechverarbeitung fachlich hochversiert. Die meisten sind schon Jahrzehnte dabei. Man fühlt sich hier wohl, es gibt sogar einen firmeneigenen Fitnessraum.

Bild von Schwedhelm-Mitarbeiter auf dem Steildach
Schwedhelm hat ein eingeschworenes Team aus qualifizierten Spezialisten.

Auch Lohnfertigung für Dachdecker-Einkauf

Nicht zuletzt dank des hochqualifizierten Personals laufen die Geschäfte gut bei Schwedhelm. Überall sieht man große Rollen mit hochwertigen Metallblechen von Rheinzink, Prefa und weiteren Industriepartnern in verschiedenen Farben. Dazwischen stehen vollautomatisierte Cutter/Schneide-und Profiliermaschinen und fertige Profile warten in den Regalen auf Abholung oder Auslieferung. Der Betrieb ist langjähriges Mitglied der Dachdecker-Einkauf Nordwest eG, bezieht dort Material und erstellt regelmäßig Lohnfertigungen für die Einkaufsgenossenschaft. Gerade sind wieder 14 Schornstein-Profile abholbereit.

Bild von Material für Metalldach
Meisterbetrieb Schwedhelm ist spezialisiert auf Bleche in allen Farben und Ausführungen.

Profilanfertigungen und Montagearbeiten

Referenzdächer und -fassaden von Schwedhelm finden sich in ganz Norddeutschland. „Auf der Insel Helgoland haben wir im Jahre 2020 das Rathausdach mit Kupfer eingedeckt“, sagt der Firmenchef. Die Automatisierung erweist sich als „Gold wert“ und die Leistung der Maschinen als „genial“. Spezielle Maße für Schrägschnitte oder Trapezformen werden programmiert, längst sind keine Vorzeichnungen von Hand mehr erforderlich. „Alle Kundenwünsche und -anforderungen können in Farben und Ausführungen zügig umgesetzt werden“, erklärt Björn Ehling.

Bild von Metalldach einer Kirche
Das Kirchendach aus Metall hat eine besondere Ästhetik. (Foto: Schwedhelm)

Ideen in Metall verwirklichen

Nicht umsonst lautet der Schwedhelm-Firmenslogan: „Wir verwirklichen Ihre Ideen in Metall.“ Das bewährte sich insbesondere beim Geschäftsfeld Metalldach mit Zubehör, etwa Fallrohre, Dachrinnen, Wassersammler und Schornsteinkopfbekleidungen. Ab 1985 ging es damit richtig los. Es kamen viele Aufträge von Architekten, um Kupferbleche für Kirchen auf Maß zu fertigen. Blech boomte im Dachbereich – für den Ausbau von Gauben, für Ornamente und Türme.

Bild von Giebeldetail mit Kupfer
Ein Dachgiebel sauber mit Kupfer verarbeitet. (Foto: Schwedhelm)

Schwedhelm ist dafür gut aufgestellt. So kann der Betrieb im Bereich Bauklempnerei fast alles anbieten: vom Metalldach für Industriebauten oder Privathäuser mit vorgefertigten oder speziell hergestellten Metall-Schindeln über Fassaden, Dachgauben und Schornsteinkopfabdeckungen bis zu den bereits erwähnten Kirchendächern. Eine Musterausstellung im Eingangsbereich des Betriebsgebäudes zeigt potenziellen Kunden die Vielfalt an Möglichkeiten.

