Dachdecker Handschuh macht jetzt auch Holzbau
Bild von Mitarbeitern der Dachdeckerei Handschuh

Dachdecker Handschuh macht jetzt auch Holzbau

2. November 2023

 · Harald Friedrich

In Deutschland gibt es etwa 20 000 Bauvorschriften in 16 Landesbauordnungen und 3000 DIN-Normen für das Bauwesen. Kein Wunder, dass Bauherren sich innigst wünschen, möglichst viele Bereiche ihres Bauvorhabens in eine Hand vergeben zu können.

Den Bauherren (und der Baudame) kann geholfen werden – bei Handschuh Dachdecker – Spengler – Zimmerer im unterfränkischen Schweinfurt, Mitgliedsbetrieb der Dachdecker-Einkauf Süd eG. Vielen ist das Unternehmen noch besser bekannt unter der vorherigen Firmierung Handschuh-Bedachungen. „Wir haben mehr zu bieten, als nur Dächer einzudecken“, erklärt Prokurist Pascal Weissenseel im Gespräch mit DACH\LIVE. „Gerade nachdem wir bei uns nun auch den Holzbau als eigenen Geschäftsbereich etabliert haben.“

Bild von Mitarbeitern der Dachdeckerei Handschuh
Eine komplette Aufstockung um eine Etage inklusive Dachstuhl und Eindeckung. (Alle Fotos: Handschuh)

Neue Multifunktionshalle für den Holzbau

Sichtbar ist dieser Bereich auch mit seiner 2023 fertiggestellten Multifunktionshalle auf dem Schweinfurter Betriebsgelände. „Mit dieser Halle konnten wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, freut sich Weissenseel. Zum einen ist das rund 28 x 16 Meter große neue Gebäude natürlich die Werkstatt und Abbundhalle für die inzwischen neun Holz-Spezialisten im Team, darunter drei Meister. Den Neubau errichtete Handschuh in nur einem Jahr in Eigenregie, bis auf die Stahlkonstruktion und die Bodenplatte. Er löste das zuvor hilfsweise gebaute Provisorium ab.

Bild von der neuen Halle von Dachdecker Handschuh
Die neue Multifunktionshalle mit dem neuen Firmennamen.

Festhalle für Betriebsveranstaltungen

Die neue Halle ist gleichzeitig auch Versammlungsort und Festhalle für die schon legendären Weihnachts- und Betriebsveranstaltungen für das inzwischen auf 118 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsene Handschuh-Team. Und zu guter Letzt ist das neue Gebäude auch das Bauleiter- und Zimmererbüro von Handschuh Dachdecker – Spengler – Zimmerer. „Natürlich sind wir in allen drei Gewerken Innungsmitglied“, betont Pascal Weissenseel.

Bild von Festhalle im Bau
Dachstuhl und Wände stehen schon bei der Dachaufstockung.

Dach aus einer Hand inklusive Holzbau

Der Umgang mit dem nachhaltigen Werkstoff Holz selbst ist natürlich kein Neuland für den Betrieb. Vor über zehn Jahren wurde dieser Bereich durch den Eintritt eines Poliers und Hochbautechnikers ins Leben gerufen und seitdem stetig ausgebaut. Verstärkt wird das Holz-Team inzwischen von drei Zimmerermeistern. Mit dem Aufbau des Geschäftsfelds Holz folgten die Schweinfurter Dachdecker dem wachsenden Nachfragedruck der Kunden nach dem „Dach aus einer Hand“. 

Bild von Mitarbeiter auf dem Dach
im Holz-Team von Handschuh arbeiten inzwischen auch drei Zimmerermeister.

Kunden wollen keine Gewerke selbst koordinieren

Ob es um das neue Dach inklusive Dachstuhl, die Sanierung eines bestehenden Daches, die Restaurierung denkmalgeschützter Dächer oder den Kundenwunsch nach einer Gaube ging: Auf die Terminkoordination der einzelnen Gewerke hatten Bauherren zunehmend keine Lust mehr – ebenso wenig auf gegenseitige Schuldzuweisungen („da können wir nichts machen – das war das Vorgewerk“). 

Bild von Baustelle von Dachdecker Handschuh
Das Team baute eine alte Scheune zu Wohnraum um und setzte Dachgauben ein.

