
Julian Hammer: Schieferspezialist für Dach und Fassade
27. Februar 2025
Ob auf dem Dach oder zunehmend auch als Fassade – das Naturmaterial Schiefer hat sich seit Jahrhunderten bewährt. Es ist umweltfreundlich, pflegeleicht, langlebig und sieht edel und elegant aus. Niemand weiß das besser als Dachdeckermeister Julian Hammer aus Arnstein im Spessart. Mit dem Schiefermarktführer Rathscheck hat er zahlreiche Video-Tutorials erstellt. Kurz und prägnant werden die verschiedenen Deckarten mit Tipps und Tricks für den Praktiker erklärt.
Schiefer auch für Fassadendeckung
Jahrhundertealtes Material, immer noch zeitgemäß: Schiefer an Dach und Fassade. Wo der Abbau in Deutschland seit dem Mittelalter Tradition hatte, sind weite Gegenden von Schiefer geprägt. Heute sind manche Vorkommen hierzulande schon ausgebeutet, doch hochwertiger Schiefer hat weiter seine Fans und wird deshalb auch importiert. „Neben dem Einsatz auf den Dächern vieler Kirchen und öffentlicher Bauten – oft denkmalgeschützt – hat Schiefer auch viele Anhänger bei der Fassadendeckung“, sagt Julian Hammer. Der von „Das Hammer Dach“ – seiner eigenen GmbH in Arnstein – ist ein Schieferexperte.
Warum Schiefer als Werkstoff überzeugt
Julian Hammer liebt Schiefer. „Ich finde dieses Naturmaterial einfach toll, weil es so viele Vorteile hat. Wenn man Dach und Fassade damit richtig eindeckt, dann ein Auge drauf hat und hier und da eine Reparatur oder Wartung vornimmt, kann man als Bauherr oder Immobilienbesitzer damit sein ganzes Leben Freude haben und auch noch die Nachfahren profitieren davon.“ Die höheren Kosten von Schiefer als Dach- und Wandmaterial amortisieren sich bald: „Schiefer ist hochwertig, zeitlos und langlebig, wetterfest, nicht brennbar und absolut nachhaltig. Was will man mehr?“

Eleganz und Vielseitigkeit von Schieferdeckungen
Zudem ist Schiefer zeitlos schick. Jedes Gebäude wird damit zum Hingucker, wenn die passende Deckungsart gewählt wird. Julian Hammer kennt sie alle. Er setzt in vierter Generation die Dachdecker-Tradition von Uropa Ludwig, Opa Anton und Vater Thilo fort. „Alle haben großartige Schieferprojekte umgesetzt und ich war schon als kleiner Junge dabei“, sagt er. Spätestens seit er im BBZ Mayen seinen Meister absolvierte, sind auch die Beziehungen zu Marktführer Rathscheck immer intensiver geworden. Das Unternehmen hat seinen Sitz nur vier Kilometer vom BBZ entfernt.
Wie Schiefer-Wissen bei YouTube weitergegeben wird
Rathscheck hilft seinen Kunden aus dem Handwerk auch mit Video-Tutorials bei YouTube – und so wurde Julian Hammer zum „Filmstar“. „Fassadendeckungen aus Schiefer erfreuen sich großer Beliebtheit bei Menschen oder Institutionen, die diese höhere Anfangsinvestition nicht scheuen“, sagt der 34-Jährige. Diese Tatsache war Anlass für das Mayener Schieferunternehmen , die kurzen Filmclips mit Hammer zu produzieren. Für Rathscheck hat er unter anderem die variable Deckung, die Rechteck-Doppeldeckung sowie die lineare, horizontale und dynamische Deckung erklärt. Die Videos sollen die Dachdecker unterstützen, die vielleicht nicht jeden Tag mit diesem Material zu tun haben, es aber dennoch gerne mit anbieten.
Variable Deckung als Beispiel für Schieferprojekte
Ein Beispiel ist die variable Deckung: Wie muss die waagerechte und senkrechte Einteilung erfolgen? Wie groß sollte der Schnürabstand sein? Wie wird der Ortstein zugerichtet? „Diese Deckung hat wenig Verschnitt und trifft den Zeitgeist“, erläutert Julian Hammer die Vorzüge. Starke Fotos erfolgreicher Projekte runden die Clips ab. In einem zusätzlichen Interview beantwortet Hammer alle Fragen zu den verschiedenen Deckarten bei einer Schieferfassade: Welche Arten gibt es? Wie hoch ist der Pflegeaufwand? Wie langlebig ist eine Schieferfassade? Wie nachhaltig ist sie? Und: Was kostet sie? „Architekten und Bauherren soll damit Lust auf das Material gemacht werden“, sagt Julian Hammer zum Rathscheck-Gesamtpaket.

