Trend Podcast: von Handwerkern für Handwerker
Bild von Podcast mit Hanna Schaaf

Trend Podcast: von Handwerkern für Handwerker

17. März 2022

 · Katharina Meise

So vielseitig das Dachdeckerhandwerk ist, so viele Herausforderungen hält es auch bereit. Beispielsweise wenn es um technische Anforderungen bei Materialien oder Verarbeitung geht, um gesetzliche Vorgaben und Fachregeln, um Entsorgungsfragen oder die Digitalisierung. Eine Möglichkeit für Dachdecker und Zimmerer, sich schnell und einfach zu informieren oder sich Tipps und Inspiration von Kollegen einzuholen, sind Podcasts. Inzwischen gibt es vier Formate, die sich rund ums Dachhandwerk drehen. 

ZVDH aktuell: journalistisch aufbereitetes Hintergrundwissen

Einen davon veröffentlicht der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). „ZVDH aktuell“ heißt das Format, das seit Oktober 2020 alle 14 Tage mit einer neuen 15-minütigen Folge erscheint. „In erster Linie wollen wir damit Dachdeckerbetriebe ansprechen und sie kurz und knapp mit wichtigen Informationen zu aktuellen Rechtsthemen, dem Thema Fördermöglichkeiten durch KfW und BAFA, aber auch zu aktuellen Geschehnissen wie der Rohstoffknappheit und den daran gekoppelten Preisen informieren“, erklärt ZVDH-Pressesprecherin Claudia Büttner. „Wir wollen Hintergrundwissen zur Verfügung stellen und aufzeigen, welche Unterstützung wir den Betrieben bieten. Darum arbeiten wir zum Beispiel mit einem ‚echten‘ Radiomoderator, der journalistisch arbeitet und die Themen, auch wenn sie komplex sind oder kontrovers angesehen werden, sorgfältig recherchiert und aufbereitet.“

Bild von Podcast vom ZVDH
ZVDH aktuell bietet journalistisch aufbereitetes Hintergrundwissen. (Grafik: ZVDH)

900 Klicks für jede Podcast-Folge

Viele der Themen kommen dabei von den Dachdeckern selbst: „Sie schicken uns E-Mails oder sprechen uns bei Veranstaltungen an und schlagen Themen vor. Wir bekommen so auch direktes Feedback, und das ist meist positiv“, sagt Büttner. Sie weiß daher auch, dass viele Handwerker den ZVDH-Podcast auf der Fahrt zur Baustelle hören. „Jede Folge unseres Podcasts kommt so im Laufe der Zeit auf bis zu 900 Klicks. Die Zahl der Zuhörer wird aber höher sein, denn meist sitzt ja ein ganzes Team im Baustellenfahrzeug.“

Dachdeckerhandwerk eine Stimme verleihen

Den Podcast sieht der Branchenverband als Ergänzung zu seinen sonstigen Kommunikationskanälen: „Mit ‚ZVDH aktuell‘ schaffen wir ein zusätzliches Angebot zu unseren Newslettern, unseren Social-Media-Seiten und unserer Verbandszeitschrift“, erklärt Büttner. Außerdem verfolge man mit dem Podcast ein weiteres Anliegen: „Der Podcast soll dem Dachdeckerhandwerk über die Berufsorganisation hinaus eine Stimme verschaffen, um die Anliegen der Betriebe auch in Handel, Industrie und die Politik zu tragen.“

Handwerksbetriebe mit Wissen unterstützen und unterhalten

Einen ähnlichen Ansatz wie der ZVDH haben auch Karl-Heinz Krawczyk und Michael Zimmermann mit ihrem „Dachdecker-Podcast“ gewählt. Die beiden Dachdeckermeister mit jeweils eigenen Betrieben engagieren sich seit Jahren auch ehrenamtlich: Michael Zimmermann ist Vizepräsident im ZVDH, Karl-Heinz Krawczyk ist Landesinnungsmeister des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg. „Insofern war es schon immer unser Wunsch, unser Wissen auch zu teilen“, sagt Karl-Heinz Krawczyk.

