Uwe Euler: Erneute Dachsanierung nach 30 Jahren
Bild von Mitarbeiter von Uwe Euler auf dem Dach

Uwe Euler: Erneute Dachsanierung nach 30 Jahren

Bereits vor knapp 30 Jahren hatte Dachdeckermeister Uwe Euler das 311 Quadratmeter große Steildach eines Butzbacher Einfamilienhauses mit einer Aufsparrendämmung versehen und eingedeckt. Da war es für ihn eine schöne Überraschung, dass sich der neue Eigentümer erneut an ihn wandte, als dieser eine energetische Ertüchtigung des Daches plante inklusive PV-Anlage. „Wir haben dann eine Platte aufgenommen und gesehen, dass die bestehende 75 Millimeter PU-Hartschaumdämmung unseres Systempartners Bauder noch immer voll funktionstüchtig war“, berichtet der Geschäftsführer der 1987 gegründeten Eubu Dach und Fassade GmbH mit Sitz in Butzbach und Kunde der DEG Alles für das Dach eG. Das Privatkundengeschäft vor Ort ist für das Unternehmen eines von zwei zentralen Standbeinen.

Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium

Uwe Euler überlegte sich mit Bauder Fachberater Thomas Schumann einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Dachaufbau, der die alte Dämmung integriert und so Ressourcen schont. „Das umweltfreundliche, schadstofffreie ‚BauderECO‘ Dämmelement aus Biomasse und Recyclingmaterial ist als hocheffizienter, ökologischer Baustoff ein konkurrenzloses Produkt für die zusätzliche Aufsparrendämmung – der heutige Maßstab für Nachhaltigkeit“, meint Euler. Nachhaltigkeit ist für den Geschäftsführer generell wichtig. „Wir erhalten im September einen neuen Kran mit Elektromotor, ohne stinkenden Diesel. Zudem haben wir zwei Elektrofahrzeuge für Kundenbesuche und an unserem Firmensitz und weiteren Gebäuden sieben PV-Anlagen installiert.“

Bild vom alten Dach des Hauses
So sah das Dach 30 Jahre nach der ersten Eindeckung und vor der Sanierung aus. (Foto und Titelbild: Bauder)

Aufsparrendämmung auf Aufsparrendämmung

Zunächst räumte das Team von Eubu die alte Bedachung und die Dachlatten ab. Die alten Konterlatten ließen sich allerdings ohne größeren Schaden nicht entfernen. Sie waren damals mit 180 Millimeter und noch längeren Sparrennägeln befestigt worden und saßen fest. Deshalb begann nun der Aufbau bereits hier. Dachdecker und Statiker beschlossen mit dem Bauherrn, die alte Konterlattung zu belassen und als Basis zur Befestigung der neuen Konterlatten zu nutzen. „In die Zwischenräume wurde eine 30 Millimeter dicke Mineralfaserdämmplatte WLS 035 eingelegt. Über die Konterlattung hinweg verlegten die Verarbeiter ‚BauderTEX‘ als luftdichte und dampfbremsende Schicht“, erläutert Ekkehard Fritz, Produktmanager Steildach bei Bauder.

Die vorhandene Aufsparrendämmung war noch voll funktionstüchtig. (Foto: Bauder)

80 Millimeter neue Dämmung erforderlich

Dank der Funktionstüchtigkeit der 75 Millimeter dicken alten PUR-Platten brauchte es nur noch 80 Millimeter ‚BauderECO‘, um mit der Mineralfaserdämmplatte in den Zwischenräumen einen U-Wert von 0,14 W/(m2K) zu erreichen. Damit ist so eine Dachsanierung förderfähig. Entweder kann der Hausbesitzer einen Zuschuss und somit eine Beteiligung an den Kosten oder alternativ einen Steuerbonus erhalten. Ein Sanierungsmodell, das laut Ekkehard Fritz von Bauder für viele ältere Aufsparrendämmungen mit PUR funktionieren wird.

