Gohl-Bedachungen: Ein Leben für Beruf und Ehrenamt
25. Juli 2023
Freitagnachmittag, 15 Uhr. Eigentlich ist es dann im Gewerbegebiet am Rande der Kleinstadt Syke eher idyllisch ruhig. Nähert man sich jedoch über einige baumreiche Straßen dem Dachdeckerbetrieb Gohl, so lassen von dort her Stimmen auf aktives Wirken schließen. Kein Wunder, denn die komplette 14-köpfige Mannschaft nimmt nach Feierabend noch an einem Erste-Hilfe-Kurs teil, bei dem jeder der Mitarbeiter konzentriert bei der Sache ist.
Guter Teamgeist zieht sich wie ein roter Faden durch die über 60-jährige Firmengeschichte der Gohl-Bedachungen GmbH, die für eine Vielfalt bester Dächer und Fassaden in der Region verantwortlich zeichnet. „Die meisten Gesellen haben hier bei uns gelernt, und die Altgesellen sind ihren ganzen Berufsweg mit uns zusammen gegangen“, berichtet Dachdeckermeister Olaf Gohl, der den Betrieb im Jahr 2000 von seinem Vater Herbert übernommen hat. Ein Meister und zwei Auszubildende gehören neben den Gesellen zum Team, in dem Alt und Jung seit Jahren produktiv zusammenarbeiten.
Viel Platz für Maschinen und Materialien
1960 gründete Herbert Gohl sein Bedachungsgeschäft in Syke. 20 Jahre später erfolgte der Umzug in das Industriegebiet Carl-Zeiss-Straße. Das weiträumige Betriebsgelände bietet ausreichend Platz für Bürotrakt, Lagerhalle und Arbeitshalle, in der mit Schneide- und Abkantmaschinen die Dach- und Fassadenbleche bearbeitet werden. Fast 90 Prozent seiner Materialien ordert der Betrieb bei der Dachdecker-Einkauf Nordwest eG in Weyhe. Den dortigen Online-Bestell- und Informationsservice (OBIS) möchte man bei Gohl-Bedachungen nicht missen.
Regale mit verschiedensten Ziegeln und weiteren Produkten verhindern lange Wartezeiten auf den Baustellen, wenn einmal das ein oder andere Teil dringend benötigt wird. Ein Regal mit gut sortierten Kleinteilen gewährleistet, dass morgens vor Abfahrt zur Baustelle die benötigten Schrauben, Nägel und weiteres Befestigungsmaterial nicht lange gesucht werden müssen. Daneben lagern Rinnen und Rohre zur Dachentwässerung. Denn Bauklempnerei gehört ebenfalls zum Arbeitsfeld des Betriebs, der hauptsächlich in der umliegenden Region bis Bremen Aufträge annimmt.
Vielfältige Fachkompetenzen und Aufträge
Der Wirkungskreis von Gohl-Bedachungen umfasst in erster Linie private Neubauten, wie Ein- und Zweifamilienhäuser sowie zweigeschossige Stadtvillen. „Altbausanierung machen wir auch gerne. Ist doch herrlich, das Vor- und Nachher zu vergleichen“, sagt der Firmenchef und findet ebenso Gefallen an modernen Metalldächern und -fassaden. Auch Großprojekte öffentlicher Auftraggeber hat sein Betrieb realisiert. Dazu zählen unter anderem die stattlichen Dächer der ehemaligen Sparkasse, des Amtsgerichtes und der Stadtverwaltung in Syke. Unter den zahlreichen Kunden sind auch viele Hausverwaltungen. „Die sind froh, wenn sie einen Dachdecker finden, der kommt“, erklärt Christina Gohl. „Wir kommen“, ergänzt Olaf Gohl. „Denn das ist unser Anspruch: Den persönlichen Kontakt zum Kunden zu pflegen und hundertprozentige Leistung abzuliefern.“
Genau das ist es, was den grundsoliden Handwerksbetrieb Gohl-Bedachungen auszeichnet. „Werbung müssen wir hier kaum machen. Unsere Qualität und das fachlich qualifizierte Team sowie gute Beratung zählen, das spricht sich herum“, sagt Olaf Gohl. Inzwischen ist der Betrieb auch im Social-Media-Bereich auf Instagram aktiv und schaltet Anzeigen in der regionalen Presse.
