Beste Chancen für Dachdecker als Klimahandwerker
ZVDH-Pressesprecherin Claudia Büttner präsentiert am Messe-stand ein Miniatur-Holzhaus mit Gründach und PV-Anlage.

Beste Chancen für Dachdecker als Klimahandwerker

11. April 2023

 · Knut Köstergarten

Die Zeit ist reif für die Dachdecker, ihr Handwerk als einen angesagten Beruf für Jugendliche und Fachkräfte gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf der Internationalen Handwerksmesse in München wurden jüngst auf Einladung des Bundeswirtschaftsministeriums an einem gemeinsamen Stand mit den Elektrikern PV-Anlagen in Anwesenheit von Minister Robert Habeck (Grüne) vorgeführt. Und sogar die Bewegung Fridays for Future zeigt Interesse an Gespräch und Kooperation. Klimahandwerker sind angesagt.

Bild von Robert Habeck und Dirk Bollwerk am PV-Stand
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erprobt den Einbau einer PV-Anlage, rechts ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk. (Foto und Titelbild: ZVDH/IHM)

Klappern gehört sich für Klimahandwerker

Klappern gehört zum Handwerk – sollte man denken. Doch trotz zahlreicher Aktivitäten auf Ebene der Verbände scheint bei vielen Dachdeckerbetrieben noch nicht wirklich angekommen zu sein, welche Chancen Klimaschutz und Energiewende ihnen über die vielen Aufträge hinaus bieten. Es sind vor allem die jungen Menschen, die sich mit den Folgen des Klimawandels für ihr Leben und das ihrer zukünftigen Kinder konfrontiert sehen. Und viele von ihnen wollen das nicht länger hinnehmen, wollen selbst ihren Teil zu einem gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit auf allen Ebenen beitragen.

„Demonstrieren ist gut, installieren ist besser“

Dass junge Menschen dies als Dachdecker tun könnten, wissen aber noch zu wenige von ihnen. Der ehemalige Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, brachte es auf die Formel „demonstrieren ist gut, installieren ist besser“. Energetische Sanierung von Dach und Fassade, PV-Anlagen und Gründächer – Dachdecker sind Klimaschützer, wie es der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), Dirk Bollwerk, auf den Punkt brachte. Doch die Botschaft Klimahandwerker kommt nur an, wenn jeder einzelne Betrieb sie aktiv und mit Selbstvertrauen nach außen trägt. Es gilt, diese historisch bislang einmalige Chance für ein neues, angesagtes Image zu nutzen, gerade auch in Hinblick auf den Fachkräftemangel, der sich bis 2030 mit dem Ausscheiden vieler erfahrener Gesellen in die Rente noch verschärfen wird.

Bild von Hans Peter Wollseifer
Der vormalige ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer hat bereits den Dialog mit Fridays for Future aufgenommen. (Foto: ZDH/Boris Trenkel)

Rückgang bei Azubis im ersten Lehrjahr

So zeigt ein Blick auf die aktuelle Entwicklung der Ausbildungszahlen im Dachhandwerk, dass die Gewinnung von Lehrlingen kein Selbstläufer ist. Erstmals seit fünf Jahren gibt es wieder einen Rückgang bei den Azubis im ersten Lehrjahr um 5,49 Prozent. „Das ist nicht so erfreulich“, sagt denn auch Rolf Fuhrmann, beim ZVDH verantwortlich für den Bereich Berufsbildung und Geschäftsführer des BBZ Mayen. „Zuvor in Coronazeiten haben wir noch profitiert gegenüber anderen Branchen und uns als krisenfester Beruf gezeigt. Doch dieser Effekt lässt jetzt wieder nach und der demografische Wandel spiegelt sich in den aktuellen Zahlen wider.“

Bild von Rolf Fuhrmann
Rolf Fuhrmann, beim ZVDH verantwortlich für den Bereich Berufsbildung. (Foto: ZVDH)

Immerhin mehr weibliche Azubis

Fuhrmann ist überzeugt, dass die meisten Betriebe größten Wert auf das Thema Ausbildung legen. „Das Engagement ist da, aber zugleich nur eine gewisse Auswahl an Bewerbern auf dem Markt.“ Erfreulich ist immerhin, dass die Zahl der weiblichen Azubis weiter ansteigt, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. Es sind jetzt 265, was einem Anstieg um 27,4 Prozent entspricht. Für Fuhrmann stellt sich nach dem aktuellen Rückgang die Frage, ob daraus ein Trend wird oder es doch wieder nach oben geht mit den Ausbildungszahlen.

