
Bedachungen Kremer: Die Spezialisten für Denkmalschutz
6. Mai 2025
Auch das ist Dachdeckeralltag: Drei Wochen Arbeit für ein 50 Quadratmeter großes Schieferdach in der Innenstadt. Wie bitte? Ja, genau! Denn wo es knifflig, speziell und anspruchsvoll wird, wo man nicht mal eben mit dem Kran hinkommt – da spielt Zeit eine große Rolle. Wie in Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Gut, wenn man für solche Jobs einen Spezialisten wie die Bedachungen Konrad Kremer GmbH & Co. KG hat.
Tradition trifft auf Moderne
Es war ein kleiner Auftrag, den Dachdeckermeister Matthias Kremer am 25. Februar 1955 in Rechnung stellte. 2,80 Meter Dachrinne mit Traufzink und etwas Überhangstreifen, das beschäftigte einen Klempnermeister und einen Gehilfen 7,5 Stunden und kostete am Ende 42,75 Mark Lohn und 16,50 Mark fürs Material. „So günstig ist das heute nicht mehr“, lacht Matthias Kremer, Juniorchef von Bedachungen Kremer, rund 80 Jahre später. Überschlagen würde der Auftrag heute 1117 Euro Lohn und 147 Euro Material erfordern – eine Steigerung um mehr als 3500 Prozent. „Aber solche Aufträge machen wir immer noch. Das gehört sogar zu unserem Brot- und Buttergeschäft. Wir sind die Spezialisten für die kniffligen Sachen in dieser ganz besonderen Stadt.“ Zu der alten Rechnung, die heute die Website des rheinland-pfälzischen Unternehmens ziert, kam Bedachungen Kremer durch einen erneuten Auftrag: „Dass uns Familien über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg beauftragen, ist in Trier ganz normal.“

Stadt der Jahrhunderte alten Bauten
Trier ist nachweislich die älteste Stadt Deutschlands, 16 v. Chr. von den Römern als „Augusta Treverorum“ gegründet. 2000 Jahre alt ist zwar kein Haus in der 112 000-Einwohner-Stadt mehr, aber Jahrhunderte alte Bauten aus dem Mittelalter gibt es zuhauf. „Wir sind der Dachdeckerbetrieb, der an diesen Häusern auch die speziellsten Spezialaufgaben erledigt – egal, um was es sich handelt. Wir sind stolz darauf, dass wir seit Generationen damit beauftragt werden“, sagt Matthias Kremer.
Familienbetrieb mit langer Geschichte
Natürlich ist er nicht der Matthias, von dem eingangs die Rede war – „das war mein Urgroßvater“. Sein Vater Konrad Kremer ist der heutige Namensgeber und Chef des alteingesessenen Trierer Unternehmens mit derzeit 15 Mitarbeitern. Tatsächlich dürfte der Dachdeckerbetrieb mit Klempnerei zu den ältesten seiner Art in Deutschland gehören. „Uns gibt es hier seit 1756, vielleicht sogar noch länger. Einer meiner Vorfahren hat bis zu diesem Jahr recherchiert. Aber wer weiß, ob nicht schon vorher Kremers über Trierer Dächer geklettert sind, um diese zu decken oder zu reparieren.“

Ausgezeichnete Handwerkskunst beim Steilgiebelhaus
Kein Wunder also, dass Bedachungen Kremer Ende 2024 zu den Preisträgern des „Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege“ gehörte. Im 15 Kilometer entfernten Longuich waren die Kremers an der aufwendigen Sanierung eines mittelalterlichen Steilgiebelhauses beteiligt. Nach einem Brand vertrauten die Bauherren auf das Know-how und Qualität erfahrener Handwerksbetriebe. Maximaler Substanzerhalt, historische Materialität und traditionelle Techniken waren ihnen wichtig. „Das Ergebnis war so gelungen, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Zentralverband des Deutschen Handwerks den Bauherren und den beteiligten Handwerksbetrieben, unter anderem uns, diesen tollen Preis verliehen haben“, freut sich Matthias Kremer.

Von historischen Dächern bis zu modernen Gebäuden
Natürlich kümmert sich das Trierer Unternehmen nicht nur um alte, sondern auch um moderne Gebäude. Umfassende Dienstleistungen rund ums Dach gehören zum Leistungsspektrum: Steildacheindeckungen mit Schiefer, Ziegel und Metall, Abdichtungen von Flachdächern und Balkonen, Gründächer oder Fassadenverkleidungen mit Materialien wie Schiefer, Aluminium und Zink gehören zum Angebot. „Wir machen auch mal ein Flachdach von 1000 Quadratmeter oder tauschen rund 100 Velux-Fenster im Jahr aus, kein Problem“, sagt der Juniorchef.

