Boysen Zimmerei macht die Kunden glücklich
5. Juli 2022
Vater Jens und Sohn Jorne Boysen führen gemeinsam den Betrieb Boysen Zimmerei, in dem der menschliche Umgang im Mittelpunkt steht und neben Qualität und ständiger Entwicklung die Basis für den nachhaltigen Erfolg seit fast 70 Jahren ist.
Für den ersten Eindruck gibt es ja bekanntlich keine zweite Chance. Bei Boysen Zimmerei, Mitglied der DEG Alles für das Dach eG, wissen sie das. Wer den Firmensitz in Reinbek im Hamburger Speckgürtel betritt, trifft sofort auf freundliche, hilfsbereite Mitarbeiter. Und wenn Seniorchef Jens Boysen in den Besprechungsraum kommt, liegt ein Strahlen in seinem Gesicht. Die positive Ausstrahlung färbt sofort auf einen ab. Das gilt auch für seinen Sohn Jorne, der seit Anfang 2021 mit ihm gemeinsam die Geschäftsführung bildet. Es sind zwei Zimmermeister, die gerne mit Menschen zu tun haben. „Wir wollen die Kunden glücklich machen“, sagt denn auch Jens Boysen.
Stammkunden wollen immer die gleichen Gesellen
Das scheint gut zu funktionieren. Das Team von Boysen Zimmerei mit rund 35 Mitarbeitern ist bis Jahresende weitgehend ausgebucht mit Aufträgen. Und was schätzen die Kunden? „Wissen, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Qualität“, sagt Juniorchef Jorne Boysen. „Unser Anspruch verbindet individuelle Beratung und höchste Qualität mit stetiger Innovation und Zukunftsorientierung“, ergänzt Vater Jens. Hinzu kommt die Art und Weise, wie sich die Mitarbeiter auf den Baustellen präsentieren, vom Firmenfahrzeug, über die Kleidung bis zur Kommunikation. „Die Kunden freuen sich, wenn sie die Zunftkleidung sehen und freundlich begrüßt werden“, weiß Jens Boysen. Viele seien positiv überrascht, wie wertschätzend der Umgangston im Team ist. „Es gibt Stammkunden, die wollen immer die gleichen Gesellen haben.“
In die Lage des Kunden versetzen
Die Chefs leben das vor und erwarten dasselbe von ihrem Team. „Unsere Mitarbeiter sollen Verständnis für die Kunden entwickeln und sich in deren Lage versetzen. So eine Bauphase ist eben besonders für die Auftraggeber“, erzählt Jens Boysen. Wichtig ist für ihn auch, dass vor Ort die Gesellen selbst mit ihrer Kompetenz bei Fragen Rede und Antwort stehen. Da müsse nicht immer gleich einer der Chefs auflaufen. Im Gegenteil: Bei Boysen Zimmerei wird erwartet, dass die Bauleiter ihre Projekte in Eigenregie abwickeln – selbstständiges Arbeiten ist erwünscht.
Teams setzen sich Ziele für die Baustelle
Jeden Morgen vor Arbeitsbeginn geht es darum, dass sich die Teams Ziele setzen, was sie an diesem Tag auf der Baustelle erreichen wollen. Gerade auch deshalb, damit sie mit dem guten Gefühl, etwas geschafft zu haben, in den Feierabend gehen können – oft genug noch zusätzlich mit einem Lob des Kunden. Bei Boysen Zimmerei denken die Mitarbeiter mit. Sie schauen auf den Baustellen darauf, ob etwa ein zusätzliches Fenster dem Kunden nicht noch einen Mehrwert bieten könnte. „Die Gesellen sind bei uns auch ein wenig Verkäufer“, so Jens Boysen.