Trommeln für Klimahandwerker

Auf der Internationalen Handwerksmesse trommelte der ZVDH auf jeden Fall für den Dachdecker als Klimahandwerker. Gemeinsam mit dem Bundesverband der Elektriker (ZVEH) und den zugehörigen Landesverbänden und Innungen war der ZVDH auch auf der Sonder- und Aktionsschau „Young Generation“ vertreten, um die beiden Berufsbilder vorzustellen. In Rheinland-Pfalz startet aktuell die Kampagne „#Klimahandwerk“, mit der das Wirtschaftsministerium und die Handwerkskammern junge Leute begeistern wollen. Nach dem Motto: Aktiv das Klima schützen über die Berufswahl.

Bild von Klimahandwerk-Kampagne
Imagefilm Klimahandwerk: Miriam Dorny und ihr Chef Michael Ludes installieren eine PV-Anlage. (Foto: AG Handwerkskammern Rheinland-Pfalz)

Junge Menschen als Klimahandwerker gewinnen

„Das Klimahandwerk ist spannend, mit Drohne und Tablet technisch hoch innovativ und der Schlüssel für das Gelingen der Energiewende“, erklärte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) vor rund 600 Gästen aus Politik und Handwerk auf der Startveranstaltung. Es sei jetzt entscheidend, junge Leute zu gewinnen, die nicht nur für eine Klimawende demonstrieren, „sondern die im Handwerk mit anpacken und somit Klimaschutz hauptberuflich betreiben.“ Dafür würden die Betriebe ausreichend Klimahandwerker als Fachkräfte benötigen.

Coole Kampagne des Handwerks in Rheinland-Pfalz

Die Kampagne läuft seit Februar auf den Instagram-Kanälen aller vier Handwerkskammern von Rheinland-Pfalz, also dort, wo man die Jugendlichen erreicht. Außerdem wird es Veranstaltungen zum Klimahandwerk in den vier Kammerbezirken geben. Die Kampagne will das ganze Jahr über anhand von Beispielen erzählen, warum Klimahandwerk begeistert, warum sich junge Leute dafür entscheiden, was sie in den Berufen eigentlich genau machen, welche Chancen es dabei gibt und warum Frauen im Klimahandwerk genau richtig sind. 

Bild von Klimahandwerk-Kampagne
Dachdeckermeisterin Miriam Dorny ist ein Gesicht der Kampagne Klimahandwerk in Rheinland-Pfalz. (Foto: AG Handwerkskammern Rheinland-Pfalz)

Dachdeckermeister Kurt Krautscheid, Präsident der Handwerkskammer Koblenz, bezeichnete die Kooperation „#Klimahandwerk“ als „erstklassige Chance für das Handwerk, für die Umwelt und für das Land. Wir brauchen dafür junge Menschen, die eine handwerkliche Ausbildung machen und uns als Fachkräfte bei der Umsetzung der Energie- und Klimawende unterstützen.“ Aktiver Klimaschutz lasse sich auch über eine gezielte Berufswahl verwirklichen. „Wir wollen mehr junge Menschen als Klimahandwerker gewinnen. Berufe und Möglichkeiten sind da und wir punkten mit einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“

Unerwartete Verbündete: Fridays for Future

Dass die Politik das Thema Klimahandwerker gemeinsam mit den Handwerksverbänden forciert, liegt ja noch auf der Hand. Doch eine positive Verbindung zur Bewegung Fridays for Future ist dann doch eine Überraschung. Andererseits sucht auch diese Jugendbewegung nach Verbündeten und es gibt eben Anknüpfungspunkte. So wurde etwa ZVDH-Pressesprecherin Claudia Büttner von den Parents for Future gebeten, in deren Newsletter einmal das Berufsbild Dachdecker vorzustellen. Büttner sieht das als Chance, denn bei der Berufswahl hätten die Eltern oft noch einen entscheidenden Einfluss.