Mehr größere Holzprojekte

„Wir können in Handarbeit Individuallösungen mit und für unsere Kunden erarbeiten und erstellen – von der Dachunterkonstruktion bis zur Eindeckung, den inneren Ständerwänden und der Fassadenbekleidung“, berichtet Weissenseel nicht ohne Stolz. Das neue Portfolio hat gleichzeitig eine erfreuliche Nebenwirkung. Während die Kunden im Holzbereich zunächst vor allem private Bauherren waren, übernehmen die Holz-Experten von Handschuh jetzt zunehmend auch größere Projekte für öffentliche Auftraggeber und Architekten.

Bild von Innenansicht einer Dachsanierung
Wohnraum schaffen im Dachgeschoss der alten Scheune.

Aufstockungen in Holzbauweise auf dem Flachdach

Der junge Prokurist dazu: „Da wir auch planungsberechtigt sind, können wir selbst die Baueingabe für die Auftraggeber übernehmen.“ Dennoch sieht sich Handschuh nicht etwa als Konkurrenz für Fertighaushersteller. „Das überlassen wir gerne anderen, die wirklich komplette Häuser vermarkten.“ Andererseits bietet Handschuh dafür etwa auch Gebäudeaufstockungen in Holzbauweise mit Flachdach inklusive Komplettabdichtung an. Während der klassische Zimmererbetrieb beim Komplettdach meist auf das Steildach beschränkt ist, kann Handschuh hier mit über 100-jähriger Dachdeckererfahrung auch Flachdächer anbieten. 

Bild von Lager von Handschuh Bedachungen
Holzvorfertigung bei Handschuh vor der Einweihung der neuen Multifunktionshalle.

Langjährige Kooperation im Bereich Gründach

Einen spürbaren Aufwind hat die Zimmerei inzwischen durch die stark wachsende Nachfrage in Sachen bezahlbare Wohnungen bekommen. Mit den Gebäudeaufstockungen in Holzbauweise kann dringend benötigter Wohnraum ohne zusätzlichen und teuren Baulandverbrauch realisiert werden. „Außer Gerüstbau und Gründach ist bei uns alles made by Handschuh“, so Weissenseel. Für diese beiden Bereiche besteht eine langjährige Kooperation mit erfahrenen Spezialisten. Da wird auch schon einmal ein Steildach mit Dachbegrünung realisiert. 

Gründach auf dem Steildach: Kein Problem für Handschuh.

Keine PV-Anlagen wegen Preiskampf

Nicht im Angebot des „kompletten Daches aus einer Hand“ sind PV-Anlagen. „Da sind zu viele Ein-Mann-Billiganbieter auf dem Markt, mit denen wir nicht in einen Preiskampf eintreten wollen“, klärt Pascal Weissenseel auf und ergänzt augenzwinkernd: „Wir können dafür aber oft genug die Dächer reparieren, wenn die fertig sind.“

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Ausbilden gegen Fachkräftemangel 

Klare Ansage: Wer zu Handschuh Dachdecker – Spengler – Zimmerer geht, bekommt keine „Geiz-ist-geil-Leistung“, sondern individuelle, qualitativ hochwertige Handarbeit zum angemessenen Preis. Und der Kunden kann mit einem großen, engagierten und fachlich versierten Team rechnen, das alle Leistungen in den drei Gewerken abdeckt, darunter zwei Hochbautechniker, sechs Meister, über 40 Facharbeiter und Helfer nach Bedarf. 

Bild von blauem Helm in der Zimmerei
Selber ausbilden: Zwei Zimmerer-Azubis bereiten sich gerade auf die Gesellenprüfung vor.

Gegen den Fachkräftemangel hat der Dachdecker-Betrieb Handschuh ein bewährtes Konzept: Ausbilden. Und das gilt inzwischen auch für das Zimmererhandwerk, in dem aktuell zwei angehende Zimmerer auf ihre Gesellenprüfung vorbereitet werden.

Sie interessieren sich für nachhaltiges Bauen? Dann lesen Sie unsere Story über Holzbau Zultner, Problemlöser im Denkmalschutz.

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Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 0,4 Prozent heraufgesetzt, von 0,2 Prozent bislang. Im kommenden Jahr dürfte es sich beschleunigen auf 1,5 Prozent. „Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.  

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20. Juni 2024

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Im April 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17 600 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 17 Prozent oder 3600 Baugenehmigungen weniger als im April 2023. Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,5 Prozent oder 13 500 Wohnungen. Von Januar bis April 2024 wurden 71 100 Wohnungen genehmigt. Das waren 21 Prozent oder 18 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

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18. Juni 2024

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4. Juni 2024

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im Februar 2024 erstmals wieder an

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Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

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16. Januar 2024