Starkes Brüderduo bringt Betrieb auf die Erfolgsspur
27. Mai 2021
Was sie anpacken, das machen sie richtig. Das ist so etwas wie das Motto und das Erfolgsgeheimnis des Betriebs Reh GmbH & Co. KG in Dreis bei Trier. Zwar machte sich Dachdeckermeister Heinz Reh 1995 zunächst allein selbstständig. Doch schon wenig später kam Bruder Paul als Zimmerermeister hinzu. „Von den Kunden war schon damals alles aus einer Hand gefragt. Da haben wir uns entschieden, den Betrieb zusammen zu machen“, erinnert sich Heinz Reh. So führt das Brüderduo bis heute das Geschäft erfolgreich, jeder verantwortlich für seinen Bereich, in dem er sich auskennt.
Der Patron ist immer dabei
Mittlerweile sind 15 Mitarbeiter im Boot – Dachdecker, Zimmerer und Klempner sowie Jessica Elsen, die das Büro leitet und die Chefs bei der Kundenbetreuung unterstützt. Die Brüder Reh haben mit Geduld, Spucke und Bodenständigkeit ihren Betrieb Schritt für Schritt aufgebaut und in der Region bekannt gemacht. Aufgrund ihrer sauberen, ehrlichen Arbeit und dem klaren, freundlichen Umgang mit den Kunden konnte der Betrieb so stark wachsen. „Die Arbeit ist immer mehr geworden, da haben wir dann mehr Leute gebraucht“, berichtet Paul Reh trocken.
Doch warum wollten immer mehr Privatleute den Betrieb beauftragen? „Wir sind immer besser geworden, deshalb gibt es mehr Anfragen“, sagt Paul Reh halb im Scherz. Und nachdem er kurz überlegt hat im Gespräch: „Den Kunden gefällt, dass wir mit aufs Dach gehen, auf die Baustellen. Bei uns arbeiten die Chefs selbst mit. Der Patron ist immer dabei, heißt es hier.“ Die Kunden könnten das Brüderduo immer direkt ansprechen, nicht nur die Mitarbeiter.
Holzrahmenbau: kleine Fabrik für die Vorfertigung
Reh als Betrieb ist ein Allrounder mit der Philosophie, alles aus einer Hand anzubieten und selbst im Betrieb vorzufertigen. „Wir arbeiten nicht mit Subunternehmern. Wenn wir was machen, dann richtig“, berichtet Heinz Reh. So stehen am Firmensitz in Dreis alle notwendigen Maschinen, wie etwa eine Abkantbank, um Bleche für die Klempnerarbeiten selbst vorbereiten zu können. Und für den Holzrahmenbau oder Dachstühle gibt es sogar eine eigene kleine Fabrik. „Wir haben die einzelnen Werktische, an denen nach und nach etwa die fertigen Häuserwände Gestalt annehmen“, sagt Paul Reh. Das ist eine gute Werbung für das schlüsselfertige Bauen im Holzrahmenbau. „Da kann man schon mal reingehen mit den Kunden und das zeigen. So etwas schafft auch Vertrauen.“
Zertifizierter Betrieb nach dem Gütezeichen RAL
Für Holzhausbau und Dachbau ist Reh von der Gütegemeinschaft Holzbau-Ausbau-Dachbau e.V. zertifiziert nach dem Gütezeichen RAL. Es zeigt den Kunden, dass Reh sich zu hoher Bauqualität bekennt, die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. „Wir führen so aus, wie gefordert, ohne Kompromisse“, sagt Paul Reh. Einmal im Jahr ist großes Antreten, wie es die Brüder nennen. Dann kommen die unabhängigen Prüfer in den Betrieb, um alle Abläufe zu kontrollieren.
Beim Materialeinkauf ist seit der Gründung die DEG Alles für das Dach eG erster Ansprechpartner. „Der Mitarbeiter vom Außendienst in Trier kam vorbei und hat sich vorgestellt. Wir sind dann immer mehr ins Geschäft reingewachsen. Es ist ein freundschaftliches Verhältnis entstanden“, berichtet Heinz Reh.
