Schnickers Bedachungen: Auf den Dächern von Wesel
14. April 2022
60 000 Einwohner, herrliche Lage am Fluss, viele Häuser mit ebenso vielen Dächern – und seit mittlerweile 127 Jahren mittendrin in Wesel statt nur dabei: die Firma Schnickers Bedachungen. Nachdem die Hansestadt am Niederrhein im Februar 1945 fast völlig zerstört worden war, baute Schnickers sie wieder mit auf. Die Firma hat einen exzellenten Ruf in der Stadt und arbeitet überwiegend für Privatkunden.
Ein Familienbetrieb mit traditionellem Handwerk, weit mehr als 100 Jahre aktiv, mit Kenntnissen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden – das ist Schnickers. Wer in Wesel schon einmal mit Dach und Drumherum zu tun hatte, kennt die Firma. Vor allem Kunden aus dem privaten Bereich, die die Leistungen rund um Steil- und Flachdächer, Reparaturen, Abdichtungen, Fassade, Klempnerei, Gauben, Dachfenster und vieles mehr zu schätzen wissen. „Wir arbeiten fast nur in Wesel. Auf Strecke haben wir gar keine Lust“, sagt Firmenchef Hendrik Schnickers.
Kunden zahlen gerne für Qualität von Schnickers
Reicht ja auch – der Laden läuft, bestätigt der Chef. „Wir zählen zu den teureren Betrieben unseres Gewerks hier in der Stadt und arbeiten zu 80 Prozent für eine zahlungskräftige Kundschaft. Das hat auch einen Grund: Gute Arbeit und gute Produkte haben ihren Preis.“ Der Erfolg der Firma sei kein Geheimnis. „Exakte Ausführungen mit hochwertigen Produkten, das ist gerade bei Dachsanierungen das A und O. Und die werden hier in Wesel stark nachgefragt.“ Die Kunden seien bereit, für Qualität zu zahlen. Erst recht seit der Corona-Pandemie, die hier und da noch einmal Mittel freigemacht habe, die sonst vielleicht in Kreuzfahrten oder neuen Autos gelandet wären.
Bedingungslose Qualität rund um Wesels Dächer
Das Ergebnis ist eine langjährige Kundenzufriedenheit. „Wir bieten bedingungslose Qualität rund um Wesels Dächer“, wirbt Schnickers auf seiner Webseite. „Eine Sanierung bedeutet anders als beim Neubau, mit den Gegebenheiten vor Ort zurechtzukommen – alte Bausubstanz, knifflige Ecken, besondere Herausforderungen“, so der 32-Jährige Firmenlenker. „Da erzielt man mit hochwertigen Produkten einfach bessere Ergebnisse.“ Anschlüsse beispielsweise werden von Schnickers oft noch mit Venusblei durchgeführt und handwerklich korrekt verfalzt. „Auf solche Dinge legen wir sehr viel Wert.“
2021 habe der Traditionsbetrieb viel Aufdachdämmung aus Holzwolle mit sechs Zentimeter entsprechender Zwischensparren-Dämmung gemacht. „Die, die etwas mehr bezahlen wollen, verlangen nach einer vollökologischen Lösung“, sagt Hendrik Schnickers. Die Auftraggeber wollten einfach „ein richtig geiles Dach“ für ihr Geld. Und es gibt ja auch etwas zurück, denn durch die eingesparte Energie amortisiert sich die Investition über die Jahre.
Söller werden zu schicken Räumen ausgebaut
Zur Dachsanierung gehören oftmals auch Gauben, mit denen der Weseler Betrieb durch eine Kombination von Velux Aufkeilrahmen und Velux Lichtlösungen bislang ungenutzte Dachböden in schicke Räume verwandelt. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden im zerstörten Wesel viele Einfamilienhäuser neu gebaut, das Dach kam dabei nicht selten von Schnickers. Die Dachböden, am Niederrhein auch Söller genannt, blieben dabei zunächst Stau- und Nutzräume – heute werden sie ausgebaut.