Alle 14 Tage sendet der „Dachdecker-Podcast“ News, Infos und Interviews zu den Themen Technik, Organisation und Digitalisierung. „Das Tagesgeschäft hält Handwerker und Unternehmer sehr oft davon ab, sich mit Verbesserungen im eigenen Betrieb zu beschäftigen – geschweige denn, sich immer über alle Entwicklungen auf dem neuesten Stand zu halten. Mit unserem Podcast können sich die Hörerinnen und Hörer einfach informieren, in ihrer Freizeit oder wann immer sie Lust dazu haben. Das Beste vom Handwerker für den Handwerker, sozusagen, und das Ganze so ehrlich und authentisch wie möglich“, ergänzt Michael Zimmermann.

Bild von Podcast mit Zimmermann
Der „Dachdecker-Podcast“ bietet News, Infos und Interviews zu den Themen Technik, Organisation und Digitalisierung. (Foto: Krawczyk)

Freude über viele Zuhörer und Feedback

Mit ihrem Format sind Krawczyk und Zimmermann sehr erfolgreich. Sie freuen sich über eine ständig wachsende Anzahl an Zuhörern und das Feedback. „Handwerker sind meist sehr direkt. Wenn ihnen etwas gefällt, äußern sie das ebenso klar wie Kritik. Genau das schätzen wir, denn auch wir reden nicht gern um den heißen Brei herum“, so Zimmermann. „Das Feedback unserer Kolleginnen und Kollegen ist für uns das Salz in der Suppe und unser Antrieb. Viele Kollegen nutzen die Fahrt zur Baustelle oder zu Kundenterminen, um unsere Podcasts anzuhören. Und auch Partner aus Handel und Industrie hören den „Dachdecker-Podcast“.

Relevante Infos für alle Handwerker

Dabei richtet sich der „Dachdecker-Podcast“ gar nicht ausschließlich an Dachdecker: „Unsere Themen sind für alle Handwerker interessant, auch wenn wir selbst aus dem Dachdeckerhandwerk kommen und dort den Fokus darauf legen. Wir wissen, dass unser Podcast auch von Mitarbeitern der Unternehmen, ja selbst von Menschen gehört wird, die überhaupt nichts mit Handwerk zu tun haben“, so Zimmermann. Es geht um Geschichten, die die Macher bei ihrer Arbeit selbst erlebt haben, sowie um aktuelle Entwicklungen, die für die Branche relevant und wichtig sind. „Für jede zweite Folge laden wir uns einen interessanten Interviewpartner ein“, erklärt Zimmermann.

Nachwuchs fürs Handwerk begeistern

Ein Podcast rund ums Handwerk im Allgemeinen „Treffpunkt Handwerk“, den Hanna Schaaf, Juniorchefin im Dachdeckerbetrieb Schaaf GmbH, und Jan Gühring, Juniorchef im Familienbetrieb Elektro Gühring GmbH, gemeinsam senden. „Die Idee dazu kam uns bei einem Netzwerktreffen, als wir gemerkt haben, wie wichtig ein Austausch untereinander ist und wie viel wir alle von den Ideen und Erfahrungen der Kollegen profitieren können“, sagt Hanna Schaaf. „Gleichzeitig brennt vielen von uns das Thema Handwerkernachwuchs unter den Nägeln. Wir wollten also auch einen Weg schaffen, um Menschen, die sich noch nie mit dem Handwerk befasst haben, zu informieren und vor allem zu begeistern. Und wie ginge das besser als mit Geschichten und Berichten direkt aus dem Handwerk heraus?“

Bild von Podcast mit Hanna Schaaf
Der „Treffpunkt Handwerk“ will den Nachwuchs fürs Handwerk begeistern. (Foto: Schaaf)