So ist es ein Geben und Nehmen zwischen den beiden Chefs und den Mitarbeitern. „Wir stellen alles an Maschinen, Werkzeug und Ausrüstung zur Verfügung, was unsere Leute auf den Baustellen so brauchen. Und diese können im Gegenzug jederzeit Ideen einbringen, was sie noch benötigen, um beste Arbeit abzuliefern.“ Die Mitarbeiter wissen zudem, dass die Chefs immer ein offenes Ohr für sie haben, auch bei privaten Themen. „Das Team ist wichtig, Erfolg geht nur zusammen“, erklärt Jorne Boysen.
Boysen Zimmerei: Kunden kommen längst von alleine
Weil Service und Qualität so gut sind, kommen die Kunden inzwischen von alleine. „Als ich vor 40 Jahren bei meinem Vater und Gründer Christoph Boysen einstieg, war das noch anders. Da lief das meiste Geschäft über Architekten und öffentliche Ausschreibungen“, erinnert sich Jens Boysen. Heute geht vieles über Erfahrungsberichte und Empfehlung. Zudem schauen sich potenzielle Kunden oftmals die aktuellen Baustellen der Zimmerei an. Eine gute Visitenkarte ist zudem die modern gestaltete Homepage – auch für neue Auszubildende.
Sehr guter Zulauf an Lehrlingen
In Sachen Lehrlinge gibt es sogar ohne Werbung einen sehr guten Zulauf, sowohl aus Hamburg als auch aus Schleswig-Holstein. „Fünf neue starten ab August, drei Azubis lernen aus, zwei werden wir übernehmen“, sagt Jens Boysen. Dabei sind die Lehrlinge vom Werdegang her bunt gemischt und nicht nur die sonst üblichen Haupt- oder vielleicht noch Realschüler. „Wir haben Abiturienten, Studienabbrecher oder auch Quereinsteiger, die raus aus dem Büro und praktisch arbeiten wollen“, berichtet Boysen weiter.
Bei Boysen Zimmerei können Azubis viel lernen
Doch warum kommen die alle von alleine? „Wir haben einen guten Ruf als vernünftige Ausbilder. Bei uns gibt es ganz verschiedene Projekte, die Jungs können viel lernen“, sagt der Seniorchef. Und Jorne Boysen fügt hinzu: „Ich habe damals in meiner Lehre bei einem Betrieb in der Region nicht so viel Unterschiedliches gelernt.“ Besonders ist bei Boysen Zimmerei, wie sie die Ausbildung auf den Baustellen angehen. „Wir lassen die Azubis machen und Verantwortung übernehmen. Die Gesellen sollen dann auch mal in die zweite Reihe rücken. Das dauert dann zwar etwas länger, ist aber sehr hilfreich. Denn gleich ausprobieren gehört zum Lernen und Fehler prägen sich ein“, meint der Seniorchef.
Nachwuchskräfte für den Betrieb begeistern
Das Thema Fachkräfte ausbilden und halten ist für die beiden Chefs zentral für eine erfolgreiche Zukunft der Zimmerei. „Die Frage ist: Wie können wir junge Menschen so begeistern, dass sie bei uns bleiben. Das beschäftigt uns beide sehr“, sagt Jens Boysen. Da hilft es, dass mit Jorne Boysen jetzt auch ein junger Chef mit im Boot ist, der allein vom Alter her leichter mit den Azubis kommunizieren kann, der mit seinen 26 Jahren näher dran ist an der Lebenswelt des Nachwuchses.
„Die Interessen die Jugendlichen sind heute extrem vielfältig, wir wollen ihnen eine sehr gute Ausbildung bieten und Sicherheit geben“, erläutert Jorne Boysen. Und in der Kommunikation gehe es mehr um Augenhöhe, nicht so sehr um Azubi und Chef. Weiterbildung sei selbstverständlich und ein Aufstieg im Betrieb möglich. „Wir brauchen auch Häuptlinge“, sagt Vater Jens Boysen. Junge Gesellen bekommen bereits früh einen eigenen Transporter für die Baustellen.
