Neustart der ZVDH-Kampagne Dachdecker Dein Beruf
2. Mai 2024
Genug Fachkräfte zu gewinnen, das bleibt auch für die Dachdecker eine zentrale Herausforderung. Auch wenn es 2022 eine leichte Steigerung bei den Azubizahlen gab, der demografische Wandel wird dafür sorgen, dass die Zahl der gewerblichen Mitarbeiter bis 2030 deutlich sinkt. Denn bis dahin gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente.
Leichter Anstieg bei Azubizahlen
Immerhin: Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg in der Ausbildung im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Azubis entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.
Nachwuchswerbung macht sich bezahlt
Fuhrmann erklärt: „Die vielfältigen Aktivitäten der Berufsorganisation in Sachen Nachwuchssuche machen sich bezahlt. Angesichts der stabilen Lage möchten wir jedoch den Rückgang um 1,37 Prozent – das sind 41 Auszubildende – im ersten Ausbildungsjahr nicht unbeachtet lassen. Daher werden wir verstärkt in neue Formen der Nachwuchssuche investieren.“ Dazu gehört, dass die bereits länger bestehende und als Marke eingeführte Nachwuchsplattform Dachdecker Dein Beruf noch einmal neu ausgerichtet wird auf die aktuellen Bedürfnisse potenzieller Auszubildender.
Relaunch der Plattform Dachdecker Dein Beruf
Der Relaunch der entsprechenden Homepage ist bereits online. „Wir haben die Inhalte und die Ansprache der Zielgruppe überarbeitet und neue Themenfelder wie Klimaschutz und Praktikum hinzugefügt“, erläutert Philip Witte, ZVDH-Bereichsleiter Messe & Marketing. Und so kommt der Webauftritt tatsächlich frisch und zeitgemäß daher. Mit dem Fokus auf Klimaschutz nimmt Dachdecker Dein Beruf den Wunsch der jungen Generation nach gesellschaftlich sinnvoller Arbeit auf. Dachdecker als Klimahandwerker, das ist sicher ein Pfund in Sachen Nachwuchswerbung.
Neue Themenfelder Praktikum und Klimaschutz
Wichtig ist Witte das Themenfeld Praktikum. Denn auch wenn die Abbrecherquote 2022 wieder gesunken ist, ist doch jeder Jugendliche, der das Dachhandwerk wieder verlässt, einer zu viel. „Wir wollen deshalb als Verband das Praktikum in den Fokus rücken. Denn in dieser Testphase können sowohl Lehrling als auch Betrieb schauen, ob es der richtige Job ist und die Chemie stimmt.“
Selbst wenn der Relaunch erst seit einem Monat läuft, lässt sich schon ein Trend zu mehr Interaktion auf der Plattform erkennen. Das gilt laut Witte sowohl für das angesagte Strategiespiel Jump’n Run als auch für Klicks auf die Suche nach Ausbildungsbetrieben. Letztere bildet weiterhin das Kernstück, denn letztlich geht es ja darum, dass die Betriebe möglichst viele Anfragen von Bewerbern erhalten.
Mitgliedsbetriebe in der Pflicht mitzumachen
An diesem Punkt sieht Witte die Mitgliedsbetriebe selbst in der Pflicht mitzumachen. Denn es sei wichtig, dass die Bewerber möglichst zeitnah eine Rückmeldung erhielten, egal ob Interesse besteht oder es um eine Absage geht. Das soll, so Witte, spätestens innerhalb eines Monats passieren. Um das zu pushen, wurde das Online-Bewerber-Tool um Erinnerungsmails an die Betriebe sowie zugleich an die jeweilige Innung und Landesinnung ergänzt. Eigentlich sollte eine schnelle Rückmeldung ja kein Problem sei, selbst bei laufendem Tagesgeschäft. Denn die Betriebe erhalten über Dachdecker Dein Beruf Bewerbungen quasi auf dem Präsentierteller ohne etwas dafür tun zu müssen. Doch auch hier muss unter den Betrieben erst einmal eine flächendeckende Termintreue etabliert werden.
Hand in Hand mit der Aktion DACH
Der ZVDH jedenfalls geht aktuell seine Hausaufgaben an, finanziell unterstützt von der Aktion DACH, einer Werbegemeinschaft der Bedachungsindustrie und des Dachdecker-Fachhandels. Hier ist auch die ZEDACH mit den fünf Einkaufsgenossenschaften der Dachdecker als potenter Sponsor mit im Boot. „Wir kooperieren jetzt mit einer größeren Agentur, um unsere Werbekampagnen für die Plattform Dachdecker Dein Beruf über Google, Facebook, Instagram, YouTube und TikTok noch zielgenauer auf unsere Zielgruppe auszurichten“, erklärt ZVDH-Projektmanagerin Rebecca Klinkhammer.
Neues Messe-Set und Infoflyer
Neben dem Webauftritt stellt der ZVDH den Innungen und Betrieben weitere Hilfen für eine professionelle Nachwuchswerbung zur Verfügung. So gibt es ein individuell einsetzbares Messe-Set für Jobmessen und den bekannten Infoflyer „Hoch hinaus“ mit neuem Design und zeitgemäßen Inhalten. „Wir sind zudem dabei, einen weiteren Flyer zu erstellen zum Thema Azubis fördern – Mitarbeiter gewinnen“, so Klinkhammer.
Rolf Fuhrmann hebt dabei hervor: „Die Aktion DACH als einmalige Gemeinschaftsaktion des ZVDH erleichtert es unseren Betrieben, sich an Messen zu beteiligen, Schulen zu besuchen oder am Girls‘ Day teilzunehmen.“ Insgesamt habe die mediale Präsenz des Dachdeckerhandwerks in Sachen Nachwuchswerbung maßgeblich dazu beigetragen, die Azubizahlen auf einem hohen Niveau zu halten, gegen den allgemeinen Trend, ist sich Fuhrmann sicher.
Mehr Frauen im Dachdeckerhandwerk
Ausgerichtet ist die Nachwuchskampagne Dachdecker Dein Beruf auf junge Männer und Frauen. Denn die erfreuliche Entwicklung bei den Zahlen der weiblichen Auszubildenden im Dachdecker-Handwerk setzt sich fort. Im Jahr 2023 absolvierten 265 junge Frauen erfolgreich ihre Ausbildung zur Dachdeckerin. „Aktuell verzeichnen wir einen Anstieg auf beeindruckende 350 weibliche Azubis, was einer Zunahme von rund 32 Prozent entspricht. Somit beträgt der Anteil der Frauen, die insgesamt im Dachdecker-Handwerk ausgebildet werden, bereits 4,1 Prozent“, zeigt sich Fuhrmann erfreut.
Sie interessieren sich für Neuigkeiten aus den Verbänden? Dann lesen Sie unser Interview mit dem neuen ZVDH-Vizepräsidenten Jan Voges.
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