Gäste aus dem Handwerk erzählen ihren Werdegang

Anfangs haben Schaaf und Gühring eine Folge pro Woche gesendet und sich dabei über ihren Arbeitsalltag ausgetauscht. „Da kamen schon viele lustige und interessante Geschichten zusammen“, erinnert sich Hanna Schaaf. Seit vergangenem Jahr laden sich die beiden immer einen Gast in jede Folge ein. Übrigens, wer gerne mal als Gast in den Podcast von „Treffpunkt Handwerk“ eingeladen werden möchte, darf sich gerne bei den Machern melden. „Die Interviewpartner sind oft Menschen, die im Handwerk arbeiten oder aus einem Unternehmen aus dem direkten Umfeld kommen. Diese Gäste erzählen ihren Werdegang, berichten aus ihrem Alltag – und zeigen so, dass es fast unendlich viele Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk gibt. Diese Vielfalt an Möglichkeiten ist einzigartig. Und genau das wollen wir potenziellen Nachwuchskräften vermitteln“, so Hanna Schaaf.

Authentischer Einblick ins Handwerk

Auf diese Weise wollen die beiden jungen Macher von „Treffpunkt Werkstatt“ vor allem auch junge Leute erreichen, die noch nicht richtig wissen, wohin sie beruflich wollen. „Sie sollen sich von unseren Themen angesprochen fühlen, sich mit unseren Gästen identifizieren und so hoffentlich auf die Idee kommen, ins Handwerk zu gehen“, so Hanna Schaaf. Dass sie und ihr Kompagnon dieses Ziel zumindest teilweise erreichen, weiß Schaaf dank des recht ausführlichen Feedbacks ihrer Hörerschaft. „Wir erhalten immer wieder E-Mails oder Nachrichten über unsere Social-Media-Kanäle. Viele junge Leute oder auch deren Eltern schicken uns Rückfragen oder bedanken sich für den Einblick in unsere Branche. Viele sind wirklich überrascht von der Vielseitigkeit und wie spannend einzelne Gewerke sind.“

Neuer Podcast: „Von Null auf Handwerk“

Bild von Podcast mit Voges
„Von Null auf Handwerk“ soll ein Veränderungs-Podcast sein. (Foto: Voges)

Erst seit 20. Februar ist „Von null auf Handwerk“ online. „Es soll ein Veränderungs-Podcast für Handwerker im deutschsprachigen Raum sein, die sich weiterentwickeln wollen“, erklärt Dachdeckermeister Jan Voges, der den Podcast mit dem Digitalisierungsberater und gelernten Dachdeckermeister Markus Klamann ins Leben gerufen hat. „Digitalisierung und Handwerk treffen mittlerweile unweigerlich aufeinander. Weil das so ist, beschäftigen wir uns in diesem Podcast nicht nur mit der Technik, sondern auch mit den Menschen hinter der Technik. Neben spannenden Themen, die für Unternehmer wirklich wichtig sind, fragen wir auch erfolgreiche Chefs, warum und wie sie Erfolg haben, was sie dafür tun“, so Voges.

Sie interessieren sich für Trends im Dachdeckerhandwerk? Dann lesen Sie die Story über eine Dachdeckerin, die für den renommierten Preis „Der Goldene Blogger“ nominiert ist.

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DACH-Ticker

Neues Führungs-Duo bei Velux Deutschland

Mit sofortiger Wirkung übernehmen Silke Stehr als Sprecherin der Geschäftsführung und Matthias Mager als Geschäftsführer Vertrieb die Leitung von Velux Deutschland. Jacob Madsen, bisheriger Geschäftsführer, wechselt als Executive Vice President Region North Europe in das Top-Management der Velux Gruppe. „Silke und Matthias haben viel Markt- und Branchen-Erfahrung und gestalten Velux schon lange erfolgreich mit,“ erklärt Madsen. „Gemeinsam werden wir unser Qualitätsversprechen, die enge Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben im Fachhandel und Handwerk und die starke Position des Unternehmens weiter ausbauen.“

