KI für Dachdecker: Einstieg für den Betrieb finden
19. August 2025
Künstliche Intelligenz (KI) kann auch Dachdeckern helfen, Abläufe auf der Baustelle und im Büro effektiver und zeitsparender zu gestalten. Doch wie können Betriebe einen hilfreichen Einstieg ins Thema finden? DACH\LIVE bietet genau dafür eine neue Artikelserie und stellt Dachdecker vor, die bereits KI-Lösungen in verschiedenen Bereichen entwickeln und nutzen – von der Baustellenverwaltung über das Marketing bis zum KI-Avatar am Telefon.
Kostenloses KI-Speeddating zum Starten
Im ersten Text stellen wir das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk vor, das Betriebe dabei unterstützt, Chancen digitaler Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle zu nutzen – kostenfrei, anbieterneutral und deutschlandweit. Seit 2024 liegt ein besonderer Fokus auf KI. Hier können sich Betriebe informieren und mit Experten abklären, welche Lösungen für Dachdecker infrage kommen. Ein Einstieg kann das KI-Speeddating sein, das Handwerker und KI-Anbieter direkt miteinander ins Gespräch bringt – persönlich und ohne Fachchinesisch.

Digitalisierungswerkstatt mit 90 Dachdeckern
Ein zentrales Projekt ist die bei der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e. V. angesiedelte Digitalisierungswerkstatt, deren aktueller Kurs noch bis März 2026 läuft. Rund 1000 Handwerker beteiligen sich, darunter allein 90 Dachdecker, was zeigt, wie hoch das Interesse in diesem Gewerk inzwischen ist. DACH\LIVE hat Projektleiter Matthias Imdahl dazu befragt, welchen Nutzen KI für Dachdecker bringen kann.
Alle reden von KI: Brauchen Dachdecker und Zimmerer wirklich künstliche Intelligenz, um ein Dach zu decken oder einen Dachstuhl zu richten?
KI kann eigentlich jeder Branche helfen. Man muss sie aber als Werkzeug verstehen wie Hammer und Säge. Und Werkzeuge helfen beim Arbeiten – sie nehmen aber dem Anwender die Arbeit nicht ab.

Wie geht Digitalisierungswerkstatt?
Auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) 2025 in München haben wir im Bereich „Zukunft Handwerk“ das Online-Angebot der Digitalisierungswerkstatt gestartet. Die Nachfrage hat uns selbst überrascht, ist aber eigentlich verständlich. Die Teilnahme ist kostenlos und online. Also kann jeder teilnehmen, wann und wie es seine Zeit erlaubt. Ohne Reisekosten und Reisezeiten und von jedem Ort aus. Die erste Digitalisierungswerkstatt starteten wir 2023.
Wie praxisnah ist die Digitalisierungswerkstatt?
Wir bieten viele Workshops an. Zum Beispiel für die KI-Nutzung bei Social Media oder für das Büro – vom Chatbot, dem intelligenten Anrufbeantworter, bis zur Büroorganisation, für Prozess- und Ablaufoptimierung und vieles mehr. Dazu kommen Speeddatings von jeweils 15 Minuten mit Branchen-Experten nach dem Motto: Was braucht ihr, was wollt ihr machen? Also Datings, in denen etwa die teilnehmenden Dachdecker ihre Themen einbringen.

Haben Sie weitere Beispiele?
Ab Herbst folgen „digitale Werkbänke“, mit denen konkrete Problemlösungen gemeinsam erarbeitet werden. Wir wollen etwa Dachdecker und IT-Fachleute, die ja ganz unterschiedlich denken, zusammenbringen. Handwerk soll IT verstehen – IT soll das Handwerk verstehen. Und ich selbst verstehe mich als Koordinator zwischen beiden Seiten.
Was sollten die Teilnehmer mitbringen – und was nehmen sie mit?
Sie sollten aufgeschlossen für neue Wege und Möglichkeiten sein. Der „Haben-wir-schon-immer-so-gemacht-und-machen-wir-auch-künftig-so-Typ“ ist also nicht unsere Zielgruppe. Interesse, Neugier auf Neues und auch ein bisschen Mut, Unbekanntes auszuprobieren, gehören schon dazu. Dachdecker und Zimmerer zählen übrigens zu den aufgeschlossenen Handwerkern im Bereich der Digitalisierung und KI. Rund 130 unserer Teilnehmer kommen aus diesen beiden Gewerken.

KI ist zu einem echten Zauberwort geworden. Entzaubern Sie mal KI.
KI kann Lösungen auch für Dachdecker finden, die auf Prozesse abgestimmt sind – und nicht umgekehrt. KI ersetzt nicht die Arbeit – sie optimiert Abläufe und Prozesse. KI ist ein Werkzeug, das nur effektiv ist, wenn das Werkzeug richtig genutzt wird. Wenn Sie einen Hammer verkehrt herum halten, können Sie auch keinen Nagel in die Wand einschlagen.
KI übernimmt auch keine Verantwortung. Die bleibt immer beim Anwender des Werkzeugs. KI ist uns Menschen überlegen, wenn es um das Erkennen von Systematiken und deren Optimierung geht. Aber KI ersetzt kein Nachdenken mit dem Gehirn. Bevor etwa ein Dachdecker mit KI arbeitet, sollte er wissen, was er tut und wohin er will.
Sie interessieren sich für das Thema Digitalisierung? Dann lesen Sie unseren Bericht über ein kostenloses Tool zur digitalen Zeiterfassung.
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