Sie interessieren sich für Betriebe mit besonderen Schwerpunkten? Dann lesen Sie unsere Story über Schieferornamente als Kunstwerke.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

ifo Institut: Wirtschaftsleistung 2023 schrumpft um 0,4 Prozent

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023

Neue Steueranreize für Mietwohnungsbau beschlossen

Heute hat die Bundesregierung das Wachstumschancengesetz beschlossen. Das überarbeitete Steuerpaket kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB): „Die heute vom Bundeskabinett beschlossene degressive Afa von 6 Prozent für den Mietwohnungsbau ist ein erster guter Schritt. Positiv ist, dass sie bereits ab dem EH-55-Standard gilt und für genehmigte Projekte bereits ab dem 1. Oktober 2023 greift.“

30. August 2023

Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2023 stark gesunken

Im ersten Halbjahr 2023 wurde in Deutschland der Bau von 135 200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 27,2 Prozent oder 50 600 Baugenehmigungen weniger als im ersten Halbjahr 2022. Im Juni 2023 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen oder bestehenden Gebäuden gegenüber dem Vorjahresmonat um 28,5 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 8 700 Wohnungen auf 21 800 Wohnungen. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.

18. August 2023

Auftragseingänge im Wohnungsbau gehen weiter zurück

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Auftragseingänge im Wohnungsbau für Mai 2023 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe: „Leider ist keine Trendwende bei der Nachfrage im Wohnungsbau erkennbar. Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, das sind mehr als 30 Prozent. Bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau beträgt der Rückgang ebenfalls ein Drittel (minus 32 Prozent). Die Rückmeldungen aus den Unternehmen lassen eine Fortsetzung dieses Negativtrends in den kommenden Monaten erwarten.“

7. August 2023

LKW-Maut: Baugewerbe begrüßt Handwerkerausnahme

Das Bundeskabinett hat jüngst die mautrechtlichen Vorschriften geändert. Neu ist, dass Fahrzeuge des gewerblichen Güterkraftverkehrs ab 3,5 Tonnen in die LKW-Maut einbezogen werden. Ausgenommen davon bleiben die Fahrzeuge von Handwerksbetrieben ab 3,5 bis 7,5 Tonnen. „Richtig so!“, kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. „Wir haben immer gefordert, dass die Maut-Ausweitung nicht für Handwerkerfahrzeuge gelten darf, die Material zu Baustellen transportieren, damit es dort verbaut werden kann. So konnte eine Mehrbelastung des Handwerks verhindert werden.

7. Juli 2023

Bauder eröffnet Europas modernste Produktion für Kunststoff-Dachbahnen

Zusammen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnete Mark Bauder, einer der drei Bauder Geschäftsführer, jüngst Europas modernste Produktionsanlage für hochwertige Kunststoff-Dachbahnen in Schwepnitz. Über 60 Millionen Euro investiert das Stuttgarter Familienunternehmen in das Vorzeigewerk mit neuer PVC- sowie FPO-Anlage. Auf rund zehn Hektar Fläche entstanden über 20.000 Quadratmeter neue Produktionsgebäude, Lagerräume sowie großzügige Sozial- und Schulungsräume.

22. Juni 2023

ifo Institut: Deutlich weniger neue Wohnungen bis 2025

Das ifo Institut erwartet einen drastischen Rückgang beim Wohnungsbau in Deutschland. Berechnungen des Instituts zufolge werden 2023 rund 245.000 und nächstes Jahr 210.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden fertiggestellt, im Jahr 2025 sogar nur noch etwa 200.000 Wohneinheiten entstehen. „Der wichtigste Grund für den Rückgang ist die erhebliche Verteuerung der Finanzierung und der Bauleistungen. Zudem hat der Bund die Neubauförderung drastisch zurückgefahren und die Standards für den Neubau Anfang 2023 abermals verschärft“, sagt ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. 

16. Juni 2023

Zweiter Aktionstag Flachdächer

Nach dem erfolgreichen Start im letzten Jahr findet am 20. Mai 2023 der zweite #TagDesFlachdaches statt. Mit dem Ziel, einen Beitrag zur baulichen, energetischen und ökologischen Zukunft Deutschlands zu leisten, initiiert Der dichte Bau den Aktionstag. Baubeteiligte wie DachdeckerInnen oder ZimmerInnen sind eingeladen, Fotos genutzter Flachdächer hier zu veröffentlichen.

15. Mai 2023