Dominik Nöcker: Dachdeckermeister als Messebotschafter
Bild von Dachdeckermeister Dominik Nöcker auf dem dach

Dominik Nöcker: Dachdeckermeister als Messebotschafter

1. Oktober 2024

 · Anne-Katrin Wehrmann

„Der Dachdeckerberuf ist für mich das Spannendste, was es gibt“, sagt Dominik Nöcker. Nun hat der 34-Jährige noch eine weitere spannende Aufgabe, die ihn demnächst beschäftigen wird. Als eines der beiden Gesichter der Dach+Holz 2026 wird er sich mit seiner Expertise für die internationale Branchenleitmesse engagieren, die vom 24. bis zum 27. Februar 2026 in Köln stattfindet.

Werbung.

Krönung der beruflichen Laufbahn

Der Anruf kam bei der Arbeit. Dominik Nöcker steckte gerade mitten in einem Auftrag, als er am Telefon die Nachricht erhielt, dass er zum Gesicht der Dach+Holz 2026 gekürt worden ist. „Ich war total baff“, erinnert er sich an diesen besonderen Moment. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Aber dann habe ich mich auch sofort gefreut, weil ich wirklich Lust darauf habe.“ Dass er Messebotschafter sein dürfe, sei für ihn die Krönung seiner beruflichen Laufbahn: „Dachdecken ist mein Traumberuf, ich will nichts anderes machen. Und nun habe ich die Möglichkeit, anderen zu vermitteln, wie toll das ist.“

Bild von Dachdeckermeister Dominik Nöcker auf der Baustelle
Schiefer hauen: Dominik Nöcker macht Nachwuchswerbung für seinen Betrieb. (Foto: Stappert, Titelbild: Rosa Köhne)

Lange Leidenszeit

Dabei war vor ein paar Jahren nicht unbedingt abzusehen, dass er seinen Beruf weiter würde ausüben können. Schon in jungen Jahren wusste der Sauerländer, dass er im Handwerk durchstarten wollte, und nach einem Praktikum in einer Dachdeckerei hatte er endgültig seine Passion gefunden. Er begann seine Lehre und blieb elf Jahre in seinem Ausbildungsbetrieb, bevor er 2017 in eine Zimmerei wechselte. Doch dann stellte er eines Tages fest, dass er Wasser im rechten Knie hatte. Die erforderliche Operation ging schief: Es folgten neun weitere Eingriffe und eine lange Leidenszeit. „Das war hart“, erzählt Dominik Nöcker. „Ich hatte Angst, dass ich vielleicht nie wieder als Dachdecker arbeiten kann.“

Bild von Dachdeckermeister Dominik Nöcker mit Team von Stappert Dachkonzepte
Als Bauleiter mit Team und im Büro arbeitet Dominik Nöcker heute als Dachdeckermeister. (Foto: Stappert)

Mit kaputtem Knie zum Meister

Nach festgestellter Berufsunfähigkeit kam der heute 34-Jährige über die Rentenversicherung in ein Umschulungsprogramm. „Ich wollte aber gar nicht in einen anderen Beruf, darum habe ich nach einer Fortbildung gefragt.“ Er erhielt die nötige Unterstützung und konnte so schließlich 2019 eine Meisterausbildung starten, die er schon im Jahr darauf erfolgreich abschloss. Wenig später suchte der Familienbetrieb Stappert Dachkonzepte in Meschede, Mitgliedsbetrieb der DEX eG, gerade einen Meister. Eine glückliche Fügung, die Dominik Nöcker aus einer zwischenzeitlich ausweglos erscheinenden Lage zurück in seinen Traumberuf führte.

