Flachdachsanierung mit Aluprofilen und Lichtbändern
Flachdachsanierung im Hafengebiet Bremen.

Flachdachsanierung mit Aluprofilen und Lichtbändern

26. Februar 2019

 · Henning Höpken

Es ist noch neblig an diesem frühen Herbstmorgen, als der überlange Transporter in das Industriegebiet im Bremer Westen einbiegt. Die drei hinteren Achsen der Ladefläche sind individuell steuerbar und ermöglichen die Navigation durch engere Straßen nach der Autobahnabfahrt. Am Abend zuvor waren die beiden Fahrer in Koblenz gestartet, um die 34 Meter langen und 38 Zentimeter breiten Aluminiumprofile direkt vom Hersteller Kalzip zur Lagerhalle eines international agierenden Logistikunternehmens zu bringen. Dort wurden sie von den Mitarbeitern des Betriebs Bedachungen Jungnischke aus Bremen und Oyten übernommen. 30 Kilometer vor dem Zielort empfing die Bremer Polizei den Transporter mit der ausziehbaren Ladefläche und führte ihn mit Blaulicht zur Baustelle. Dort hieven jetzt die Dachdecker die Aluminiumprofile mit einem Spezialkran auf das Dach einer Halle. 

34 Meter lange sind die Aluminimprofile des Herstellers Kalzip für die Flachdachsanierung der Lagerhalle, die der Betrieb Jungnischke aus Bremen ausführte.
34 Meter lang sind die Aluminimprofile des Herstellers Kalzip für die Flachdachsanierung der Lagerhalle, die der Betrieb Jungnischke aus Bremen ausführte.

Erste Flachdachsanierung: Aluprofile ersetzen Lichtbänder

Zwar war das Hallendach schon in die Jahre gekommen, hat aber die Hagelschläge des letzten Winters weitgehend unbeschadet überstanden. Doch die kilometerlang verlegten Lichtbänder konnten nicht mehr standhalten. Sie müssen entfernt und über eine Gesamtlänge von etwa 3.000 Metern durch die neuen Profile ersetzt werden. Ein Gutachter bestätigte, dass die RWA-Rauchabzugsanlagen und sonstigen Brandschutzmaßnahmen der Halle ausreichen und inzwischen den Verzicht auf Lichtbänder ermöglichen. Durchschnittlich mit fünf bis sechs Mitarbeitern arbeitet Firma Jungnischke hier und wenn das Wetter mitspielt, kann die Flachdachsanierung problemlos und zügig ausgeführt werden. Die defekten Lichtbänder werden fachgerecht entsorgt, und die alten Alu-Befestigungsschienen bringen beim Schrotthändler bare Münze.

Durchschnittlich mit fünf bis sechs Mitarbeitern arbeitete die Firma Jungnischke und so konnte die Flachdachsanierung problemlos erfolgen.
Durchschnittlich mit fünf bis sechs Mitarbeitern arbeitete die Firma Jungnischke und so konnte die Flachdachsanierung problemlos erfolgen.

Einfach und wirtschaftlich: Flachdachsanierung mit Aluprofilen

Wie ein kleiner Roboter bewegt sich die Bördelmaschine auf dem Dach hin und her. Sie ist speziell von Kalzip für diese Verlegearbeit konstruiert, wird zur Befestigung der Falze eingesetzt und erleichtert die Arbeit erheblich. Kai Wiesner von der Abteilung Hallenbau der Dachdecker-Einkauf Nordwest eG (DENW) hatte zuvor die Verbindung zwischen Hersteller, Dachdeckerbetrieb und Auftraggeber hergestellt und dafür gesorgt, dass die Logistik für die Flachdachsanierung reibungslos funktioniert.

Wie ein kleiner Roboter bewegt sich die Bördelmaschine auf dem Dach hin und her. Die Maschine wurde speziell von Kalzip für diese Verlegearbeit konstruiert.
Wie ein kleiner Roboter bewegt sich die Bördelmaschine auf dem Dach hin und her. Die Maschine wurde speziell von Kalzip für diese Verlegearbeit konstruiert.

Die DENW beliefert inzwischen mehrere Mitglieder und Kunden mit diesem langlebigen und einfach zu verarbeitenden Material. Kai Wiesner: „Defekte, beschädigte oder marode Flachdächer können mit Aluprofilen wirtschaftlich, einfach und nachhaltig saniert werden.“ Dachdeckermeister Mark Putzier vom Betrieb Jungnischke spricht von einfachen Verlegearbeiten, nachdem die Lichtbänder entfernt waren. Zum Tragen der langen Scharensind jedoch immer einige Mitarbeiter nötig. Und bei Wind sei die Gefahr des Abhebens nicht zu unterschätzen.

