Dachdecker Tarek Legat: Ein Jahr als Mister Handwerk
6. Juni 2024
Es ist ein aufregendes Jahr, auf das Tarek Legat zurückblickt. Kurz nach seiner Wahl zum Mister Handwerk des Jahres 2023 wurde der Dachdeckermeister auch noch zum Botschafter des Coburger Landes ernannt, startete zu einer mehrmonatigen Work-and-Travel-Reise nach Kanada und gründete schließlich sein eigenes Unternehmen. „Das war schon alles ganz schön turbulent“, sagt der 26-Jährige rückblickend. „Ich habe ganz viel Positives erlebt. Aber auch viel Auf und Ab.“
Große Freude und ein bisschen Stolz
An den Moment vor gut einem Jahr, als er im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München zum Mister Handwerk 2023 gekürt wurde, kann sich Tarek Legat noch genau erinnern. „Das war total verrückt“, erzählt er. „Ich stand da und konnte gar nicht glauben, dass tatsächlich mein Name aufgerufen wurde.“ Entsprechend groß sei die Freude gewesen – zumal er im Vorfeld viel Arbeit in die Bewerbung gesteckt habe. „So richtig realisiert habe ich das alles erst später, als ich nach Coburg zurückkam. Da habe ich dann gemerkt, dass ich schon auch ein bisschen stolz auf meinen Erfolg bin.“
Über Nacht bekannt
Zurück in seiner Heimat, ging der Trubel so richtig los. Aus dem jungen Dachdeckermeister, der damals noch im väterlichen Familienbetrieb arbeitete, war über Nacht eine gefragte Person geworden. Durch die mediale Berichterstattung wurde Tarek Legat plötzlich auf der Straße von Fremden erkannt und als Mister Handwerk begrüßt. Das sei anfangs durchaus gewöhnungsbedürftig gewesen: „Aber irgendwie auch cool, dass das so viele mitbekommen haben.“ Noch während der Preisverleihung hatte er sich vorgenommen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit positive Werbung für das Handwerk machen zu wollen. Und Gelegenheiten sollte es in den folgenden Monaten reichlich geben.
Viele Einladungen und neue Bekanntschaften
Einladungen zu den unterschiedlichsten Events, Abendveranstaltungen, Berufsmessen, dazu Interviewanfragen von regionalen Medien und Fachpublikationen: Es gab eine Menge zu tun für den 26-Jährigen. „Ich habe mir immer wieder die Zeit genommen, über mich und meinen Beruf zu sprechen“, berichtet Tarek Legat. Dabei sei es ihm vor allem um die gute Sache gegangen: „Jeder Handwerker weiß, dass wir viel zu wenig Wertschätzung bekommen für das, was wir täglich leisten. Ich wollte meinen Beitrag leisten, das Handwerk in ein neues Licht zu stellen und junge Leute zu begeistern.“ Positiver Nebeneffekt: In seiner Funktion als Mister Handwerk lernte er auch viele interessante Menschen kennen. Zu manchen hat er bis heute Kontakt – zum Beispiel zum Zimmerer auf Insta, Remo Klinger, oder zur Tischlerin Isabelle Vivianne. „Das ist ein großes Netzwerk, das man da knüpft“, sagt er.
Botschafter des Coburger Landes
Besonders gefreut hat es Tarek Legat, dass ihn seine Heimatstadt direkt im Anschluss an die Wahl zum Mister Handwerk zum Botschafter des Coburger Landes ernannt hat. Seine Aufgabe in dieser Funktion: nicht nur das Handwerk, sondern auch die Region Coburg nach außen zu vertreten. Vor ihm hatten erst fünf weitere Menschen diesen Ehrentitel erhalten. „Das war eine Riesenauszeichnung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte“, berichtet er. Ehrensache, dass er zusagte, bei jeder sich bietenden Gelegenheit also nicht nur vom Handwerk, sondern auch von seiner Heimatregion zu erzählen.
Weg über Kanada zum eigenen Betrieb
Doch das war noch lange nicht alles, was den 26-Jährigen in den vergangenen Monaten beschäftigt hat. Neben seinen repräsentativen Aufgaben arbeitete er auch intensiv an der eigenen Zukunft. „Kurz nach der Wahl zum Mister Handwerk 2023 habe ich mich für einen persönlichen Neuanfang entschieden“, erzählt er. „Ich habe unseren Familienbetrieb verlassen, weil ich mich selbst beweisen und mein eigenes Ding machen wollte.“ Auf der Suche nach Klarheit reiste Tarek Legat zunächst für mehrere Monate nach Kanada, wo er als Handwerker arbeitete und andere Arbeitsweisen kennenlernte. „Ich wollte mich und meine Träume neu finden. Als ich dort war, wurde mir klar: Ich möchte meinen eigenen Betrieb gründen und mein eigener Chef sein.“
Erfolgreicher Start in die Selbstständigkeit
Und auch das hat er geschafft. Seit Anfang dieses Jahres ist er Inhaber von Dachwerk Legat und bietet mit seinem Betrieb als klassischer Allrounder alle Arbeiten rund ums Dach an. Sein Material bezieht er dabei von der DEG Alles für das Dach eG. Weil der Start nach seiner eigenen Aussage „überragend“ verlief, konnte er schon nach kurzer Zeit zwei weitere Dachdecker fest einstellen. Und auch wenn er anfangs nicht damit gerechnet hatte, wie viel Büroarbeit mit der Gründung und Leitung eines Betriebs verbunden ist: Die Entscheidung für die Selbstständigkeit sei für ihn absolut richtig gewesen. Tarek Legat: „Ich profitiere von meiner langjährigen Erfahrung – aber darüber hinaus auch von meinem Titel Mister Handwerk und der Bekanntheit, die damit verbunden war und ist.“
Viele neue Erfahrungen
Sein Fazit nach einem Jahr als Mister Handwerk: „Absolut positiv“, betont Tarek Legat. „Das war eine mega aufregende Zeit, in der ich definitiv meinen Horizont erweitert habe.“ Zwar sei das zurückliegende Jahr nicht das einfachste für ihn gewesen: „Aber ich habe immer mein Bestes gegeben. Und viele haben mir gesagt, dass ich stolz sein kann auf das, was ich erreicht habe.“ Unter anderem nehme er aus dieser Zeit für sich mit, viele neue Erfahrungen gesammelt zu haben und als Persönlichkeit gewachsen zu sein. „Am Anfang war ich noch etwas schüchtern“, erinnert er sich, „aber jetzt habe ich kein Problem mehr damit, vor vielen Menschen zu reden.“
Die Aussichten sind gut
Dass er ein durchaus extrovertierter Typ ist, wird auch daran deutlich, dass er die sozialen Medien aktiv bespielt. So hält er nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Instagram seine Follower regelmäßig darüber auf dem Laufenden, was in seinem (Berufs-)Leben so passiert. „Durch meine Auftritte als Mister Handwerk habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit mit der Kamera viel Spaß macht“, sagt Tarek Legat. „Darum möchte ich künftig in den sozialen Medien noch aktiver werden.“ Darüber hinaus laufen aktuell zwei oder drei größere Medienprojekte, über die er allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen kann. Aber so viel sei klar, meint er voller Überzeugung: „Ich erwarte noch viel von diesem Jahr.“
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