Aktuelles Flachdachprojekt über 10.000 Quadratmeter
Der Betrieb übernimmt vor allem Aufträge für Privatleute und dies in einem Umkreis von gerade einmal 50 bis 70 Kilometern. „Wir machen alles, was bei uns angefragt wird, alles, was zum Dach gehört“, sagt Heinz Reh. Dabei geht es um Sanierung, Neueindeckung, Holzrahmenbau oder auch Carports. Vereinzelt gibt es auch Kooperationen mit Architekten oder Hallenbauern. So entstand etwa ein aktueller Auftrag, ein Flachdachprojekt über 10.000 Quadratmeter. Fünf bis sechs Mann sind dort im Einsatz und fertigen ein Foliendach mit Wärmedämmung und Abdichtung. „Das ist auch die Entwicklung bei Privatkunden – früher Schiefer, dann viel Steildach, jetzt vermehrt Flachdach, etwa bei den Staffelgeschossen im Dachausbau“, berichtet Paul Reh.
Eigene Arbeitsstätte im nahen Luxemburg
In Einzelfällen geht es zudem in die Ferne. So etwa bei einem Ausflug nach Norwegen. „Wir waren da eine Woche für Bekannte und haben ein Ferienhaus aufgestellt, aus Spaß an der Freude. Ein- oder zweimal im Jahr gibt es ein Extraprojekt in Köln oder Bonn. „Wir haben seit 15 Jahren Kontakt mit einem Architekten, der macht exklusive Dächer und Wohnungen. Das sind für uns dann mal 14 Tage Abwechslung mit den Mitarbeitern inklusive gemütlicher gemeinsamer Abende“, erzählt Paul Reh. Im nahen Luxemburg hat der Betrieb eine eigene Arbeitsstätte mit Büro. Auch dort wird der eine oder andere Auftrag eingesammelt.
Brüderduo: sind keine hochgestochenen Menschen
Aktive Werbung ist dabei nicht so ihre Sache. Eine Homepage gibt es, auch ein Profil bei Facebook, aber: „Wir können nur schaffen“, sagt Heinz Reh. Was heißt nur, das ist schon eine Qualität. Neue Aufträge kommen über Mund-zu-Mund-Propaganda. „Oder die potenziellen Kunden kommen zu uns auf den Hof und sehen, da ist alles sauber und ordentlich in Büro und Lager.“ Die Qualität ist hoch, die Kunden sind sehr zufrieden, es gibt keine Reklamationen. „Wir sind keine hochgestochenen Menschen, wir sind umgänglich. Wir gehen auch gerne feiern und einen trinken. Leben ist nicht nur Arbeit“, erläutert Paul Reh. Die beiden haben gerne Freizeit, wenn auch im Moment weniger davon, weil so viel zu tun ist. Der Betrieb kann aktuell gar nicht so viele Aufträge annehmen, wie es Anfragen gibt.
Mitarbeitern die Arbeit so leicht wie möglich machen
Das Brüderduo kann auf ein junges, engagiertes Team zurückgreifen – ihre Basis für die gute Qualität. „Wir haben nur gelernte Kräfte, die wir regelmäßig weiterbilden. Und unsere Technik, also Maschinen und Werkzeug, ist auf dem neuesten Stand. Auf jeder Baustelle wird das Material per Kran aufs Dach gebracht“, erläutert Heinz Reh. „Wir wollen unseren Leuten die Arbeit so leicht wie möglich machen. Es soll kein unnötiges Schleppen mehr geben. Man muss die Jungs bei der Stange halten. Die sollen sich auf ihren Job konzentrieren können.“
Große Herausforderung: Nachfolger finden
Und was sind die nächsten Herausforderungen? „Wir wollen Nachfolger suchen, am besten einen Zimmerer und einen Dachdecker im Duo“, sagt Paul Reh. Den Zimmerermeister zu finden, ist das größte Problem. „Für die Nachfolge als Dachdecker haben wir Leute im Betrieb, die das machen könnten. Wir wollen natürlich noch einige Jahre arbeiten, aber wir müssen jetzt anfangen mit dem Thema“.
Das ist auch deshalb nötig, weil der Sohn von Heinz Reh beruflich andere Wege eingeschlagen hat und Paul Rehs Sohn noch zu jung ist für die Nachfolge. Also muss eine andere Lösung her. „Und der Nachfolger soll sich in Ruhe einarbeiten können, damit er es nicht so schwer hat.“ Sie sind sehr umgängliche Menschen, die Brüder Reh. Wer mit ihnen spricht, kann sich gut vorstellen, dass sein Dach bei ihnen in den besten Händen ist.
Sie interessieren sich für Betriebsportraits? Dann lesen Sie doch unsere Geschichte über die Dachdecker mit dem sprechenden Namen Dachwunder.