Darüber hinaus setzt Kremer Bedachungen auf erneuerbare Energien und installiert Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Ein Notdienst für Reparaturen und regelmäßige Wartungen rundet das Angebot ab. Das Unternehmen ist Mitglied der DEG Alles für das Dach eG, Urgroßvater Matthias Kremer war sogar eines der Gründungsmitglieder der Genossenschaft in Trier.
Berufung: Das Herz sagte Dachdecker
Dass der 27-jährige Matthias die Familientradition in diesem Beruf fortsetzt, war keineswegs in Stein gemeißelt. „Meine Eltern haben mir das immer offengehalten“, sagt er. „Niemand hätte es mir übelgenommen, wenn ich einen anderen Weg eingeschlagen hätte.“ Sein Einser-Abitur ließ ihm alle Möglichkeiten offen und tatsächlich dachte er auch über ein Informatikstudium nach. Doch es waren wohl die Gene, die ihn zum Handwerk zogen: „Das Herz hat gesagt, du willst Dachdecker werden!“

Ein Meister seines Fachs
Gesagt, getan. Die Lehre im Familienbetrieb schloss er 2019 erfolgreich ab, im Mai 2020 machte er seinen Dachdeckermeister und im Dezember 2020 auch als Jahrgangsbester im Klempnerhandwerk, jeweils am BBZ Mayen. Seit 2022 darf sich Matthias Kremer Gebäudeenergieberater nennen. Dass ihm das Dachdeckerhandwerk durch die vielen Generationen seiner Vorfahren wirklich im Blut liegt, bewies er bei Wettbewerben: 2020 wurde Kremer Zweiter bei den Deutschen Meisterschaften. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022 in St. Gallen brachte ihm die Bronzemedaille in der Sparte Metalldach ein.

Spezialist für Sonderaufträge
„In Trier gibt es über 1000 denkmalgeschützte Gebäude, das ist unglaublich viel verwinkelte und verschachtelte Bausubstanz in der Innenstadt“, kommt Matthias Kremer auf seinen Alltag zu sprechen. „Kein Haus gleicht dem anderen. In der Speestraße, wo wir gerade arbeiten, haben wir viele alte geschwungene Zwerchgiebelwände aus Sandsteinen, welche wir mit Zinkabdeckungen versehen. Jeder Auftrag ist ein Sonderauftrag.“
Deshalb arbeitet die Dachdeckerei Konrad Kremer oft sogar mit mehreren Kolonnen auf einer Baustelle, wobei sich jedes Team auf ein bestimmtes Teilgewerk spezialisiert: Schiefer, Holzbau, Klempner. „Da überall, wo Kremer auf der Arbeitskleidung steht, auch Kremer drin ist, ist die Abstimmung untereinander natürlich ideal“, sagt der Juniorchef.
Handwerk mit Fingerspitzengefühl
Die Herausforderung ist, die Arbeiten hundertprozentig korrekt auszuführen und dabei das ursprüngliche Bild zu erhalten. „In den letzten Jahrzehnten haben sich die Ansprüche an Dichtigkeit und Funktion eines Daches stark verändert. Die meisten Dachböden waren früher nicht als Wohnraum ausgebaut. Wenn bei Starkregen oder bei Schneeflug der Dachboden feucht wurde, war das normal. Heute muss das Dach bei jeder Wetterlage dicht sein und den energetischen Anforderungen entsprechen“, erläutert Kremer.

Auch optisch muss die Dacheindeckung bei Denkmalschutzprojekten am Ende genauso aussehen wie früher und zugleich den heutigen energetischen Maßstäben genügen. Kann nicht jeder, macht nicht jeder – aber Bedachungen Kremer: „Was wir anpacken, würden sich viele andere Betriebe nicht antun.“ Wer baut schon ein Brandschutzfenster in ein historisches Gebäude ein und versteckt es dann so, dass es die Fassade nicht verschandelt?
Generationswechsel im Betrieb
Altes Traditionsunternehmen – alte Belegschaft? „Natürlich nicht“, sagt Matthias Kremer und ist selbst das beste Beispiel. „Wir hatten in den vergangenen Jahren einen kleinen Generationswechsel.“ Vier Urgesteine aus dem Team sind in den Ruhestand gegangen, darunter mit Hans-Paul Metz einer, der noch bei Ur-Opa gelernt und Matthias Kremer 45 Jahre später das kleine Einmaleins auf dem Dach beigebracht hat. „Im Gegenzug haben wir zwei Auszubildende, ein dritter kommt im Herbst. Und gemeinsam mit Kollegen aus anderen Betrieben bin ich auf diversen Berufsmessen unterwegs, um gute Leute zu finden.“ Das sei gar nicht so einfach, die Nähe zum Hochlohnland Luxemburg erschwere die Suche nach Fachkräften.

Übergabe vom Vater auf den Sohn
Als jemand, der einmal mit dem Gedanken gespielt hat, Informatik zu studieren, ist Matthias Kremer natürlich auch digital auf dem Laufenden. Das sieht man an der gelungenen, selbst programmierten Website oder den informativen Auftritten bei Instagram und Facebook, die weiter ausgebaut werden sollen. In naher Zukunft will Vater Konrad Kremer die Zügel im Unternehmen mehr und mehr an den Sohn weitergeben – damit der Name Kremer hier auch in den nächsten Jahrzehnten noch einen guten Klang hat, oder gar für Jahrhunderte.
Sie interessieren sich für innovative Betriebe? Dann lesen Sie unseren Bericht über Bödeker Bedachungen, einen Spezialisten für Wartung und Reparaturen von Flachdächern.
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