Dachdecker-WM 2024: Medaillen & Preise für deutsches Team
Bild von Team Steildach mit Trainer bei der Dachdecker-WM

Dachdecker-WM 2024: Medaillen & Preise für deutsches Team

26. November 2024

 · Knut Köstergarten

Für jeden Teilnehmer ist die Dachdecker-WM 2024 ein sehr besonderes Ereignis. „Diese Zeit werden unsere DachdeckerInnen nicht vergessen, anstrengend und zugleich voller Freude“, berichtet Jörg Schmitz, Ausbilder am BBZ Mayen und Trainer des deutschen Steildachteams. „Das ist eine Ehre, so eine Chance bekommst du in der Regel nur einmal.“

Zedach sponsort Dachdecker-Nationalmannschaft

Die deutsche Nationalmannschaft, gesponsort von der ZEDACH eG, hat diese Chance auch im Hinblick auf die Ergebnisse genutzt. Alle vier Teams gewannen bei der Dachdecker-WM 2024 eine Medaille und/oder einen Sonderpreis.  Silber holten sich Arne Keller und Nick Kühne im Bereich Fassade, die bereits vor zwei Jahren bei der Dachdecker-WM in St. Gallen am Start waren, mit Trainer Leon Hain. „Da der Bereich Fassade in der Ausbildung oft nicht im Fokus steht, ist es schwierig gute Teilnehmer zu finden. Dass die beiden sich den Stress inklusive Vorbereitung noch einmal angetan haben, zeigt doch, wie besonders dieser Wettkampf ist“, so Schmitz.

Bild von Team Fassade bei der Dachdecker-WM
Das Team Fassade (von links): Trainer Leon Hain, Arne Keller und Nick Kühne. (Alle Fotos: BBZ Mayen)

Silber und Bronze und Sonderpreise

Bronze sowie den Sonderpreis des IFD-Präsidenten für die beste Küraufgabe gewannen Raphael Schleuer und Jan Thullesen mit Trainer Carsten Daub im Bereich Metall. „Sie haben schöne Arbeiten hingelegt und die Ausführungen waren bis ins Detail hervorragend“, erklärt Schmitz. Er war selbst Trainer des Bronzeteams im Bereich Steildach, Paul Ostermann und Noah Zimmer. Das Frauenteam Jana Siedle und Nina Weber verpasste zwar den Sprungs aufs Treppchen, gewann aber ebenfalls einen Sonderpreis des IFD-Präsidenten. „Alle unsere DachdeckerInnen haben sehr gut gearbeitet. Wir sind zufrieden mit ihren Top-Leistungen“, resümiert Schmitz.

Bild von Team Metall mit Trainer bei der Dachdecker-WM
Das Team Metall (von links): Raphael Schleuer, Trainer Carsten Daub und Jan Thullesen.

Große Kollegialität über die Nationen hinweg

„Es war wieder eine außergewöhnliche Dachdecker-WM“, zeigt sich BBZ-Geschäftsführer Rolf Fuhrmann ebenfalls begeistert.  „Es ist eine große Freude zu sehen, mit welchem Engagement junge DachdeckerInnen Arbeiten auf höchstem Niveau fertigen. Ihr Herzblut und die Liebe zum Beruf sind unübersehbar. Zudem waren die Wettkämpfe von nationenübergreifender Freundschaft, Kollegialität und einem großen Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt.“ Angetreten waren neben Deutschland Teams aus China, Estland, Großbritannien, Lettland, Litauen, Österreich, Polen, Schweiz, den USA und Ungarn.

Bild von Team Abdichtung mit Trainer bei der Dachdecker-WM
Das Team Abdichtung (von links): Nina Weber, Trainer André Hauft und Jana Siedle.

Gegenseitig mit Material und Werkzeug ausgeholfen

Auch Jörg Schmitz hebt das kollegiale Miteinander der Nationen hervor. „Zu Beginn der dreitägigen Wettkämpfe mit zwei Pflicht- und einer Küraufgabe fehlte es leider an Material und Werkzeugen. Da haben wir uns gegenseitig ausgeholfen. Und im Bereich Steildach haben wir uns als Trainer abgestimmt, weil es in Sachen Aufgaben zu improvisieren galt.“ Schmitz hätte sich auch sehr gefreut, wenn im Bereich Steildach der Sonderpreis für die Küraufgabe an Großbritannien gegangen wäre. „Nicht nur, weil es verdient gewesen wäre, sondern auch deshalb, weil es für den dortigen Trainer nach über 20 Jahren in seinem Ehrenamt die letzte Dachdecker-WM war.“ Denn bei der Küraufgabe dürfen auch die Trainer mitwerkeln.

Das Steildach-Team (von links): Paul Ostermann, Noah Zimmer und Trainer Jörg Schmitz.

Gute Vorbereitung zahlt sich aus

Sechs Wochen lang hatte sich die Teilnehmenden im BBZ Mayen auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. „Ohne ein solch intensives Training im Vorfeld hast du heute keine Chance mehr auf eine Medaille. Die Teams rücken vom Niveau her immer enger zusammen. So haben etwa die Briten und Chinesen bei der Dachdecker-WM 2024 ihre Qualität deutlich verbessert“, berichtet Schmitz.

Bild von allen Teams mit ZVDH-Präsidenten Dirk Bollwerk
Das deutsche Team beim Fototermin während der Abschlussfeier.

Wichtig ist ihm noch, den Zusammenhalt im eigenen zwölfköpfigen Team zu erwähnen. „Jeder freute sich für den anderen und wir haben auch Dinge zusammen unternommen in Innsbruck“, so Schmitz. Sein Fazit: „Mir ist es lieber, dass jeder eine Medaille oder einen Sonderpreis holt, als dass wir einen Dachdecker-Weltmeister stellen.“ Auch für ihn bot die Verkündung der Wettkampfergebnisse und die anschließende Feier dann den krönenden Abschluss eines Wettbewerbs, der von echtem Teamgeist, hohen Engagement und bemerkenswerter Qualität der Arbeiten geprägt war. Die nächste Dachdecker-WM findet im November 2026 statt.

Sie interessieren sich die Wettkämpfe der Dachdecker und Zimmerer? Dann lesen Sie unsere Story über den letzten deutschen Weltmeister der Zimmerer, Alex Bruns.

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