Niedersachsen zahlt seit Mai 2018 eine Meisterprämie von 4.000 Euro.

Neue Meisterprämie wertet das Handwerk auf

30. August 2018

 · Knut Köstergarten

Die berufliche Bildung erfährt aktuell eine deutliche Aufwertung von Seiten der Politik. Jüngstes Beispiel ist die Einführung einer Meisterprämie von 4.000 Euro in Niedersachsen. „Uns liegen bereits 1.158 Anträge vor, die Meisterprämie wird sehr gut angenommen“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Die Landeregierung hatte die Meisterprämie im Mai 2018 eingeführt. Wer eine Meisterprüfung geschafft hat, der kann dann 4.000 Euro vom Land beantragen. Die Meisterprämie wird, allerdings in deutlich niedrigerer Höhe zwischen 1.000 und 1.500 Euro auch in sieben weiteren Bundesländern gezahlt und jetzt zusätzlich in Bremen eingeführt.

Niedersachsen zahlt seit Mai 2018 eine Meisterprämie von 4.000 Euro.
Meisterabsolventen 2018 im Berufsbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Mayen. Foto: BBZ Mayen, Pressefoto: Seydel

Nächstes Ziel: Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung

Dabei soll die Meisterprämie erst der Anfang sein. Die Landesregierungen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie der Hamburger Senat streben nach eigenen Angaben eine bundeseinheitliche Lösung an, nach der Gebühren für erfolgreich abgelegte Meisterprüfungen und Aufstiegsfortbildungen zu 100 Prozent übernommen werden sollen. Ziel ist eine Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung. Niedersachsen habe im Bundesrat eine entsprechende Initiative mit eingebracht, um den Bund zu überzeugen, „dass er angelehnt ans BaföG 100 Prozent der Aufstiegsförderung übernimmt“, erklärte Althusmann.

Niedersachsen zahlt seit Mai 2018 eine Meisterprämie von 4.000 Euro.
Die Jahrgangsbeste: Dana Schoenenberg

Meisterprämie ist attraktive Motivation

Einen positiven Effekt der Prämie sieht laut einem Bericht des NDR auch die Handwerkkammer Hannover: „Die Meisterprämie hat in der Tat die Funktion eines Motivators“, sagte Sprecher Frederick Becker dort. Viele würden sich bewerben, gerade weil sie von der Prämie gehört hätten. „Die Prämie macht die Meisterausbildung im Handwerk attraktiver und ist zugleich eine finanzielle Anerkennung für die bestandene Prüfung“, sagte der Wirtschaftsminister Althusmann. Das sei wichtig, denn „eine Meisterausbildung im Handwerk kann bis zu 12.000 Euro kosten. Das ist für viele ein großer Hemmschuh.“

Präsident der Handwerkskammer Hannover im Interview:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Voraussetzungen für die Antragsstellung und Auszahlung

Die Meisterprämie kann zu einem von Handwerkern rückwirkend beantragt werden, die ihre Meisterprüfung nach dem 1. September 2017 abgelegt haben. Und sie kann von allen beantragt werden, die ihre Meisterprüfung noch bis Ende 2019 abschließen. Maßgeblich ist das Datum des Prüfungszeugnisses. Dabei müssen sie zum Zeitpunkt der Prüfung mindestens seit einem halben Jahr in Niedersachsen wohnen oder arbeiten.

Der Antrag kann komplett elektronisch bei der niedersächsischen Förderbank NBank eingereicht werden. Dafür ist eine Registrierung erforderlich. Die NBank prüft und bewilligt die Anträge und ist ebenfalls für die Auszahlung der Prämie verantwortlich.

Niedersachsen ist eines von aktuell acht Bundesländern, das eine Meisterprämie an erfolgreiche Absolventen der Meisterschule bezahlt:

  • Bayern: 1.500 Euro Meisterbonus
  • Brandenburg: 1.500 Euro Meisterbonus
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1.000 Euro Meister-Extra
  • Rheinland-Pfalz: 1.000 Euro Aufstiegsbonus I
  • Sachsen: 1.000 Euro Meisterbonus
  • Thüringen: 1.000 Euro Meisterprämie
  • Hamburg: 1.000 Euro Meisterprämie

Sie wollen immer über neue Artikel auf DACH\LIVE informiert werden? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter. So bleiben Sie immer auf dem Laufenden!