Bild von Dachdeckermeister Dominik Nöcker bei der Azubiwerbung
Dominik Nöcker ist bei Stappert Dachkonzepte auch Ausbildungsleiter. (Foto: Stappert)

Als Ausbildungsleiter verantwortlich für den Nachwuchs

Mit seinem kaputten Knie kann er zwar nicht mehr wie früher auf Dächern herumklettern, aber auf Baustellen ist er immer noch so oft wie möglich unterwegs – jetzt in der Regel als Bauleiter. Darüber hinaus bringt er seine Kenntnisse nun auch im Büro ein, wo er unter anderem Kalkulationen erstellt und Angebote schreibt. Und nicht zuletzt kümmert er sich als Ausbildungsleiter seines Betriebs mit viel Leidenschaft um den Nachwuchs. „Wir haben viele Azubis im Unternehmen, da arbeite ich gerade an einem Konzept“, sagt Dominik Nöcker. „Ich möchte zeigen, wie vielseitig unser Beruf ist. Und vermitteln, dass es gut ist, Verantwortung zu übernehmen.“

Bild von Dachdeckermeister Dominik Nöcker auf einem Flachdach
Auf den Dächern mitarbeiten kann Dominik Nöcker nach seinem Knieschaden nur noch selten. (Foto: Stappert)

Immer mittendrin

In seiner Funktion als Messebotschafter wird er demnächst viele Gelegenheiten haben, die für ihn wichtigen Themen anzusprechen. Das offizielle Foto-Shooting hat Dominik Nöcker Anfang September schon erfolgreich hinter sich gebracht. Nervös war er vorher nicht: „Ich bin grundsätzlich ein eher entspannter Typ. Aber vier Tage auf einer so großen Messe unterwegs zu sein, das wird dann bestimmt schon aufregend.“ Er sei niemand, der sich ins Rampenlicht dränge, meint er. Allerdings habe er als Sohn einer Gastwirtsfamilie früh gelernt, auf Menschen zuzugehen und sich mit ihnen zu unterhalten. „Und wenn man so offen ist wie ich, geht es manchmal ziemlich schnell, im Mittelpunkt zu stehen.“

Bild von Dachdeckermeister Dominik Nöcker auf dem Dach
Freut sich sehr über seine neue Aufgabe als Messebotschafter der Dach+Holz 2026. (Foto: GHM)

Traditionsbewusst im Hier und Jetzt

Auch wenn sein Beruf eine wichtige Rolle in seinem Leben spielt: Er ist bei Weitem nicht das Einzige, was ihm am Herzen liegt. Da sind zuallererst „seine drei Mädels“, wie er sie nennt:  Ehefrau Marina und die beiden gemeinsamen Töchter. Immer mit an Bord sind außerdem die beiden Familienhunde. Um über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben und alte Kontakte zu pflegen, engagiert sich Dominik Nöcker zudem seit einiger Zeit im Vorstand der ehemaligen Meisterschüler der westfälischen Dachdeckerschule in Eslohe. Und weil er aus einem kleinen Dorf im Sauerland stammt, in dem das Schützenfest bis heute einer der Höhepunkte des Jahres ist, ist er natürlich auch Mitglied im örtlichen Schützenverein. „Traditionsbewusstsein ist mir sehr wichtig“, macht er deutlich. „Darum trage ich bei der Arbeit auch immer Zunft.“

Bild von Dachdeckermeister Dominik Nöcker in der Werkstatt
Metallbearbeitung in der Werkstatt. (Foto: Prefa)

Erfahrung im Repräsentieren

Wie das mit dem Repräsentieren funktioniert, hat der 34-Jährige übrigens vor neun Jahren schon einmal erlebt, als er nicht nur Schützenkönig in seinem Heimatdorf Linnepe wurde, sondern kurz darauf auch Stadt-Schützenkönig von Sundern. Damals machte er seiner heutigen Frau, die Dominik Nöcker schon mit 18 Jahren kennengelernt hatte, während der Feierlichkeiten spontan und ungeplant einen Heiratsantrag. „Das ist so passiert“, erzählt er und lacht. „Manchmal muss man einfach spontan sein und nicht so viel planen.“ Für seine Zeit als Messebotschafter rechnet er mit keinen vergleichbar spektakulären Aktionen. Andererseits weiß man ja nie so genau – was spontan passiert, lässt sich schließlich schlecht planen.