Photovoltaik-Anlagen als Zukunftsbereich
„Eigentlich sind wir auf allen Dächern zuhause“, sagt Gohl, „und selbstverständlich sind unsere Dachhandwerker auch im Bereich von Sanierung und Reparaturen gut geschult. Das gilt für Schieferfassaden ebenso wie für Dachbegrünung und Solarenergie.“ Gohl sieht die Dachdecker ganz klar als Klimaschützer. Für ihn sind Photovoltaik-Anlagen ein wichtiger Bestandteil zukünftigen Bauens. „Dieser Bereich gehört in die Hände von Dachdeckern. Ich hoffe, dass sich der Markt jetzt besser entwickelt als vor Jahren beim ersten Anlauf. Hier sind wir bereits gut aufgestellt und haben mit einem Elektriker aus dem Freundeskreis einen guten Partner gefunden, um Aufträge komplett abwickeln zu können.“
Dass der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) zukünftig stärker mit dem Zentralverband Elektrohandwerk kooperiert, wird bei Gohl begrüßt. „Gerade hinsichtlich Kompetenz und Weiterbildung muss zwischen den beiden Gewerken enger zusammengearbeitet werden, weil sich das vor allem zum Nutzen des Bauherrn auszahlt“, sagt Gohl, der sich während seiner beruflichen Karriere immer wieder intensiv für die Aus- und Weiterbildung einsetzt.
Leidenschaft für EDV
Seine Ausbildung absolvierte Olaf Gohl im väterlichen Betrieb. Doch es hätte auch anders kommen können, weil er schon früh eine Leidenschaft für EDV und PC-Technik entwickelte. „Wenn mein Vater unseren Betrieb nicht so gut aufgebaut hätte, wäre ich vielleicht Programmierer geworden“, erinnert sich Gohl. Doch so konnte er seine IT-Kenntnisse in den elterlichen Betrieb einbringen. Seine Meisterprüfung absolvierte Olaf Gohl 1993 im Ausbildungszentrum (ABZ) des Dachdeckerhandwerks Niedersachsen-Bremen e.V. in St. Andreasberg. Die Übergabe von seinem Vater verlief danach ohne Probleme. Herbert Gohl verstand es loszulassen und der nächsten Generation den Weg zu ebnen.
Jüngster Dozent in den Meisterkursen
Dem Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Niedersachsen-Bremen in St. Andreasberg waren die Begabungen des jungen Meisterschülers im Bereich von Datenverarbeitung und Zahlenverständnis nicht verborgen geblieben. So kam es, dass Olaf Gohl zu einem der jüngsten Ausbilder in den Meisterkursen wurde. Bis heute doziert er dort in den Fächern Kalkulation und EDV und fungiert als Prüfer. Zudem ist er ehrenamtlich im Hauptvorstand des Landesverbandes aktiv. Wichtig ist ihm auch die Innungsarbeit. Seit fast 20 Jahren ist er bei der Innung Diepholz im Vorstand aktiv. Als stellvertretender Lehrlingswart gilt sein Engagement dem Nachwuchs.
Ehefrau Christina hält Olaf Gohl den Rücken frei
„Berufliche Nebentätigkeiten und Ehrenamt im Verband sind nur möglich, wenn der eigene Betrieb gut aufgestellt ist, wenn man einen guten Meister und einen versierten Vorarbeiter zusammen in einem großartigen Team hat. Hinzu kommt, dass in unserem Familienbetrieb meine Ehefrau Christina mir in jeder Hinsicht den Rücken freihält“, erklärt Olaf Gohl mit einem anerkennenden Blick auf seine „bessere Hälfte“. Die organisiert bei Gohl-Bedachungen die Büroarbeit, erfasst die Stunden, erteilt den Kunden schriftlich oder am Telefon Auskunft und hat stets für jeden ein offenes Ohr. „Gefühlt ist Olaf fast das ganze erste Halbjahr für Landesverband und Innung unterwegs“, berichtet Christina Gohl, die dann einiges mehr zu bewerkstelligen hat. Dass sie darin fit ist und alles sehr engagiert anpackt, glaubt man ihr aufs Wort.
Auch Christina Gohl hat bei Gohl-Bedachungen ihre Ausbildung absolviert, zur Bürokauffrau. Ihre spontane und praktische Art zu handeln, blieb damals dem angehenden Dachdeckermeister nicht verborgen und so verliebten sich beide ineinander. Gemeinsam hat das sympathische Ehepaar das gute Betriebsklima allzeit beflügelt.
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