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Zimmerer Linus Großhardt gewinnt EuroSkills

Linus Großhardt (21) aus Baden-Württemberg holt Gold im Wettbewerb der Zimmerer bei den EuroSkills vom 9. bis 13. September 2025 im dänischen Herning. Bei den WorldSkills 2024 in Lyon verpasste er noch knapp als Vierter das Podest, diesmal klappte es sogar mit dem Titel. Unser Portrait von Linus Großhardt finden Sie hier…

15. September 2025

ZDBF-Mitgliederversammlung: KI und Marktsituation im Fokus

Mit knapp 80 Teilnehmern aus Bedachungsfachhandel und Industrie war die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Bedachungsfachhandels (ZDBF) am Mittwoch in Hannover gut besucht. Ein wichtiger, positiver Fakt: Das Einkaufsvolumen der meldenden Fachhandelsunternehmen im Jahr 2024 mit bei einem Minus von 0,8 Prozent nahezu stabilisiert. Der ZDBF kündigte zudem an, Mitglied der Aktion Dach zu werden, um die notwendigen und für alle Marktbeteiligten wertvollen Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung zu unterstützen. Martin Langen von B+L Marktdaten informierte über Marktentwicklung in Neubau und Sanierung, den Schlussvortag unter dem Titel „Künstliche Intelligenz im Praxiseinsatz“ hielt Prof. Dr. Marco Barenkamp.

9. Mai 2025

Dirk Sindermann zum neuen ZVDH-Vizepräsidenten gewählt

Dachdeckermeister Dirk Sindermann ist auf dem jüngsten Dachdeckertag in Dresden in einer Kampfabstimmung gegen den bisherigen Amtsinhaber André Büschkes mit knapper Mehrheit zum neuen Vizepräsidenten des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) gewählt worden. „Ein zentrales Anliegen ist es für mich, das Dachdeckerhandwerk in der öffentlichen Wahrnehmung gemeinsam mit den Mitgliedern der Organisation zu stärken“, so Sindermann. „Ein Schwerpunkt liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit, um die Bedeutung unseres Gewerks in der Gesellschaft sowie bei relevanten Akteuren weiter zu festigen.“

28. März 2025

Böcker eröffnet neue Niederlassung in Burghaslach bei Nürnberg

Kranhersteller Böcker verstärkt seine deutschlandweite Präsenz mit der neuen Niederlassung in Burghaslach bei Nürnberg und eröffnet diese feierlich mit einem 360 Grad Höhentag. Ein Jahr nach dem Spatenstich im konnte nun laut einer Pressemeldung das moderne Servicegebäude fertig gestellt werden. Damit ist Böcker deutschlandweit an sieben Standorten, einschließlich des Firmensitzes im westfälischen Werne, als Partner direkt vor Ort.

21. März 2025

Baugenehmigungen 2024 stark rückläufig

Im Jahr 2024 wurde in Deutschland der Bau von 215 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 16,8 Prozent oder 43 700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen bereits im dritten Jahr in Folge. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt im Jahr 2010 mit 187 600 Wohnungen genehmigt worden. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen für Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden Gebäuden enthalten.

27. Februar 2025

Bauder eröffnet neues Werk in Landsberg

Ein bedeutender Meilenstein für die Paul Bauder GmbH & Co. KG: Mit der feierlichen Einweihung seines neuen Werks in Landsberg stärkt das Stuttgarter Familienunternehmen seine Produktionskapazitäten und setzt zugleich ein klares Signal für Wachstum und Innovation. Rund 12,5 Millionen Euro wurden laut einer Pressemeldung von Bauder in die neue Anlage investiert, die speziell für die Herstellung des Flüssigkunststoffs Liquitec konzipiert wurde und Raum für modernste Forschungs- und Entwicklungsarbeit umfasst. Dabei wurde ein ganzheitlicher Ansatz für eine bestmögliche Ökobilanz des Produktionsprozesses verfolgt.

31. Januar 2025

Baugenehmigungen 2024 weiterhin auf Talfahrt

Im November 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 13 Prozent oder 2700 Baugenehmigungen weniger als im November 2023. Im Zeitraum von Januar bis November 2024 wurden 193 700 Wohnungen genehmigt. Das waren 18,9 Prozent oder 45 200 weniger als im Vorjahreszeitraum. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

17. Januar 2025

Valentin Bremer gewinnt German Craft Skills 2024 der Dachdecker

Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

30. Oktober 2024

Georg Harrasser wird neuer Geschäftsführer bei Nelskamp

Georg Harrasser übernimmt ab November 2024 die Geschäftsführung der Dachziegelwerke Nelskamp. Der 58-jährige Maschinenbauingenieur ist ein alter Bekannter in der Bedachungsbranche. Nach mehr als 25 Jahren bei der BMI Group war Harrasser zuletzt als Präsident bei der Carlisle Construction Materials Europe tätig. Er folgt auf Heiner Nelskamp, der im Mai 2024 als Geschäftsführer in Rente gegangen ist. „Nelskamp ist ein bekannter Name und wird als ein führender Hersteller von Dacheindeckungsmaterial in Deutschland sehr geschätzt. Der Ausbau des deutschen sowie internationalen Geschäfts ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Harrasser.

17. September 2024

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

18. Juli 2024