4. Dezember 2023

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

ifo Institut: Wirtschaftsleistung 2023 schrumpft um 0,4 Prozent

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023

Neue Steueranreize für Mietwohnungsbau beschlossen

Heute hat die Bundesregierung das Wachstumschancengesetz beschlossen. Das überarbeitete Steuerpaket kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB): „Die heute vom Bundeskabinett beschlossene degressive Afa von 6 Prozent für den Mietwohnungsbau ist ein erster guter Schritt. Positiv ist, dass sie bereits ab dem EH-55-Standard gilt und für genehmigte Projekte bereits ab dem 1. Oktober 2023 greift.“

30. August 2023

Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2023 stark gesunken

Im ersten Halbjahr 2023 wurde in Deutschland der Bau von 135 200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 27,2 Prozent oder 50 600 Baugenehmigungen weniger als im ersten Halbjahr 2022. Im Juni 2023 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen oder bestehenden Gebäuden gegenüber dem Vorjahresmonat um 28,5 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 8 700 Wohnungen auf 21 800 Wohnungen. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.

18. August 2023

Auftragseingänge im Wohnungsbau gehen weiter zurück

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Auftragseingänge im Wohnungsbau für Mai 2023 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe: „Leider ist keine Trendwende bei der Nachfrage im Wohnungsbau erkennbar. Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, das sind mehr als 30 Prozent. Bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau beträgt der Rückgang ebenfalls ein Drittel (minus 32 Prozent). Die Rückmeldungen aus den Unternehmen lassen eine Fortsetzung dieses Negativtrends in den kommenden Monaten erwarten.“

7. August 2023

LKW-Maut: Baugewerbe begrüßt Handwerkerausnahme

Das Bundeskabinett hat jüngst die mautrechtlichen Vorschriften geändert. Neu ist, dass Fahrzeuge des gewerblichen Güterkraftverkehrs ab 3,5 Tonnen in die LKW-Maut einbezogen werden. Ausgenommen davon bleiben die Fahrzeuge von Handwerksbetrieben ab 3,5 bis 7,5 Tonnen. „Richtig so!“, kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. „Wir haben immer gefordert, dass die Maut-Ausweitung nicht für Handwerkerfahrzeuge gelten darf, die Material zu Baustellen transportieren, damit es dort verbaut werden kann. So konnte eine Mehrbelastung des Handwerks verhindert werden.

7. Juli 2023

Bauder eröffnet Europas modernste Produktion für Kunststoff-Dachbahnen

Zusammen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnete Mark Bauder, einer der drei Bauder Geschäftsführer, jüngst Europas modernste Produktionsanlage für hochwertige Kunststoff-Dachbahnen in Schwepnitz. Über 60 Millionen Euro investiert das Stuttgarter Familienunternehmen in das Vorzeigewerk mit neuer PVC- sowie FPO-Anlage. Auf rund zehn Hektar Fläche entstanden über 20.000 Quadratmeter neue Produktionsgebäude, Lagerräume sowie großzügige Sozial- und Schulungsräume.

22. Juni 2023

ifo Institut: Deutlich weniger neue Wohnungen bis 2025

Das ifo Institut erwartet einen drastischen Rückgang beim Wohnungsbau in Deutschland. Berechnungen des Instituts zufolge werden 2023 rund 245.000 und nächstes Jahr 210.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden fertiggestellt, im Jahr 2025 sogar nur noch etwa 200.000 Wohneinheiten entstehen. „Der wichtigste Grund für den Rückgang ist die erhebliche Verteuerung der Finanzierung und der Bauleistungen. Zudem hat der Bund die Neubauförderung drastisch zurückgefahren und die Standards für den Neubau Anfang 2023 abermals verschärft“, sagt ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. 

16. Juni 2023