Bild von Holger Schannecke
ZDH-Geschäftsführer Holger Schwannecke will mit Fridays for Future im Gespräch bleiben über Energieeffizienz und Innenstadtentwicklung. (Foto: Boris Trenkel)

Auch Holger ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke blickt im Podcast „ZVDH Aktuell“ gerne auf die ersten Gespräche mit Fridays for Future zurück. Der Dialog solle fortgesetzt werden, weil beide Seiten festgestellt hätten, dass sie in konkreten Bereichen mit ihren Positionen „relativ nah“ beieinander seien. Hierzu zähle die jahrelange bundesweite Vernachlässigung der beruflichen Bildung. Im Podcast zeichnet Schwannecke den weiteren Weg vor: Beide Seiten wollen Themen wie Energieeffizienz und Innenstadtentwicklung voranbringen.

Klimarelevanter Schlüsselberuf

ZVDH-Sprecherin Claudia Büttner hebt vor diesem Hintergrund einmal mehr die Bedeutung des Dachdeckerhandwerks als klimarelevanter Schlüsselberuf hervor. Wer nämlich den Gebäuden und ihren Bauherren im wahrsten Sinne des Wortes aufs Dach steigt, muss nicht nur Balken und Latten fachgerecht vernageln und Dachpfannen verlegen. Zum Beruf gehört viel mehr: die Dämmung der obersten Geschossdecke, der Dächer und der Fassaden sowie der Fenstertausch oder -einbau im Dach. Und für die Energiewende besonders wichtig: die Installation von Photovoltaikanlagen.

Hier arbeite man gewerkeübergreifend. Deshalb seien der ZVDH und der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) zusammengerückt, um eine fachgerechte Umsetzung der PV-Strategie auf Deutschlands Dächern sicherzustellen und den aktuellen PV-Hochlauf zu unterstützen. So wolle man in den Bereichen Kompetenz, Fachtechnik und Weiterbildung künftig enger zusammenarbeiten, erklärt Büttner.

Bild von PV-Anlage auf dem Dach
Im Photovoltaik-Boom ist die Weiterbildung zum PV-Manager stark nachgefragt bei den Dachdeckern.

Große Nachfrage: Weiterbildung PV-Manager

Um dem Bedarf gerecht zu werden, sei die entsprechende Qualifizierung notwendig. „Eine Ausbildung im dualen System ist durch nichts zu ersetzen, wenn man die Klimawende nachhaltig bauen will. Solartechniker kann man nicht einfach in einem Schnellkurs qualifizieren, insbesondere nicht bei Indach PV-Anlagen. Daher ist die Bündelung der Fachexpertise aus beiden Gewerken unabdingbar“, führt Büttner aus. Deshalb wird auch in Sachen Qualifizierung zum ZVDH-zertifizierten PV-Manager im Dachdeckerhandwerk Gas gegeben. Bis zum Frühjahr 2023 sollen es rund 1000 Betriebsinhaber und Fachkräfte sein, bis Ende des Jahres voraussichtlich 2000, die den PV-Manager absolviert haben.

Ausbildung zum Klimahandwerker attraktiver machen

Spätestens hier schließt sich der Kreis zur Zusammenarbeit mit Fridays for Future. „Um die Energie- und Wärmewende umzusetzen, sind wir jetzt auf zahlreiche ExpertInnen in handwerklichen Berufen angewiesen. Die Politik muss den Fachkräftemangel in Angriff nehmen und sich für eine Attraktivierung der handwerklichen Ausbildung in klimarelevanten Berufen einsetzen. Es ist längst alles gesagt – Klimaschutz muss jetzt praktisch umgesetzt werden“, zitierte die Deutsche Handwerkszeitung (DHZ) in ihrer Juliausgabe 2022 Pauline Brünger, Sprecherin von Fridays for Future.

Bild von Habeck und Wollseifer
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck diskutiert mit dem vormaligen ZDH-Präsidenten Hans Peter Wollseifer. (Foto: ZDH)

Der Anlass: Brünger, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Hans Peter Wollseifer diskutierten im vergangenen Jahr über das Thema Handwerk und Klimaschutz. Es sei aus Sicht des Handwerks schlau, sich als Macher der Energiewende in den Mittelpunkt zu rücken und auf die sinnstiftenden Tätigkeiten im Handwerk zu verweisen, zitiert die DHZ Minister Habeck. Besser lässt es sich kaum formulieren. Jetzt ist es an den Dachdeckern vor Ort, die Chance zu ergreifen und sich offensiv als Klimahandwerker zu präsentieren.