Dass es dabei auf gute Planung und abgestimmten Einbau ankommt, ist bei Schnickers selbstverständlich. „Viele Elemente werden vorher von uns zusammengeschraubt und dann mit dem eigenen Kran gehoben und eingebaut. Das beeindruckt die Kunden: morgens ist noch nichts zu sehen, abends dann zwei riesige Gauben auf dem Dach.“
Erstklassiges Netzwerk als Erfolgsgarant
Auch mit hinterlüfteten Fassaden hat der Bedachungsbetrieb in den vergangenen beiden Jahren Geld verdient. Private Auftraggeber haben Mehrfamilienhäuser mit mehreren hundert Quadratmetern Fassade ausstatten lassen: „Das ist gut gelaufen und hat Spaß gemacht, damit bin ich sehr zufrieden.“
Die Bedachungsfirma profitiert bei solchen Aufträgen von einem erstklassigen Netzwerk, das Hendrik Schnickers aufgebaut hat. „Mein Vater hat vieles noch selbst gemacht, aber ich denke, dass die Spezialisten es schneller und besser können. Bei Gerüst- oder Holzrahmenarbeiten, bei Klempnerei oder Fassade greifen wir gerne auf deren Expertise zurück.“ Bei der Realisierung nutzt Schnickers meist die Fassadenverkleidungen von Rockpanel. Der Dachdeckerbetrieb ist froh, als Mitglied der DEG Dach-Fassade-Holz eG eine Zweigstelle direkt in Wesel zu haben, „denn die betreuen und versorgen uns super, das läuft!“
Schnickers Bedachungen, einer der ältesten Handwerksbetriebe der Stadt
Die Anfänge des nunmehr 127 Jahre alten Betriebes liegen eher im Dunkeln. „Aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist kaum etwas überliefert, wahrscheinlich sind die Unterlagen in den Kriegswirren verlorengegangen. Was uns stolz macht: dass wir schon so lange in Wesel dabei sind. Wir gehören zu den ältesten Handwerksbetrieben in der Stadt.“
Uropa Alfons Schnickers als Namensgeber
Wesel hatte sich im Spätmittelalter zu einer bedeutenden Handelsstadt mit prächtigen Bauten entwickelt und später auch vom Wachsen des nahen Ruhrgebiets profitiert. Ein Schnickers hatte 1895 den Betrieb gegründet. „Vor dem Krieg hat die Firma unter anderem viele Auslässe für Brieftauben in die Dächer eingebaut – das wissen wir noch“, so der heutige Chef. Sicher ist die 50-Jahr-Feier 1945 und die Tatsache, dass sein Uropa Alfons nach dem Krieg die Geschicke übernahm und auch Namensgeber der Alfons Schnickers & Sohn GmbH & Co. KG war. Auf der Webseite firmiert der Betrieb heute kürzer als „Schnickers Bedachungen“.
Immer war es der Sohn, der übernahm
Unter Alfons Schnickers, der später auch Kreishandwerkermeister war, wurden bedeutende Kirchenbauten eingedeckt und natürlich die vielen privaten Neubauten der Wirtschaftswunderzeit. Auf ihn folgten sein Sohn Heinz, dann dessen Sohn Wilhelm, 2016 schließlich dessen Sohn Hendrik. „Ein Selbstläufer war das nicht, ich wurde nicht dazu gedrängt“, sagt der heutige Chef. Er machte erstmal eine Tischlerlehre, dann holte ihn aber doch das Dachdeckerhandwerk ein. „Dass wir ein echter Familienbetrieb sind, zeigt wohl unsere Geschichte. Wobei auch unsere Angestellten zur Familie gehören – viele der Gesellen, die wir heute haben, kennen mich schon als Kind!“
Gute Auftragslage
Der 32-Jährige will den Betrieb auf hohem Niveau konsolidieren: „Wachsen müssen wir nicht mehr. Wenn ich ständig vier Teams auf den Baustellen habe, reicht das.“ Wichtig ist ihm eine regelmäßige Schulung der Mitarbeiter, „dann haben die es ja auch entspannter, wenn sie wissen, was mit welchem Material zu tun ist.“ Weil er selbst gerne „draußen auf dem Dach ist“, hat Schnickers mit Patrick Buschak einen Dachdeckermeister an seiner Seite, der ebenfalls viel führen und planen soll. Um die Zukunft macht sich der Chef keine Sorgen: „Die Auftragslage ist gut.“
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