Bild von Mitarbeiter von Uwe Euler auf dem Dach
80 Millimeter zusätzliche Dämmung war erforderlich, um den U-Wert für die Förderung zu erreichen. (Foto: Bauder)

Wärmedämmelemente versetzt angeordnet

Das Team von Eubu ordnete die Wärmedämmelemente versetzt an und verlegte sie dank der umlaufenden Nut- und Feder-Verbindung schnell und wärmebrückenfrei. Nach dem Verkleben der Stöße mit Hilfe der zehn Zentimeter breiten, nahtselbstklebenden Horizontal- und Vertikalüberlappungen war die gedämmte Fläche winddicht und rückstausicher. Alle Fugen, die beim Anpassen der Dämmelemente entstanden, wurden mit PU-Montageschaum ausgeschäumt und mit einer entsprechenden Anschluss- und Detailbahn abgeklebt. Am Kamin verlegten die Dachdecker die Wärmedämmelemente mit Abstand, den sie mit Mineralwolle verfüllten und mit Bahnstreifen abdichteten.

Bild von dem neuen Dach des Hauses mit PV-Anlage
Der Hausbesitzer kann sich über ein schönes Metalldach mit PV-Anlage freuen. (Foto: Bauder)

Statischer Spielraum für PV-Anlage

Zur statischen Lastabtragung wurden Systemschrauben durch die neuen Konterlatten und den Dämmstoff hindurch in die alten Konterlatten eingedreht. Schließlich folgten Dachlatten und die Eindeckung mit Metallziegeln, von oben nach unten auf die Dachlatten genagelt. Ekkehard Fritz: „Mit der leichten Dämmung und den leichten Metallziegeln entstand ein statischer Spielraum, der den Aufbau von PV-Modulen mit einer Gesamtleistung von 10 kWp zuließ.“ Und Uwe Euler fügt hinzu: „Hier eine Lösung zu finden, war die eigentliche Herausforderung.“ Ein Projekt ganz nach seinem Geschmack. „Bei PV-Anlagen machen wir uns im Vorfeld viele Gedanken für eine passgenaue Umsetzung, gerade in Sachen Statik.“ Im Geschäftsfeld Solar ist der Betrieb schon länger aktiv. „Wir kooperieren hier seit vielen Jahren mit einem Elektriker vor Ort, der sich auch auf dem Dach auskennt.“

Eubu macht auch viel Sanierungen und Wartungen für Hochhäuser und Wohnanlagen. (Foto: Eubu)

Aufträge von Hausverwaltungen als zweites Standbein

Das zweite Standbein des Betriebs bilden Sanierungen und Wartungen von Wohnanlagen und Hochhäusern im Rhein-Main-Gebiet zwischen Gießen und Darmstadt. „Wir sind da für zehn bis 15 Hausverwaltungen beständig im Einsatz“, erläutert Uwe Euler. So kann er heute mit seiner Frau und Co-Geschäftsführerin Britta Euler rund 20 Mitarbeitende beschäftigen. „Es könnten gerne auch mehr sein. Wir suchen händeringend, aber es ist trotz übertariflicher Bezahlung schwierig, Azubis und Fachkräfte zu gewinnen.“ Eubu bildet seit den Anfängen des Betriebs aus, aktuell ist ein Azubi im Team. „Ein guter Mann, mal schauen, was daraus wird“, so Uwe Euler.

Bild von Familie Euler
Eltern und Söhne arbeiten im Familienbetrieb Hand in Hand (von links): Tobias, Uwe, Britta und Kai Euler. (Foto: Eubu)

Beide Söhne folgen dem Vater nach

Viel besser sieht es aus in Sachen Nachfolge. Beide Söhne, Kai und Tobias, sind bereits seit vielen Jahren Dachdeckermeister. Die dritte Generation steht also in den Startlöchern und soll, wenn alles wie geplant läuft, in diesem Jahr in die Geschäftsführung eintreten. Den Vater freut das: „Wir sind hervorragend aufgestellt als Betrieb, da wird auch die Nachfolge gut laufen.“

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