Sie interessieren sich für spannende Biografien von Dachdeckern und Zimmerern? Dann lesen Sie unsere Story über einen Ex-Banker, der jetzt als Dachdeckermeister arbeitet.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Dirk Sindermann zum neuen ZVDH-Vizepräsidenten gewählt

Dachdeckermeister Dirk Sindermann ist auf dem jüngsten Dachdeckertag in Dresden in einer Kampfabstimmung gegen den bisherigen Amtsinhaber André Büschkes mit knapper Mehrheit zum neuen Vizepräsidenten des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) gewählt worden. „Ein zentrales Anliegen ist es für mich, das Dachdeckerhandwerk in der öffentlichen Wahrnehmung gemeinsam mit den Mitgliedern der Organisation zu stärken“, so Sindermann. „Ein Schwerpunkt liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit, um die Bedeutung unseres Gewerks in der Gesellschaft sowie bei relevanten Akteuren weiter zu festigen.“

28. März 2025

Böcker eröffnet neue Niederlassung in Burghaslach bei Nürnberg

Kranhersteller Böcker verstärkt seine deutschlandweite Präsenz mit der neuen Niederlassung in Burghaslach bei Nürnberg und eröffnet diese feierlich mit einem 360 Grad Höhentag. Ein Jahr nach dem Spatenstich im konnte nun laut einer Pressemeldung das moderne Servicegebäude fertig gestellt werden. Damit ist Böcker deutschlandweit an sieben Standorten, einschließlich des Firmensitzes im westfälischen Werne, als Partner direkt vor Ort.

21. März 2025

Baugenehmigungen 2024 stark rückläufig

Im Jahr 2024 wurde in Deutschland der Bau von 215 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 16,8 Prozent oder 43 700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen bereits im dritten Jahr in Folge. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt im Jahr 2010 mit 187 600 Wohnungen genehmigt worden. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen für Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden Gebäuden enthalten.

27. Februar 2025

Bauder eröffnet neues Werk in Landsberg

Ein bedeutender Meilenstein für die Paul Bauder GmbH & Co. KG: Mit der feierlichen Einweihung seines neuen Werks in Landsberg stärkt das Stuttgarter Familienunternehmen seine Produktionskapazitäten und setzt zugleich ein klares Signal für Wachstum und Innovation. Rund 12,5 Millionen Euro wurden laut einer Pressemeldung von Bauder in die neue Anlage investiert, die speziell für die Herstellung des Flüssigkunststoffs Liquitec konzipiert wurde und Raum für modernste Forschungs- und Entwicklungsarbeit umfasst. Dabei wurde ein ganzheitlicher Ansatz für eine bestmögliche Ökobilanz des Produktionsprozesses verfolgt.

31. Januar 2025

Baugenehmigungen 2024 weiterhin auf Talfahrt

Im November 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 13 Prozent oder 2700 Baugenehmigungen weniger als im November 2023. Im Zeitraum von Januar bis November 2024 wurden 193 700 Wohnungen genehmigt. Das waren 18,9 Prozent oder 45 200 weniger als im Vorjahreszeitraum. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

17. Januar 2025

Valentin Bremer gewinnt German Craft Skills 2024 der Dachdecker

Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

30. Oktober 2024

Georg Harrasser wird neuer Geschäftsführer bei Nelskamp

Georg Harrasser übernimmt ab November 2024 die Geschäftsführung der Dachziegelwerke Nelskamp. Der 58-jährige Maschinenbauingenieur ist ein alter Bekannter in der Bedachungsbranche. Nach mehr als 25 Jahren bei der BMI Group war Harrasser zuletzt als Präsident bei der Carlisle Construction Materials Europe tätig. Er folgt auf Heiner Nelskamp, der im Mai 2024 als Geschäftsführer in Rente gegangen ist. „Nelskamp ist ein bekannter Name und wird als ein führender Hersteller von Dacheindeckungsmaterial in Deutschland sehr geschätzt. Der Ausbau des deutschen sowie internationalen Geschäfts ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Harrasser.

17. September 2024

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

18. Juni 2024