Seniorchef möchte noch lange arbeiten
Weitergeben wollen die beiden aber auch die eigene Begeisterung für den Beruf des Zimmerers. „Die Lebendigkeit und Vielseitigkeit der Aufgaben macht die Arbeit so befriedigend. Jede Baustelle ist anders. Wir machen Holzbau und Bauen im Bestand. Da ist so viel zu erleben“, so der 60-jährige Jens Boysen, der sich gut vorstellen kann, auch mit 70 Jahren noch im Betrieb zu arbeiten. „Wenn mein Sohn mich so lange aushält“, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. Die beiden ergänzen sich sehr gut. Vater Jens bringt sein Know-how und seine Erfahrung ein, Sohn Jorne neue Ideen. „Die Zusammenarbeit macht richtig Spaß. Ich kann viel lernen und mein Vater lässt mich auch machen. Vertrauen ist da die Basis“, sagt Jorne Boysen.
Zentrales Geschäftsfeld Holzrahmenbau
Eines der beiden zentralen Geschäftsfelder ist der Holzrahmenbau. Hier stellt der Boysen Zimmerei die großen Wand- und Deckenelemente in eigener Vorfertigung her. „Es hat sich ausgezahlt, dass wir uns nach der Wiedervereinigung entschieden haben, unsere Räumlichkeiten dafür zu nutzen“, sagt Jens Boysen. Im Gegenzug war klar, dass der Abbund an externe Dienstleister vergeben wird. Für beides hätte der Platz nicht ausgereicht.
Jüngst hat der Betrieb in Reinbek für den Verein Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit direkt neben deren Sozialstation ein Beratungszentrum mit knapp 1000 Quadratmetern über drei Etagen errichtet. Nach zwölfwöchiger Vorfertigungszeit der Decken- und Wandelemente und dem Transport mit dem firmeneigenen Tieflader wurde das Gebäude in gerade einmal drei Wochen errichtet. „Bei Holzbau sind wir zwar nicht Generalunternehmer, aber bieten die Projekte dennoch mit unseren langjährigen Partnerbetrieben komplett aus einer Hand an – bei Bedarf auch mit PV-Anlage oder Begrünung auf dem Dach“, sagt Jens Boysen.
Zweites Standbein Bauen im Bestand
Das zweite zentrale Geschäftsfeld ist das Bauen im Bestand mit Dachaufstockung, Dachfenstern, Dachgauben oder Anbauten. „Es ist auch das Thema mehr Licht im Gebäude“, sagt der Seniorchef. Dabei gibt es eine enge Kooperation mit Velux. „Wir machen da rund 150 Dachfenster pro Jahr, alle möglichen Modelle, etwa zuletzt ein Modular Skylight für Flachdach“, fügt der Juniorchef hinzu. In Sachen Hersteller und Bedachungsfachhandel setzen beide auf verlässliche und vertrauensvolle Partnerschaften. „So halten wir das auch mit der DEG-Niederlassung Hamburg Ost, die ja nur einen Kilometer entfernt liegt“, sagt Jens Boysen. Manchmal fährt gleich mehrmals am Tag ein DEG-Laster vor, um Material zu liefern, auch in schwierigen Zeiten wie jetzt.
Dachaufstockung im Zentrum von Hamburg
Ein gutes Beispiel für Wohnraumerweiterung ist eine Dachaufstockung im Zentrum von Hamburg. Dort hat Boysen eine moderate Dacherhöhung vorgenommen, die im Straßenbild nicht aus dem Rahmen fällt. Nach dem Abriss des Bestandsdaches und der alten Dachbodenräume entstand in Holzrahmenbauweise ein neues Dachgeschoss mit sichtbarem Dachtragwerk. Zwei lichtdurchflutete Wohneinheiten mit zusammen 220 Quadratmetern sind dabei entstanden – made by Boysen Zimmerei.
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