Die zweite Flachdachsanierung mit Kalzip setzte die Dachdeckerei Buuck aus Bremen um. Auf mehreren Hallen des Container-Terminals im Bremer Hafengebiet mussten Lichtbänder ausgetauscht werden.
Die zweite Flachdachsanierung mit Kalzip setzte die Dachdeckerei Buuck aus Bremen um. Auf mehreren Hallen des Container-Terminals im Bremer Hafengebiet mussten Lichtbänder ausgetauscht werden.

Zweite Flachdachsanierung: Sieben Kilometer Lichtbandaustausch

Auch im Container-Terminal im Bremer Hafengebiet sind gleich auf mehreren Hallen die Lichtbänder beschädigt und zunächst nur notdürftig abgedichtet worden. So hatte jetzt DENW-Mitgliedsbetrieb Buuck, Dachdeckerei aus Bremen, alle Hände voll mit der Entsorgung und Flachdachsanierung zu tun. Auch hier hatte die Einkaufsgenossenschaft bei insgesamt sieben Kilometer neuen Kalzip-Lichtbändern, die sich bequem und einfach im System auswechseln lassen, für optimale Lieferbedingungen gesorgt. Das Material wurde mit einem Kran mit 44 Meter Ausleger aufs Dach transportiert.

Geselle Klaus Schattschneider von der Firma Buuck schwärmt in dieser Höhe und Umgebung von einer schönen, sauberen Arbeit an frischer Luft – auch wenn man abends schon mal seinen Rücken spürt.
Geselle Klaus Schattschneider von der Firma Buuck schwärmt in dieser Höhe und Umgebung von einer schönen, sauberen Arbeit an frischer Luft – auch wenn man abends schon mal seinen Rücken spürt.

Bei der Firma Buuck kennt man sich aus mit großen Hallendächern, auch über das Bremer Umland hinaus. Geselle Klaus Schattschneider schwärmt in dieser Höhe und Umgebung von einer schönen, sauberen Arbeit an frischer Luft, die einige Zeit in Anspruch nimmt. „Täglich schaffst du mit fünf bis sechs Leuten rund 250 bis 300 Meter. Man muss am Boden viel Klebeband auftragen und schrauben. Die Bewegungen spürst du abends schon mal im Rücken.“

Schöne Aussicht inklusive – die Flachdachsanierung der Hallen im Bremer Hafengebiet.
Weite Aussicht inklusive – die Flachdachsanierung der Hallen im Bremer Hafengebiet.

Sie interessieren sich für Praxis-Projekte. Dann lesen Sie unseren Artikel über die denkmalgerechte Sanierung des Ohnsorg-Theaters mitten in der Hamburger City.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Valentin Bremer gewinnt German Craft Skills 2024 der Dachdecker

Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

30. Oktober 2024

Georg Harrasser wird neuer Geschäftsführer bei Nelskamp

Georg Harrasser übernimmt ab November 2024 die Geschäftsführung der Dachziegelwerke Nelskamp. Der 58-jährige Maschinenbauingenieur ist ein alter Bekannter in der Bedachungsbranche. Nach mehr als 25 Jahren bei der BMI Group war Harrasser zuletzt als Präsident bei der Carlisle Construction Materials Europe tätig. Er folgt auf Heiner Nelskamp, der im Mai 2024 als Geschäftsführer in Rente gegangen ist. „Nelskamp ist ein bekannter Name und wird als ein führender Hersteller von Dacheindeckungsmaterial in Deutschland sehr geschätzt. Der Ausbau des deutschen sowie internationalen Geschäfts ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Harrasser.

17. September 2024

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

18. Juni 2024

Bundesweite Zoll-Razzia gegen Ring von Dachdecker-Betrügern

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist mit einer Großrazzia unter anderem im Raum Osnabrück und Leer gegen ein illegales Netzwerk sogenannter fliegender Dachdecker vorgegangen. Bei den Ermittlungen gegen Dachdecker-Betrüger geht es unter anderem um den Vorwurf Schwarzarbeit. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück vollstreckten in einer Razzia 590 Zollbeamte mehr als hundert Durchsuchungsbeschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. Außerdem unterstützten Spezialkräfte der Polizei die Durchsuchungen von Wohnungen und Gebäuden. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Arrestbeschlüsse in Höhe von mehr als 800 000 Euro erwirkt. Es seien deshalb umfangreiche Vermögenswerte in bar sichergestellt worden.

4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen. Das gilt auch für die Umsätze, die sich sogar um 2 Prozent erhöhten. Der Auftragseingang nahm im Hochbau um 0,5 und im Tiefbau um 2,9 Prozent zu. Auch gegenüber dem Februar 2023 gibt es eine Steigerung um 0,9 Prozent.

25. April 2024

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024