Ein Meisterwerk: Neue Schieferziegel für altes Weingut-Dach
19. August 2021
Idyllisch gelegen direkt an der Mosel, eingebettet zwischen saftig grünen Weinbergen, liegt vor den Toren Triers das Örtchen Leiwen. Die Häuser hier in der Gegend sind traditionell mit Schieferziegel gedeckt, so auch das Weingut Heribert Jochem aus dem Jahr 1905. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, sodass die fällige Dachsanierung des Wohnhauses eine besondere, wenngleich auch schöne Herausforderung für den örtlichen Dachdeckerbetrieb Ludes GmbH war, Mitglied der DEG Alles für das Dach.
Alte Schieferziegel hatten 115 Jahre gehalten
„Das Dach war noch das Originaldach von 1905 und so schon ganz schön in die Jahre gekommen“, erinnert sich Michael Ludes, Dachdeckermeister und in dritter Generation Inhaber der Firma Ludes Dach. Gut 115 Jahre hatten die Schieferziegel gehalten. Allerdings wurde damals zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch keine Unterdeckbahn verarbeitet. „Bei Wind und Wetter drang darum Wasser ins Gebäude ein. Das schadet auf Dauer natürlich dem alten Gemäuer, also musste nun etwas passieren“, berichtet Michael Ludes.
8.200 neue Schieferziegel – jeder einzeln zugehauen
So wurden binnen vier Wochen rund 200 Quadratmeter Dachfläche erneuert: Die alten Schieferziegel wurden abgetragen und entsorgt, der Dachstuhl wo nötig ausgebessert. „Wir haben eine Unterdeckbahn eingezogen und anschließend das Dach neu mit Schieferziegel gedeckt.“ Rund 8.200 Steine, davon rund 2.400 Kehlsteine, wurden dafür einzeln zugehauen – jeder individuell und passgenau. „Das ist schon eine Menge Arbeit“, räumt Michael Ludes ein. Aber eine Arbeit, die sich lohnt.
Kunde nennt das neue Dach ein Meisterwerk
„Der Kunde ist begeistert von seinem neuen Dach und meint, das sei ein Meisterwerk geworden. So ein Lob von einem zufriedenen Kunden bedeutet uns viel.“ Und dafür stehen er und seine Mitarbeiter auch gerne mal bei „Mistwetter“ auf dem Dach. „Wir haben im April mit den Arbeiten angefangen – und der machte seinem Namen alle Ehre. Wir haben teilweise im Starkregen unter Planen gearbeitet, damit wir fertig werden. Das gehört eben auch mal zum Beruf des Dachdeckers dazu“, sagt Ludes lachend.
Strenge Auflagen durch Denkmalschutzbehörde
Bis der Kunde sein altes Haus in neuem Glanz genießen konnte, mussten Michael Ludes und sein Team also einiges leisten: Das gesamte Haus mit Wirtschaftsgebäude und Wohnhaus steht unter Denkmalschutz. Die Denkmalschutzbehörde machte daher strenge Auflagen, wie beispielsweise die Anschlüsse der Kehlen zu decken waren oder welches Material neben dem Schieferziegel verwendet werden durfte. „Die Ausführung muss einfach stimmen. Eigentlich war auch noch eine Photovoltaik-Anlage geplant. Doch da hat die Behörde leider nicht mitgespielt“, sagt Michael Ludes.
Junggeselle deckt seine Kehle in Eigenregie
An einer der nach historischem Vorbild gedeckten Kehlen durfte sich Junggeselle Leon Diederich versuchen. „Er ist seit vier Jahren bei uns im Betrieb und hat sich super gemacht. Schon als Lehrling war er fleißig und wissbegierig und hat schnell gelernt. Nun wollte er gerne das erste Mal ganz alleine eine Kehle eindecken“, berichtet Michael Ludes. „Und was soll ich sagen? Er hat das super gemacht! Sicher, der ein oder anderen Stein ist zu Bruch gegangen, aber das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen!“
Dachdeckermeisterin Miriam Dorny leitete die Baustelle
Angeleitet hat den Junggesellen dabei Dachdeckermeisterin Miriam Dorny, die einzige Dachdeckerin im Innungsbetrieb Ludes und ebenfalls ein Eigengewächs. „Auch Miriam hat schon bei uns gelernt. Mittlerweile ist sie eine von Kunden und Kollegen anerkannte Schieferziegel-Spezialistin und hatte die Bauleitung für die Sanierung des Weinguts inne“, erläutert Michael Ludes.
Immer wieder im Denkmalschutz aktiv
Für seinen Betrieb ist das Thema Denkmalschutz übrigens kein unbekanntes Feld. Bereits mehrfach erhielt die Firma Ludes Auszeichnungen für ihre Arbeit in diesem Bereich, unter anderem 2018 den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege. „Die Tradition zu wahren, ist Teil unseres Handwerks – auch, wenn wir ein sehr modernes Unternehmen sind. Wir haben zum Beispiel einen eigenen Kran, um unseren Mitarbeitern die körperlich schwere Arbeit zu erleichtern und auf der Baustelle schneller und effizienter zu arbeiten. Gerade bei Sanierungsprojekten wie diesem hier gehen wir sehr umsichtig mit dem alten Bestand um.“
Gut geschulte Mitarbeiter sind das A und O
Damit solche Projekte ein Erfolg werden, ist viel Erfahrung nötig – „und gute Mitarbeiter“, weiß Michael Ludes, der immer nach professioneller Verstärkung sucht. „Unsere Kunden legen sehr viel Wert auf Qualität. Das erfordert eine gründliche Vorplanung und entsprechende Fachkenntnisse. Gut geschulte Mitarbeiter sind daher das A und O für uns.“ Deshalb präsentiert Ludes den Betrieb und sein Team auch in den sozialen Medien, auf Facebook, Instagram oder YouTube, und unterstützt als Mitglied die Jugendorganisation Zukunft-Dachdecker des Landesverbands Rheinland-Pfalz.
Eigenes Fachkräfte-Video „Werde Teil unseres Teams“
Seinen Qualitätsanspruch zeigt Michael Ludes außerdem als Velux Experte für Dachflächenfenster und mit seiner Mitgliedschaft in der Kooperation 100 Top-Dachdecker Deutschland GmbH, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Deutschlands beste Dächer zu bauen. Einen Beitrag dazu hat sein Unternehmen mit der Schieferziegel-Sanierung des alten Weinguts bereits geleistet.
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