Ein ungewöhnlicher Karriereweg
Warum wurde ausgerechnet er für diesen „Job“ ausgewählt? „Wahrscheinlich, weil ich so gut quatschen kann“, lacht der Arnsteiner, der zusätzlich auch einen Meistertitel als Spengler hat. Obwohl er in einem Dachdeckerbetrieb aufgewachsen ist, verlief sein Weg bis zum eigenen Betrieb „Das Hammer Dach“ ungewöhnlich: „Ich habe erst eine Lehre als Bankkaufmann gemacht. Ich wollte Investmentbanker werden und hoch hinaus, habe mich schon in den oberen Etagen von Londons und New Yorks Finanzimperien gesehen. Naja – hoch hinaus komme ich heute ja immer noch“, witzelt er.
Von der Doppelgarage zum erfolgreichen Betrieb
Lange Geschichte, kurz erzählt: Julian Hammer wurde dann doch lieber Dachdecker. Nachdem sich sein Vater zwischenzeitlich aus dem Berufsleben zurückgezogen hatte, gründete er nach der Ausbildung und ersten Berufsjahren 2019 seinen eigenen Betrieb „in der Tradition meiner Familie“. Er begann als Einzelkämpfer in der Doppelgarage, konnte aber ein Jahr später den Firmensitz seiner Vorväter übernehmen – und hat seither einen rasanten Aufstieg hingelegt: „Wir sind hier, nur fünf Jahre später, 17 Leute und gut im Geschäft – natürlich nicht nur mit Schiefer, sondern mit allem, was eine moderne Dachdeckerei und Spenglerei zu bieten hat.“
Leidenschaft für besondere Schieferprojekte
Dennoch sind es gerade die beispielhaften Schieferprojekte, die sein Herz höherschlagen lassen. Einer der wichtigsten Kunden ist das Kloster Münsterschwarzach. „Das Dach des dortigen Gymnasiums war eines meiner ersten Projekte. 2020 haben wir dort 750 Quadratmeter Schieferdach gedeckt, dieses Jahr kamen noch mal 500 Quadratmeter dazu. Das Kloster engagiert uns auch regelmäßig für Reparaturen“, berichtet Julian Hammer.

Ebenfalls noch im Anfangsjahr folgte in Werneck eine private Villa mit Schieferdach, kurze Zeit später die Kirche im fränkischen Krautheim. Einer der „Schieferhöhepunkte“ war 2024 das Eindecken von 2000 Quadratmeter Dachfläche bei einem Hotel-Neubau am Würzburger Paradeplatz. „Dabei machen wir traditionell nur die ‚Königsdisziplin‘ Altdeutsche Deckung mit verschiedenen Breiten und Höhen – genauso, wie es der Uropa schon gemacht hat.“
Talentierter Co-Schieferdecker Jonas Becker
„Von Anfang an spielte Schiefer in meiner jungen Firma eine sehr wichtige Rolle“, erinnert sich Julian Hammer. „Von einem Projekt ging es zum nächsten und wir sind dabei immer mehr gewachsen.“ Mit seinem ehemaligen Auszubildenden Jonas Becker hat sich der Experte mittlerweile einen talentierten Co-Schieferdecker herangezogen, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch für Fassaden – wie in den Rathscheck-Videos vorgestellt – ist er offen. „Aber das ist hier vor Ort schwer zu vermarkten, weil es eben auch eine Preisfrage ist. In großen Städten oder mit öffentlichen Auftraggebern läuft das besser.“
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