Hörnschemeyer: Fit fürs Dach im hauseigenen Schwitzkasten
23. November 2023
Spätnachmittags nach einem langen Tag auf dem Dach. Während anderswo die Kolleginnen und Kollegen schnell ihre Sachen zusammenpacken und nach Hause fahren, findet sich bei der Hörnschemeyer Dächer GmbH & Co. KG eine Gruppe körperbewusster Mitarbeiter zusammen, um gemeinsam zu trainieren. Im „Schwitzkasten“, wie sie das hauseigene Fitnessstudio getauft haben, arbeiten sie in lockerer Atmosphäre an ihrer Fitness und kümmern sich dabei auch gezielt um die Gelenk- und Muskelgruppen, die im Arbeitsalltag besonders stark beansprucht werden.
Dem Körper Gutes tun
Ob moderne Fitnessgeräte, Langhanteln, Laufband, Rudergerät oder Boxsack: Auf 120 Quadratmetern finden die Trainierenden hier nach Feierabend alles, was das Sportlerherz begehrt. Dreimal pro Woche sind zudem geschulte Physiotherapeuten und Personal Trainer dabei, um im Rahmen von professionellen Trainingsstunden qualifizierte Tipps zu speziellen Übungen und guter Körperhaltung zu geben. „Diese Art von Ausgleich ist ganz wichtig, um unter anderem den Rücken zu stärken“, sagt Ina Hörnschemeyer, die den Betrieb zusammen mit ihrem Mann Holger Henzel leitet. Vorrangiges Ziel des Fitnessangebots sei es, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern: „Wenn man mit 16 mit dem Dachdecken anfängt, ist es schon eine Herausforderung, bis 60 durchzuhalten. Da muss man seinem Körper etwas Gutes tun.“
Jung und Alt trainieren zusammen
Von den rund 55 Mitarbeitenden am Hauptstandort in Wallenhorst bei Osnabrück nutzen knapp 20 das neue Fitnessstudio regelmäßig. Es befindet sich zusammen mit modernen Büros und gut ausgestatteten Sozialräumen in dem neuen Firmengebäude, das der Betrieb Mitte April bezog. „Die jüngeren Mitarbeitenden sind meistens schon von sich aus ziemlich gesundheitsbewusst“, berichtet Hörnschemeyer. „Bei den älteren hat es etwas länger gedauert, sie vom Fitnesstraining zu überzeugen. Aber es werden stetig mehr. Und viele sagen schon, dass sie jetzt tatsächlich weniger Beschwerden haben.“ Was nach den bisherigen Rückmeldungen besonders gut ankommt: Die Trainierenden verlieren keine Zeit für Fahrten zu externen Studios und kommen frisch geduscht und entspannt mit etwas Abstand nach Hause.
Sport steigert den Teamgeist
Für die Inhaberin steht das Thema Gesundheit nach eigener Aussage weit oben in der Prioritätenliste. „Nur wer gesund ist, kann zufrieden und glücklich zur Arbeit gehen“, macht sie deutlich. Dabei geht es ihr nicht nur um die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden, sondern auch um den Teamgeist. „Es ist eine ganz andere Stimmung, wenn man zusammen Sport macht“, sagt sie. Und als sichtbares Zeichen dafür, dass die Hierarchien im Betrieb flach sind, geht auch die Chefin nach getaner Arbeit selbstverständlich selbst regelmäßig in den „Schwitzkasten“ und trainiert dort zusammen mit ihren Angestellten. Die dürfen im Übrigen ihre Familien zum Training mitbringen, auch an den Wochenenden.
Benefit zur Mitarbeiterbindung
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, den Angestellten ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten. Das weiß auch Ina Hörnschemeyer. „Mitarbeiterbindung ist ein riesiges Thema bei uns im Handwerk“, macht sie deutlich. Es sei nicht so einfach, sich als Arbeitgeber attraktiv darzustellen: „Da versuchen wir schon, uns mit so einem Benefit von anderen abzuheben. Das ist ein großes Investment, allein schon die wöchentlichen Trainingsstunden. Aber wir machen das gerne.“ Wenn unter dem Strich die Botschaft ankomme, dass es „ganz cool“ sei, was Hörnschemeyer so mache, habe es sich schon gelohnt.
Entspannen mit Sauna und Whirlpool
„Ganz cool“ finden die Angestellten auch die unterschiedlichen Firmenevents wie jüngst die Saunanacht. An einem Freitag Mitte November standen für sie nicht nur eine mobile Sauna und ein Whirlpool bereit, sondern auch gutes Essen und Getränke. „Wir sind ein familiärer Betrieb, darum sind uns solche Aktionen außerhalb des Jobs wichtig“, erläutert die Chefin. Dass sie sich um das Wohlergehen ihres Teams sorgt, zeigt auch diese Anekdote: Mit dem Einzug in den Firmenneubau kaufte sie bei einem österreichischen Hersteller spezielle Skischuh-Trockner, die nun fest in den Trockenräumen eingebaut sind und den gewerblichen Angestellten morgens warme und trockene Schuhe bescheren.
Mitarbeiter binden und finden
Altersvorsorge, private Unfallversicherung mit Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung im Falle eines Unfalls, soziale Absicherung über die betrieblichen Bestimmungen hinaus. Und bei Bedarf auch mal finanzielle Unterstützung, wenn privat der Schuh drückt: All das sind für Ina Hörnschemeyer Selbstverständlichkeiten – und zugleich weitere Bausteine zur Stärkung der Mitarbeiterbindung. Mit Blick auf die Mitarbeiterfindung liegt es ihr besonders am Herzen, junge Leute für den Beruf zu begeistern: und damit idealerweise auch für ihren Betrieb.
Den Nachwuchs immer im Blick
So betreibt sie auf der Suche nach Nachwuchs einigen Aufwand, von Social-Media-Aktivitäten über die Kooperation mit mehreren Schulen im Osnabrücker Land bis hin zur Zusammenarbeit mit der „GenerationenWerkstatt“, die Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren die Möglichkeit bietet, Unternehmen aus Handwerk und Mittelstand kennenzulernen. Und das durchaus mit Erfolg: Aktuell beschäftigt der Betrieb, der Mitglied der DENW eG ist und dort sein Material bezieht, sechs Lehrlinge.
Sie lernen nicht nur auf eigenen, von erfahrenen Meistern angeleiteten Azubibaustellen, sondern jeden Freitag auch in der firmeneigenen Ausbildungswerkstatt, in der sie ihre theoretischen Kenntnisse an Modellen praktisch vertiefen. Beim Umzug in das neue Firmengebäude konnten sie außerdem schon einmal öffentlichkeitswirksam zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Im Rahmen eines Azubi-Projekts bekleideten die Nachwuchskräfte die Innenwand zwischen Halle und Aufenthaltsraum mit Coils und Tafelware aus Zink. Damit gestalteten sie ein kleines handwerkliches Meisterwerk, das Bestand haben wird.
Handwerk hat Zukunft
„Einfach so kommen die Bewerbungen um Ausbildungsplätze nicht“, weiß Ina Hörnschemeyer, „da muss man sich schon anstrengen.“ Ihr Ziel sei es, nicht nur als coole Firma wahrgenommen zu werden, sondern auch als hervorragender Ausbildungsbetrieb. Dabei ist ihr eine Botschaft wichtig. „Ich bin überzeugt davon, dass man als Handwerker sein Leben lang gutes Geld verdienen kann. Es heißt Handwerk, weil man dafür die Hände braucht – das können keine Maschinen übernehmen.“
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