Sie interessieren sich für das Thema Dachdecker als Klimahandwerker? Dann lesen Sie unsere Story über ein Einkaufszentrum in Holzbauweise.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Marketing

Wo Schiefer-Ornamente zu Kunst werden

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Valentin Bremer gewinnt German Craft Skills 2024 der Dachdecker

Der Sieger der German Craft Skills 2024 Valentin Bremer kommt aus Hessen und hat von 200 möglichen Punkten 178,70 erreicht. Den zweiten Platz belegte John Seltmann aus Sachsen, Dritter wurde Linus Esseln, der Landessieger aus Rheinland-Pfalz. Bremer und Seltmann haben sich für die 30. IFD-Weltmeisterschaft junger DachdeckerInnen im Jahr 2026 qualifiziert. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihr Handwerk begeistern“, erklärte ZVDH-Vizepräsident Jan Voges, der als Zuschauer vor Ort war.

30. Oktober 2024

Georg Harrasser wird neuer Geschäftsführer bei Nelskamp

Georg Harrasser übernimmt ab November 2024 die Geschäftsführung der Dachziegelwerke Nelskamp. Der 58-jährige Maschinenbauingenieur ist ein alter Bekannter in der Bedachungsbranche. Nach mehr als 25 Jahren bei der BMI Group war Harrasser zuletzt als Präsident bei der Carlisle Construction Materials Europe tätig. Er folgt auf Heiner Nelskamp, der im Mai 2024 als Geschäftsführer in Rente gegangen ist. „Nelskamp ist ein bekannter Name und wird als ein führender Hersteller von Dacheindeckungsmaterial in Deutschland sehr geschätzt. Der Ausbau des deutschen sowie internationalen Geschäfts ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Harrasser.

17. September 2024

A. Ewald Kreuzer wird Ehren-Landesinnungsmeister der bayerischen Dachdecker

Nach Abschluss der Neuwahlen der Vorstandschaft auf dem jüngsten Landesverbandstag der bayerischen Dachdecker stellte der neu gewählte Landesinnungsmeister Mario Kunzendorf den Antrag, A. Ewald Kreuzer für seine herausragenden Verdienste während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Landesinnungsmeister zum Ehren-Landesinnungsmeister zu ernennen. Kunzendorf bekräftigte die Aussage von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, dass mit der Zeit von Kreuzer als Landesinnungsmeister eine „Ära“ zu Ende gehe und ergänzte, dass dieser Begriff selten treffender hätte sein können.

18. Juli 2024

ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum für 2024

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

20. Juni 2024

17 Prozent weniger Baugenehmigungen im April 2024 als im Vorjahr

Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

18. Juni 2024

Bundesweite Zoll-Razzia gegen Ring von Dachdecker-Betrügern

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist mit einer Großrazzia unter anderem im Raum Osnabrück und Leer gegen ein illegales Netzwerk sogenannter fliegender Dachdecker vorgegangen. Bei den Ermittlungen gegen Dachdecker-Betrüger geht es unter anderem um den Vorwurf Schwarzarbeit. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück vollstreckten in einer Razzia 590 Zollbeamte mehr als hundert Durchsuchungsbeschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. Außerdem unterstützten Spezialkräfte der Polizei die Durchsuchungen von Wohnungen und Gebäuden. Es wurden laut Staatsanwaltschaft Arrestbeschlüsse in Höhe von mehr als 800 000 Euro erwirkt. Es seien deshalb umfangreiche Vermögenswerte in bar sichergestellt worden.

4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen. Das gilt auch für die Umsätze, die sich sogar um 2 Prozent erhöhten. Der Auftragseingang nahm im Hochbau um 0,5 und im Tiefbau um 2,9 Prozent zu. Auch gegenüber dem Februar 2023 gibt es eine Steigerung um 0,9 Prozent.

25. April 2024

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024